Karl-Heinz Röder
Karl-Heinz Röder (* 13. Juni 1935 in Schmalkalden; † 3. Januar 1991 in Berlin) war ein deutscher Staats- und Rechtstheoretiker sowie Politikwissenschaftler marxistisch-leninistischer Prägung. Er war Professor für Staats- und Rechtstheorie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und stellvertretender Direktor des Instituts für Theorie des Staates und des Rechts der Akademie der Wissenschaften der DDR.
Leben
Karl-Heinz Röder wurde 1935 in Schmalkalden geboren. Von 1953 bis 1957 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig. Von 1957 bis 1958 arbeitete Röder als Lektor im Deutschen Zentralverlag. Am 24. September 1957 wurde Röder als Geheimer Informator (GI) „IM Just“ für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR verpflichtet. Am 6. Mai 1958 wurde er durch Düsseldorfer Beamte des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen wegen des dringenden Tatverdachtes des Landesverrats festgenommen. Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs beim Landgericht Essen (7 BJs 206/58) entließ Röder im Zuge eines Termins zur mündlichen Haftprüfung vom 6. Juni 1958 aus der Untersuchungshaft aus dem Landgerichtsgefängnis Krefeld.[1]
Von 1958 bis 1965 war Röder wissenschaftlicher Assistent, Oberassistent und Dozent an der Humboldt-Universität zu Berlin. Mit Wirkung vom 15. November 1960 wurde er kommissarisch mit der Leitung des Instituts für westdeutsches und westeuropäisches Recht der Humboldt-Universität beauftragt[2]. Er promovierte 1962 an der juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Arbeit über das Godesberger Programm der SPD mit dem Prädikat „summa cum laude“ und wurde 1969 an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Potsdam-Babelsberg habilitiert.
Von 1965 bis 1972 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Wirtschaftsinstitut bzw. seit 1971 am Institut für Internationale Politik und Wirtschaft. Gleichzeitig fungierte er ab 1971 als Professor für Staats- und Rechtstheorie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, ein Jahr später wurde er Leiter des Bereichs „Analyse und Kritik des bürgerlichen Staates und Rechts und der bürgerlichen Staats- und Rechtsideologie“ sowie 1978 stellvertretender Direktor des Instituts für Theorie des Staates und des Rechts (ITSR) der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) mit Sitz in Berlin-Mitte.
Mit Wirkung zum 1. Oktober 1975 wurde Röder durch den Präsidenten der AdW der DDR, Hermann Klare, zum Mitglied der Fachsektion Gesellschaftswissenschaften der UNESCO-Kommission der DDR berufen.
Von 1975 an war er Convenor von panel und papergiver auf den Weltkongressen der International Political Science Association (IPSA) in Edinburgh (1976), Moskau (1979),[3] Rio de Janeiro (1982), Paris (1985) und Washington, D.C. (1988). Karl-Heinz Röder war von 1979 bis 1982 Mitglied des Programmkomitees der IPSA. Seit 1984 war er Chairman der IPSA Study Group Theories of the State. 1985 wurde er Vorsitzender des Nationalkomitees für politische Wissenschaften der DDR. Im gleichen Jahr wurde er zum Mitglied des Exekutivkomitees der IPSA in Paris gewählt, die Wiederwahl erfolgte 1988 in Washington, D.C. Er war ab 1988 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR.
Nach der friedlichen Revolution in der DDR wurde er im März 1990 zum Direktor des in Institut für Rechtswissenschaft umbenannten Instituts gewählt, das er zuvor bereits kommissarisch in Vertretung von Wolfgang Weichelt geleitet hatte. Er starb am 3. Januar 1991 in Berlin. Karl-Heinz Röder gehörte zu den wenigen DDR-Wissenschaftlern, die sich hartnäckig für die Etablierung der Politikwissenschaft als autonomer Disziplin einsetzten.[4]
Wirken
Röder beschäftigte sich mit marxistisch-leninistisch geprägten Ansätzen zur Staats- und Rechtstheorie. Schwerpunkt seiner Arbeiten war insbesondere die Untersuchung der politischen Systeme kapitalistischer Länder.
