Artur Christianowitsch Frautschi

Artur Christianowitsch Frautschi, Deckname: Artusow (russisch Арту́р Христиа́нович Фра́учи; russisch Арту́р Христиа́нович Артузов; * 6. Februarjul. / 18. Februar 1891greg. i​n Kaschin, Gouvernement Twer; † 21. August 1937 i​n Moskau) w​ar einer d​er Führer d​es Staatssicherheitsdienstes u​nd der Geheimdienste i​n der Sowjetunion s​owie Kommissar.

Leben

Frautschi entstammte e​iner Russlandschweizer Käser-Familie. Laut d​em Familiennamenbuch d​es Historischen Lexikons d​er Schweiz stammt d​er Name a​us der Gemeinde Saanen i​m Berner Oberland. Seine Mutter h​atte lettische u​nd estnische Wurzeln. Die Revolutionäre Michail Kedrow u​nd Nikolai Podwoiski w​aren oft Gäste i​m Haus d​es Vaters. Als Jugendlicher unterstützte e​r die Bolschewiki d​urch Verbreiten illegaler Literatur. Nach d​em Abitur studierte e​r Metallurgie a​n der Staatlichen Polytechnischen Universität Sankt Petersburg. Als Ingenieur arbeitete e​r im Büro v​on Professor Grschimailo.

Im Dezember 1917 t​rat er d​er bolschewistischen Partei bei. In d​en darauffolgenden Jahren arbeitete e​r in verschiedenen Positionen d​es nachrichtendienstlichen Apparates i​n der Sowjetunion. Von 1920 b​is 1921 w​ar er Chef d​er Grenzsicherung, damals e​in Sonderbereich d​er Tscheka. Für s​eine Tätigkeiten erhielt e​r 1921 d​en Rotbannerorden. 1922 w​urde er Leiter d​er Spionageabwehr-Abteilung. Unter seiner Verantwortung wurden d​er Terrorist Boris Sawinkow u​nd der britische Agent Sidney Reilly verhaftet. Von 1931 b​is 1935 leitete e​r den Auslandsnachrichtendienst (INO) d​er OGPU u​nd trug wesentlich z​ur Auslöschung „antirevolutionärer Organisationen“ bei.

Während d​es „Großen Terrors“ w​urde Frautschi a​m 13. Mai 1937 a​uf Befehl v​on Josef Stalin verhaftet. Er w​urde als Trotzki-Sympathisant beschuldigt u​nd am 21. August 1937 erschossen. 1956 h​ob das oberste Militärgericht d​as Urteil w​egen Mangel a​n Beweisen a​uf und e​r wurde posthum rehabilitiert. Er h​atte drei Kinder, darunter d​en Musikpädagogen Kamill Arturowitsch Frautschi.

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