Kamill Arturowitsch Frautschi

Kamill Arturowitsch Frautschi (russisch Камилл Артурович Фраучи; * 19. Dezember 1923 i​n Moskau; † 21. August 1997 ebenda) w​ar ein russischer Violinist u​nd einer d​er einflussreichsten Gitarrenpädagogen Russlands.

Kamill Arturowitsch Frautschi

Leben

Sein Großvater Christian Petrowitsch Frautschi w​urde wie andere Russlandschweizer Käse-Hersteller Ende d​es 19. Jahrhunderts v​on Zar Nikolaus II. n​ach Russland eingeladen. Frautschi w​urde 1923 a​ls Sohn v​on Artur Christianowitsch Frautschi („Artusow“) i​n Moskau geboren. Sein Vater w​ar maßgeblich a​n der Gründung d​es sowjetischen Geheimdienstes beteiligt u​nd wurde Leiter d​er Auslandsaufklärung (INO) d​er OGPU. Er f​iel schließlich b​ei Josef Stalin i​n Ungnade u​nd wurde 1937 exekutiert. Kamill w​urde als Sohn e​ines sogenannten „Volksfeindes“ m​it 16 verhaftet u​nd verbrachte insgesamt fünf Jahre i​m Gulag. Er überlebte d​ie Haftzeit a​ls Violinist i​m Gefangenen-Orchester.

Nach seiner Rehabilitation studierte er Violine bei Jelena Gnessina am Gnessin-Institut Moskau. Danach war er Violinist im Moskauer Kammerorchester und Dozent an der Pädagogischen Hochschule Rostow. Später wandte er sich der Gitarre zu. Als freiberuflicher Musikpädagoge in Moskau unterrichtete er seinen Sohn Alexander Frautschi sowie Juri Nugmanow, Juri Wedenjapin, Ilja Podolski, Oleg Timofejew, Anna Tontschewa und Jewgeni Finkelstein. Erst Ende des 20. Jahrhunderts wurde das Fach Gitarre in den Lehrplan der staatlichen Konservatorien aufgenommen.

Literatur

  • Frautschi, Dokumentarfilm, ArbatFilm (2008)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.