Röder war u. a. mit Hermann Klenner und Wolfgang Weichelt Mitglied einer Arbeitsgruppe „Staat-Recht-Verfassung“, die zur Untersuchung der bundesdeutschen Rechtsentwicklung gemäß einem Auftrag des Politbüros des ZK der SED vom 22. Februar 1966 geschaffen worden war. Diese unmittelbar der SED-Führung unterstellte Arbeitsgruppe wurde als Gegenkonzeption zu den Berichten des Forschungsbeirates für Fragen der Wiedervereinigung des Bonner Ministeriums für gesamtdeutsche Fragen gegründet.[5]
Röder war Mitglied des Rates für westdeutsche Fragen bei dem Staatssekretariat für westdeutsche Fragen der DDR, im Rat für staats- und rechtswissenschaftliche Forschung der DDR, im Wissenschaftlichen Rat für Imperialismusforschung der DDR, im Zentralen wissenschaftlichen Rat für Grundfragen des ideologischen Kampfes zwischen Sozialismus und Imperialismus und im Problemrat für USA Forschung beim Wissenschaftlichen Rat für außenpolitische Forschung der DDR.
Röder nahm u. a. an folgenden internationalen wissenschaftlichen Veranstaltungen, außerhalb von Weltkongressen, teil:
- Referat „Staat und Transformation der bürgerlichen Gesellschaft“, X. Internationaler Hegelkongreß, Moskau 1974
- Referat „Bemerkungen zur marxistisch-leninistischen Theorie des bürgerlichen Staates“, Institut Basso, Florenz 1975
- Referat „Zur Gründung des Nationalkomitees für politische Wissenschaften der DDR“, IPSA-Round Table Dubrovnik 1975
- Referat „Materialistische Bestimmung des Staates und ‚linke‘ Staatsableitungen“, Internationale Konferenz zum 100. Jahrestag des Erscheinens von Friedrich Engels’ Werk „Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft“, Berlin 1978
- Referat „Forschungsergebnisse zur politischen Organisation des Sozialismus und zu den politischen Systemen kapitalistischer Länder“, Stanford University 1980
- Referat „Ergebnisse und Aufgaben der politischen Wissenschaften in der DDR“, Dartmouth College 1980
- Referat „International Crises and Crises Management“, IPSA Round Table, Zürich 1981
- Referat „Toward a New Design for Political Development Research“, IPSA Round Table, Tokyo 1982
- Referat „Die Entwicklung der Wissenschaftsbeziehungen zwischen der DDR und den USA“, The Fletcher School of Law and Diplomacy Tufts University 1983
- Referat „Politische Wissenschaft und Wissenschaftspolitik in einer Phase der Unsicherheit“, Colloquium der Werner-Reimers-Stiftung, Bad Homburg v.d.H. 1984
- Referat „Review and Expectations of the Bilateral Relationship GDR – U.S.“ auf dem 1. DDR-Symposium an der Harvard University, Cambridge Mass. 1984
- Referat „The Role of Interests in the Political System of the GDR“ auf dem Round Table Interests and Politics, Zagreb 1985
- Referat „The Perception of the U.S. in Politics and Society of the GDR“ auf dem XI. New Hampshire Symposium on the German Democratic Republic, Conway New Hampshire 1985
- Referat „Democratization as a Global Process“ auf dem Round Table Democratization from an Comparative Perspective, Buenos Aires 1986
- Referat „The Politics of Dialogue on the Coalition of Reason after the Eleventh Party Congress“ auf dem XII. New Hampshire Symposium on the German Democratic Republic, Conway New Hampshire, 1986
- Referat „New Approaches to Political Thinking in the Nuclear Age“ auf dem Round Table Crisis in Political Thought: In Search of New Directions, Ottawa 1986
- Chairman des Round Table „New Approaches to Political Thinking in View of Global Issues“, Berlin 1987
- Referat „Political Theory and the Discours of Ideologies“ auf der Konferenz New Political Thinking: Challenges and Obstacles, Moskau 1988
- Referat „Political Science in the GDR – today“, National Issues Forum on making the transition: Policy issues for the new administration, The Brookings Institution, Washington D.C., 1988
- Referat „Democratization in Eastern Europe and the GDR“ auf dem Round Table Europe in Transition, Oslo 1989
- Referat „Political Reforms in the GDR“ auf der Konferenz der University of Southern California Los Angeles The Two Germanys since 1949, Los Angeles 1990
- Referat „The Political and Legal System of the GDR in Transition“ auf der Konferenz International Perspectives on Conscientious Objection, Utrecht 1990
- Referat „Legal Aspects of the Unification of Germany“ auf der Konferenz New Changes in the International Order, Seoul 1990
Gastvorlesungen:
- University of Connecticut, Storrs, Connecticut, USA 1985
- Universität Innsbruck, Österreich 1986
- Universität Bergen, Norwegen 1990
- Universität Taipeh, Taiwan 1990
Studienreisen und Forschungsaufenthalte führten Röder u. a. an die Yale University, die Harvard University, an das Massachusetts Institute of Technology, die Stanford University, die University of Michigan in Ann Arbor sowie die Rand Corporation in Santa Monica, die Heritage Foundation, das American Enterprise Institute und die American Political Foundation in Washington, D.C. Im Rahmen einer Studienreise zu den US-Präsidentschaftswahlen 1980 wurde Röder u. a. von Marshall D. Shulman und Jeane Kirkpatrick empfangen und nahm als Gast am Nationalen Parteikonvent der Demokratischen Partei vom 11.-14. August 1980 im Madison Square Garden in New York City teil, auf dem die Delegierten zwischen den Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei Edward Moore Kennedy und Jimmy Carter zu entscheiden hatten[6].
Karl-Heinz Röder war Mitglied des Redaktionskollegiums Handbuch der Deutschen Demokratischen Republik[7] sowie Redaktionsmitglied der Zeitschriften Staat und Recht und Neue Justiz sowie Mitglied im Advisory Board der International Political Science Review.
Karl-Heinz Röder gehörte 1977 neben dem Philosophen Wolfgang Eichhorn I, dem Politökonomen Dieter Klein, dem Sozialphilosophen Hermann Klenner und dem Wirtschaftswissenschaftler Harry Maier u. a. zu den offiziell vom Generalstaatsanwalt der DDR bestellten Gutachtern in dem Strafverfahren gegen Rudolf Bahro. Obgleich die Betreffenden ihre Gutachten an den Generalstaatsanwalt schickten, finden sich die Originale dieser nicht zufällig in den MfS-Akten wieder.[8] Bahro wurde am 30. Juni 1978 zu 8 Jahren Freiheitsentzug wegen „landesverräterischer Sammlung von Nachrichten“ und „Geheimnisverrats“ in Ostberlin verurteilt.[9]
Röder war ab Mai 1983 ehrenamtlich als Vorsitzender des Berliner Komitees der Liga für Völkerfreundschaft der DDR tätig. In dieser Funktion nahm er u. a. am 11. Dezember 1984 am Gründungskongress des Komitees Rom der Gesellschaft Italien–DDR im Palazzo Braschi in Rom teil.
Am 16. Mai 1985 war er Teilnehmer einer Konferenz des Freundschaftskomitees DDR-Großbritannien in Bradford zum Thema: „The Defeat of Fascism – 40 years after“.
Am 17. Mai 1985 vertrat er das Bezirkskomitee Berlin auf dem GDR-Sussex Round Table in Brighton.
Für sein Ehrenamt wurde Röder mit der Ehrennadel für „Verdienste um die Freundschaft der Völker“ in Gold durch das Präsidium der Liga für Völkerfreundschaft der DDR ausgezeichnet.
Röder wurde am 7. Februar 1985 Mitglied im Komitee der DDR zum 750jährigen Bestehen von Berlin.[10]
Im Zuge der sogenannten Flick-Affäre prangerte Karl-Heinz Röder propagandistisch „die Verflechtung und Verfilzung der Macht der Monopole mit der Macht des Staates als traditionelles Merkmal der Geschichte des deutschen Imperialismus“ an.[11]
Karl-Heinz Röder wurde als Mitglied des Exekutivkomitees der Internationalen Vereinigung für Politische Wissenschaften (IPSA) auf Vermittlung der Amerikanischen Vereinigung für Politische Wissenschaften (APSA) im November 1988 mit seiner Ehefrau Ursula vom ehemaligen Präsidenten der USA, Jimmy Carter, und dessen Frau Rosalynn in deren Privathaus in Plains, Georgia, zu einem Gedankenaustausch empfangen.[12] Die Genehmigung für die Mitreise der Ehefrau Röders in diesem Fall wurde vom Generalsekretär der Akademie der Wissenschaften der DDR Claus Grote als „Sonderantrag“ vom 29. September 1988 über den Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates der DDR und Minister für Wissenschaft und Technik Herbert Weiz erbeten, die Erteilung der Genehmigung erfolgte sodann durch Staatssekretär Harry Möbis in seiner Eigenschaft als Leiter der Arbeitsgruppe für Organisation und Inspektion des Ministerrates der DDR[13] Diese selbst für die Verhältnisse innerhalb der SED-Nomenklatura ungewöhnliche Privilegierung der Ehefrau Röders erfolgte mehrfach bei politisch sensiblen Auslandsreisen Röders, so zum Beispiel auch bei einer Festveranstaltung für Karl W. Deutsch, Präsident der Internationalen Vereinigung für Politische Wissenschaften (IPSA), die am 5. April 1986 vom Wissenschaftszentrum Berlin – WZB – veranstaltet wurde.[14][15] Valide erklärbar ist diese Genehmigungspraxis für Reisen von Mitgliedern des SED-Reisekaders in das westliche Ausland letztlich nur durch die exponierte Stellung von Karl-Heinz Röder innerhalb des Ostberliner Sicherheitsapparates. Nach der Wiedervereinigung wurde Röder durch Klaus von Beyme als Stasi-Offizier in den höchsten Rängen identifiziert.[16]
Röder war am 10. September 1989 Mitglied einer ostdeutschen Delegation, die sich in Ostberlin zu einem hochrangig besetzten Verhandlungsgespräch mit Vertretern aus Bonn – Auswärtiges Amt – traf. Dieses Treffen kam in Folge eines Angebots aus Bonn zustande, über politische und juristische Möglichkeiten einer Vereinigung zu verhandeln, da die Voraussetzungen der Konferenz von Jalta u. a. offensichtlich entfallen waren.[17]
Karl-Heinz Röder weilte mit Eberhard Poppe u. a. vom 16. Oktober bis 3. November 1989 zu einem Studienaufenthalt in den USA.[18][19] Die Reise kam durch Vermittlung des damaligen Botschafters der USA in Ostberlin, Richard Clark Barkley auf Einladung der United States Information Agency (USIA), zustande.[20] Röder und Poppe wurden u. a. vom ehemaligen Präsidenten (Chief Justice) des US Supreme Court, Warren E. Burger, der Politikwissenschaftlerin Catherine Rudder und dem damaligen Gouverneur von Arkansas und späterem US-Präsidenten Bill Clinton empfangen, der beiden Rechtswissenschaftlern den Ehrentitel eines „Arkansas Traveler“ verlieh, womit ihnen die Ehre erteilt wurde, als Botschafter des guten Willens des US-Bundesstaates Arkansas aufzutreten[21]. Röder und Poppe gaben der Arkansas Gazette ein Interview zur Frage der sich unmittelbar abzeichnenden friedlichen Revolution in der DDR. Vom Chefredakteur der Tageszeitung Arkansas Gazette John Hanchette befragt, ob eine andere Person als Egon Krenz zum Nachfolger Erich Honeckers hätte bestimmt werden sollen – eventuell eine liberaler denkende Persönlichkeit –, antwortete Röder, „dass natürlich auch er sich einen anderen Politiker oder eine andere Führungspersönlichkeit der DDR vorstellen könne, die diese Aufgabe besser meistern würde als Krenz“.[22][23]
Schriften
- Bücher
- SPD und Bonner Staat: Eine Auseinandersetzung mit den Staatsauffassungen rechter SPD-Führer. Berlin 1964
- USA: Aufstieg und Verfall bürgerlicher Demokratie. Berlin 1976
- Das politische System Grossbritanniens: Von der englischen bürgerlichen Revolution bis zur Gegenwart. Berlin 1982 (Lizenzausgabe Köln 1982, russische Ausgabe Moskau 1984)
- Das politische System der USA: Geschichte und Gegenwart. Berlin 1980, 1982, 1987 (Lizenzausgabe Köln 1980, 1982, 1987, bulgarische Ausgabe Sofia 1983)
- Das politische System der BRD: Geschichte und Gegenwart. Berlin 1985 (u. a. mit Beiträgen von Ekkehard Lieberam, Roland Meister, Wolfgang Menzel, Rolf Reißig, Gerhard Riege)
- Der politische Mechanismus der EG. Berlin 1986 (Herausgeber)
- Das politische System Frankreichs: Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart. Berlin 1989
- Broschüren
- Die Formel von der "sozialen Demokratie", in: Zur Kritik der bürgerlichen Ideologie (58), herausgegeben von Manfred Buhr, Berlin 1975
- Bürgerliches politisches System und Systemtheorie Widersprüche und Tendenzen, W.J. Gulijew, B.P. Löwe, K.-H. Röder, in: Zur Kritik der Bürgerlichen Ideologie (85), herausgegeben von Manfred Buhr, Berlin 1978
- Karl Marx und die politische Theorie der Gegenwart (Herausgeber und Autor), 1.,2. und 3. Auflage, Berlin 1983 (u. a. mit Beiträgen von Wolfgang Eichhorn I, Manfred Kossok und Eberhard Poppe)
- The future of the state (Herausgeber und Autor), Sage Publications, Beverly Hills, California, 1985
- Politische Theorie und sozialer Fortschritt (Herausgeber und Autor), Berlin 1986 (u. a. mit Beiträgen von Uwe-Jens Heuer und Werner Kalweit)
- Die bürgerlichen Verfassungen der Gegenwart (Herausgeber und Autor), Berlin 1986
- Der Frieden und die politische Theorie der Gegenwart (Herausgeber und Autor), Berlin 1988 (u. a. mit Beiträgen von Anatoli A. Gromyko, Erich Hahn, Herbert Hörz, Hermann Klare und Hermann Klenner)
- Verbände und Verbändetheorien im staatsmonopolistischen Kapitalismus (Herausgeber und Autor), Berlin 1989
- Vergleichende Verfassungsentwicklung entwickelter kapitalistischer Industrieländer (Sitzungsberichte der AdW der DDR), Berlin 1989
- Aufsätze
- Monopole - Staat - Staatsideologie, in: Staat - Recht - Wirtschaft. Beiträge der juristischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1966/9 (B2), Halle (Saale) 1966, S. 226 ff.
- Die Wesensmerkmale des staatsmonopolistischen Lenkungs- und Machtapparates, in: Otto Reinhold et al.: Imperialismus heute, Dietz Verlag Ost-Berlin 1967, 4. Auflage, S. 199 ff.
- Zur Auseinandersetzung mit den rechtssozialdemokratischen Staatsauffassungen, in: Illusion und Wirklichkeit des Rechtsstaates. Zur Funktion der bürgerlichen Staatsideologien in der formierten Gesellschaft des staatsmonopolistischen Kapitalismus in Westdeutschland. Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft der DDR "Walter Ulbricht", Potsdam-Babelsberg, Staatsverlag Ost-Berlin 1968, S. 73–80
- Entwicklungstendenzen des politischen Herrschaftssystems, in: Otto Reinhold et al.: Der Imperialismus der BRD, Dietz Verlag Ost-Berlin 1971, S. 201 ff.
- Ernst Forsthoffs Anpassung an den Imperialismus der siebziger Jahre, in: Staat und Recht, 7/1971
- On the process of research planning in the GDR, in: Evaluation et controle du financement de la recherche scientifique, Bruxelles 1977
- Quelques questions sur l'ethique marxiste et son effet sur le travail scientifique, in: Ethiques contexte politique criteres de choix de la science, Mons 1977
- Politik und Ideologie - zur marxistisch-leninistischen Theorie des bürgerlichen Staates, in: Ideologie und Politik. Zur Kritik der imperialistischen Politik und bürgerlichen Theorie, Akademie-Verlag, Ostberlin, 1979, Seite 9 ff. (u. a. mit weiteren Beiträgen von Radovan Richta und Zdenek Ceska)
- The Problemacy of the Realization of Scientific - Technological Progress within a Developed Socialist Industrial Country, in: The Controls of Technocracy, Rio de Janeiro 1979
- Das großbürgerliche Zweiparteiensystem und der Wahlkampf 1980 in den USA, in: Horizont 44/1980
- Zum konservativen Konzept des Ausbaus der Präsidialgewalt in den USA, in: Neue Justiz, 5/1981
- German Democratic Republic, Karl-Heinz Röder und Jörg Franke, in: International Handbook of Political Science, edited by William G. Andrews, Westport, Connecticut 1982
- Auf der Suche nach friedlichen Wegen des gesellschaftlichen Fortschritts - Bericht über den XII. Weltkongress der Internationalen Vereinigung für Politische Wissenschaft (IPSA) in Rio de Janeiro vom 06.-15.08.1982 -; Karl-Heinz Röder und Wolfgang Weichelt, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie 2/1983
- Politische Wissenschaften in der Klassenauseinandersetzung, Neue Justiz, 5/1984
- Briefwechsel zwischen Karl-Heinz Röder und Jürgen Kuczynski, in: Jürgen Kuczynski, Gesellschaften im Untergang, Berlin 1984
- Das antikommunistische Demokratiekonzept der Reagan-Administration, in: Demokratie und Frieden, Dietz Verlag, Ost-Berlin 1984, Seite 45ff. (mit Beiträgen u. a. von Gregor Schirmer und Wolfgang Weichelt)
- Der Beitrag Karl Polaks zur Analyse und Kritik bürgerlicher Staatlichkeit, in: Eberhard Poppe, Wolfgang Weichelt: Karl Polaks Beitrag zur Herausbildung einer marxistisch-leninistischen Staats- und Rechtswissenschaft in der DDR, Akademieverlag, Ost-Berlin 1987, ISBN 3-05-000456-8
- Staatstheorie, in: Enzyklopädie zur bürgerlichen Philosophie im 19. und 20. Jahrhundert, Manfred Buhr (Hrsg.), Leipzig 1988
- Über Wahlen in den USA, in: Einheit (SED-Zeitschrift), 8/1988
- Absage an konfrontative Doktrinen: Bericht vom XIV. Weltkongress der Politischen Wissenschaften in Washington, D.C., in: Neues Deutschland vom 17./18. September 1988
- Wahlfinanzierung in den USA, in: Neue Justiz, 10/1988
- Sozialistische Verfassungstheorie und sozialistisches Verfassungsrecht im Dialog und im Streit der Ideologien, in: Staat und Recht, 6/1989
- Political Science in the German Democratic Republic, in: PS: Political Science and Politics, Washington, D.C., September 1989
- Künftigen gesamteuropäischen Rechtsraum aktiv mitgestalten, in: Neues Deutschland vom 13./14. Januar 1990
- Knochenerweichung der Rechtswissenschaft wodurch?, in: Staat und Recht, 4/1990
- Zukunftsweisendes im Entwurf des Runden Tisches, in: Neues Deutschland vom 28./29. Juli 1990
- Staatstheoretische Anmerkungen zur Jakobinerherrschaft, in: Die Französische Revolution von 1789 und ihre weltgeschichtliche Bedeutung (Sitzungsberichte der AdW der DDR), 1990
Rezensionen
- zu: Goetz Briefs (Hrsg.): Laissez-faire-Pluralismus. Demokratie und Wirtschaft des gegenwärtigen Zeitalters. Duncker und Humblot, Berlin-West 1966, in: DWI-Berichte 4/1967
- zu: Horst Ehmke: Politik der praktischen Vernunft. Aufsätze und Referate, S. Fischer Verlag, Frankfurt/M. 1969, in: DWI-Berichte 12/1970
- zu: Ernst Forsthoff: Der Staat der Industriegesellschaft - dargestellt am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland, C.H. Beck, München 1971, in: DWI-Berichte 8/1971
- zu: W. G. Kalenski/R. Mocek/B. P. Löwe: Politologie in den USA. Zur Kritik imperialistischer Machtkonzeptionen, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Ost-Berlin 1971, in: Staat und Recht 6/1972
- zu: M. Duverger: Demokratie im technischen Zeitalter - Das Janusgesicht des Westens, R. Piper, München 1973: Französische Originalausgabe Janus: Les deux faces de l'Occident, Payard, Paris 1972, in: Spektrum 12/1974
- mit Rüdiger Rosenfeldt zu: Klaus von Beyme: Ökonomie und Politik im Sozialismus. Ein Vergleich der Entwicklung in den sozialistischen Ländern, München/Zürich 1975, in: Staat und Recht 11/1976
- mit B.P. Löwe zu: Fritz Vilmar: Strategien der Demokratisierung. Band I: Theorie der Praxis, Band II: Modelle und Kämpfe der Praxis, H. Luchterhand, Darmstadt und Neuwied 1973, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie 1/1976
- zu: Bernd Guggenberger: Wem nützt der Staat? Kritik der neomarxistischen Staatstheorien, W. Kohlhammer, Stuttgart 1974, in: Staat und Recht 2/1976
- zu: Leonid Mamut: Karl Marx als Staatstheoretiker, Progress Moskau, Staatsverlag, Ost-Berlin 1983, in: Neues Deutschland 29./30. Oktober 1983
Gutachten
- zu: Ernst Gottschling: Bonner Grundgesetz, gestern-heute-morgen?, 30. August 1967
- zur Dissertation (A): Das Verhältnis von mechanischer Denkweise und Staatslehre bei Thomas Hobbes, von Helmut Rolle, o. D.
- zur Dissertation (B): Kritik der bürgerlichen Eigentumskonzeptionen, von Jan Lazar, 4. Januar 1978
- zur Dissertation (B): Zu den Funktionen und Entwicklungstendenzen des bürgerlichen Patentrechts und der bürgerlichen Patentrechtstheorien in den imperialistischen Ländern Westeuropas, von Johann Adrian, 12. Mai 1978
- zur Dissertation (A): Entwicklung, Struktur und Funktion des Bundesgrenzschutzes (BGS) der BRD, von Reinhard Gelbhaar, 21. Juni 1978
- zur Dissertation (B): Weltanschauliche Probleme des Sozialreformismus. Zur Kritik neuer Versuche einer weltanschaulich-theoretischen Begründung prokapitalistischer sozialreformistischer Politik, von Hans Schulze, 29. September 1978
- zur Dissertation (A): Das Wesen und die ideologische Funktion der sozialreformistischen These vom Recht als Mittel sozialen Wandels, von Vera Schmidt, 5. Oktober 1978
- zu: Jürgen Kuczynski: So geht es abwärts. III. Kapitel. Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse in der Niedergangsperiode des amerikanischen Kapitalismus, 25. September 1981
- zur Dissertation (A): Die Entstehung des Präsidentenamtes in den USA im Jahre 1787 und seine Entwicklung im Regierungssystem der USA bis zur Watergate-Affäre der Jahre 1972/73, von Alfred Schmidt, 3. Dezember 1981
- zur Dissertation (A): Theoretische Probleme und Ideologie des "Täterstrafrechts" im imperialistischen Deutschland, von Uwe Ewald, 21. Dezember 1982
- zur Dissertation (B): Politologie und politische Ideologie im Imperialismus der Gegenwart. Studien zur Theorie und Methodologie bürgerlicher Politikwissenschaft, von Bernd P. Löwe, o. D.
- zur Dissertation (A): Kritik gegenwärtiger sozialreformistischer Auffassungen zu sozialen Grundrechten der Bürger, von Uwe Müller, o. D.
- zur Dissertation (A): Die Wertvorstellungen des Sozialreformismus in den Staats- und Rechtsauffassungen der SPD, von Bärbel Weiß, o. D.
- zu: Parteien in der BRD. Ein Handbuch (Herausgegeben vom Institut für Internationale Politik und Wirtschaft der DDR), Dietz Verlag Ost-Berlin 1989, o. D.
Literatur
- Röder, Karl-Heinz. In: Werner Hartkopf: Die Berliner Akademie der Wissenschaften. Ihre Mitglieder und Preisträger 1700–1990. Akademie Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-05-002153-5, S. 301.
- Wilhelm Bleek: Geschichte der Politikwissenschaft in Deutschland, C.H. Beck, München 2001, Seite 429
- Gerhard Lehmbruch: Die Politikwissenschaft im Prozess der deutschen Vereinigung, in Jürgen W. Falter, Felix W. Wurm (Hrsg.): Politikwissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, 50 Jahre DVPW, Wiesbaden 2003, Seite 186 ff.
- Philip Alexander Matthes: Puppet Regime vs. Lead Nation. Der lange Weg zur Anerkennung der DDR durch die USA. Inauguraldissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Universität zu Bonn, Bonn 2010, Seite 359
- Michael Stolleis: Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Vierter Band, Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in West und Ost 1945–1990, C.H.Beck München, 2012, Seiten 596, 599
- Eckhard Jesse und Sebastian Liebold (Hrsg.): Deutsche Politikwissenschaftler - Werk und Wirkung. Von Abendroth bis Zellentin, Nomos, Baden-Baden 2014, Seite 82
Einzelnachweise
- BStU, Archiv der Zentralstelle, MfS-HA XXII, Nr. 20503, Reg.Nr. MfS/6013/60 „Just“, Archiv-Nr.: 1548/72, Band 1, S. BStU 017, 018, 038, 049
- Vorlage über die Aufgaben des Institutes für westdeutsches und westeuropäisches Recht vom 9. Mai 1961, Seite 5 in: Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsarchiv, Juristische Fakultät, Institut für westdeutsches und westeuropäisches Recht, Lehre und Forschung, Laufzeit 1960-1962, Nr. 311
- Karl-Heinz Röder, Wolfgang Weichelt: Meinungsstreit vor großem Forum. BZ-Gespräch über den X. Weltkongress der Internationalen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Berliner Zeitung, 2. Oktober 1976, S. 16
Peter C. Ludz: Die DDR auf dem XI. Weltkongreß für Politische Wissenschaft. Deutschland Archiv, 10/1979, S. 1077 ff.
Karl-Heinz Röder: Das Hauptthema heißt: Die Politik des Friedens. ND-Gespräch zum XI. Weltkongress der Internationalen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Neues Deutschland, 16./17. Juni 1979, S. 10 - Gerhard Lehmbruch: In Memoriam Karl-Heinz Röder. Partizipation Spring / Printemps 1991, Band. 15, Nr. 1, S. 4
- Karl A. Mollnau: Recht und Juristen im Spiegel der Beschlüsse des Politbüros und Sekretariats des Zentralkomitees der SED. In: Normdurchsetzung in osteuropäischen Nachkriegsgesellschaften (1944–1989). Einführung in die Rechtsentwicklung mit Quellendokumentationen. Band 5, DDR (1958–1989), herausgegeben von Heinz Mohnhaupt, 1. Halbband, Frankfurt am Main 2003, S. 237, Rn. 126
- Reisebericht von Karl-Heinz Röder über eine dienstliche Ausreise zum Studienaufenthalt in den USA vom 24. Mai 1980, in: BStU Archiv der Zentralstelle MfS - HA II Nr. 37088
- Handbuch der Deutschen Demokratischen Republik, hrsg. vom Deutschen Institut für Zeitgeschichte in Verbindung mit dem Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Staatsverlag Ost-Berlin 1964
- BStU, MfS 6890/82, Band 2, Seite 0124-0157
- Guntolf Herzberg, Kurt Seifert: Rudolf Bahro – Glaube an das Veränderbare. Eine Biographie. Linksverlag, Berlin 2002, S. 239–243
- 750 Jahre Berlin. Konstituierung des Komitees der Deutschen Demokratischen Republik zum 750jährigen Bestehen von Berlin am 7. Februar 1984, Dietz Verlag, Ost-Berlin 1985, Seite 85
- Karl-Heinz Röder: Das politische System der Bundesrepublik Deutschland. Geschichte und Gegenwart. Staatsverlag, Ostberlin 1985, S. 10 ff.; vgl. auch derselbe: Ein Lehrstück über den staatsmonopolistischen Kapitalismus. In: Einheit 12/84, S. 1070 ff.
- BStU-Archive der Zentralstelle. MfS-HA XVIII Nr. 18179, Seite 0167 ff.
- Schreiben (Sonderantrag) von Prof. Dr. habil. C. Grote an: Ministerrat der DDR. Leiter der Arbeitsgruppe Organisation und Inspektion. Genossen Staatssekretär Dr. H. Möbis über den Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates der DDR und Minister für Wissenschaft und Technik Genossen Dr. H. Weiz, vom 29. September 1988 (Journal-Nr.: 1241/88). In: BStU Archiv der Zentralstelle MfS AP 50928/92, S. 000056 ff.
- Schreiben von Prof. Dr. habil. C. Grote vom 1. April 1986 (Journal-Nr.: 379/86) an: Leiter der Arbeitsgruppe für Organisation und Inspektion beim Ministerrat der DDR Genossen Staatssekretär Dr. H. Möbis in: BStU Archiv der Zentralstelle MfS AP 50928/92, S. 000050
- Sofortbericht Karl-Heinz Röder zur Teilnahme an einer Veranstaltung des Wissenschaftszentrums Berlin (West), BStU Archiv der Zentralstelle MfS AP 50928/92, S. 000037 ff.
- Klaus von Beyme: Bruchstücke der Erinnerung eines Sozialwissenschaftlers, Wiesbaden 2016, S. 182; vgl. auch: Klaus von Beyme: Die DVPW und die International Political Science Association. In: Jürgen W. Falter, Felix W. Wurm (Hrsg.): Politikwissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland. 50 Jahre DVPW, Wiesbaden 2003, S. 70 ff.
- Ekkehard Lieberam: Kooperation statt Vereinigung. In: Junge Welt, 29. August 2019, S. 12–13
- Informationen, Neue Justiz 1/1990, Seite 37
- Karl A. Mollnau: Recht und Juristen im Spiegel der Beschlüsse des Politbüros und Sekretariats des Zentralkomitees der SED, in: Normdurchsetzung in osteuropäischen Nachkriegsgesellschaften (1944–1989). Einführung in die Rechtsentwicklung mit Quellendokumentationen. Band 5, DDR (1958–1989), herausgegeben von Heinz Mohnhaupt, 1. Halbband, Frankfurt am Main 2003, S. 713
- Eberhard Poppe: Das Rechtssystem der USA – Impressionen von einer Studienreise. In: Neue Justiz 3/1990, S. 119 ff.
- Eberhard Poppe: Das Rechtssystem der USA – Impressionen von einer Studienreise. In: Neue Justiz 3/1990, S. 119 ff.
- Arkansas Gazette, 29. Oktober 1989, 5C-6C
- Rudi Beckert: Glücklicher Sklave. Eine Justizkarriere in der DDR. Metropol Verlag, Berlin 2011, S. 133 ff.