Kai Löffelbein
Kai Löffelbein (* 1981 in Siegen) ist ein deutscher Fotojournalist[1] und Dokumentarfotograf.[2]
Leben
Nach seinem Schulabschluss studierte Kai Löffelbein zunächst Politikwissenschaft an der Philipps-Universität in Marburg sowie an der Freien Universität Berlin. Ab 2009 studierte er Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover. Bereits im Studium war Löffelbein als freier Fotograf tätig.[2]
Unterdessen hatte Löffelbein im Jahr 2009 die Ukraine bereist, um dort eine Fotoreportage über ehemalige Zwangsarbeiter aus deutschen Arbeits- und Konzentrationslagern wie das KZ-Außenlager Salzgitter-Drütte oder Bergen-Belsen zu fertigen.[3]
Internationale Aufmerksamkeit erlangte Löffelbein bereits mit seiner Fotoreihe „Kids of Sodom“, die Kinder zwischen giftigen Dämpfen auf einem Schrottplatz in Ghana beim Ausschlachten von Elektronikschrott aus Europa zeigen.[2] Für eines der Bilder, untertitelt „Unser Müll in Afrika“, erhielt der Student der Fachhochschule für Design und Medien den Unicef-Foto-Award 2011.[4]
Zu den Arbeiten des Dokumentarfotografen schrieben Jairo Lugo-Ocando und An Nguyen in englischer Sprache:
„Löffelbein is one of those photojournalists who manages to create that necessairy connection between our own life styles in the West and the lives of those living in poverty in the Global South.[5]“
In der 2011 von der Zeitschrift Zenith – die Zeitschrift für den Orient ausgeschriebenen Fotowettbewerb „Islam in Deutschland?“ wurde Löffelbeins Arbeit mit dem Titel „Fremde Heimat“ mit dem 1. Preis ausgezeichnet.[6]
2012 wurde Kai Löffelbein mit der Verleihung des Henri-Nannen-Preises geehrt.[2]
Für seine in der Stadt Guiyu im Süden von China entstandene Fotoreportage über die Arbeits- und Lebenswelt der dortigen Menschen, die unter dem Titel „Der Giftschatz im Inneren des Müllbergs“ in der Zeitschrift Geo erschien und wiederum die Verwertung des giftigen Elektroschrotts des Westens unter „Dritte-Welt-Bedingungen“ in den Fokus rückte, wurde Löffelbein für den CNN Journalist Award nominiert.[1]
Löffelbeins Fotografien werden teilweise über die in Köln angesiedelte Bildagentur Laif vermarktet.[3]
Kai Löffelbein ist Mitglied der seit dem Jahr 2016 in Hannover eingerichteten Fotografen-Ateliergemeinschaft Goethe Exil, die Anfang September 2017 im Rahmen des 20. Zinnober-Kunstvolkslaufes mit Mitteln der Atelier- und Projektraumförderung des Kulturbüros der Landeshauptstadt Hannover in Kooperation mit der Stiftung Sparda-Bank Hannover den Katalog „Inside Goethe Exil“ mit der Nummer 1 herausbrachte.[7]
Publikationen
- Ctrl-X. A topography of e-waste, 1. Auflage, Göttingen: Steidl, 2016, ISBN 978-3-86930-970-5 und ISBN 3-86930-970-9; Inhaltstext (in englischer Sprache)
- o.V.: China at work, in: Inside Goethe Exil. Zinnober 2017, Nummer 1, Hrsg.: Goethe Exil Hannover in Kooperation mit dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover und der Stiftung Sparda-Bank Hannover, Hannover: Goethe Exil, [ohne Datum, 2017], S. 46–51
Weblinks
- Kai Löffelbein: kailoeffelbein.com
- Fernsehbeitrag: Was geschieht mit unserem Elektroschrott? ARD: Titel Thesen Temperamente vom 25. Februar 2018
- o. V.: Kai Löffelbein mit einer Kurzvita und dem Foto-Portfolio auf der Seite der Bildagentur Laif
- ahem/rus: Fotograf Kai Löffelbein / „Für jede Geschichte gibt es die richtige Kamera“ auf der Seite der Süddeutschen Zeitung vom 1. Oktober 2013
- Lisa Günther: Fotograf Kai Löffelbein im Interview / „Man muss Grenzen überwinden“ auf der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 27. September 2012, aktualisiert am 28. September 2012
- Jens Plaum: Fotojournalismus / Die Kehrseite unseres Wohlstands auf der Seite der Tageszeitung Westfalenpost vom 26. März 2014
Einzelnachweise
- Jens Plaum: Fotojournalismus - Die Kehrseite unseres Wohlstands auf der Seite der Tageszeitung Westfalenpost vom 26. März 2014, zuletzt abgerufen am 4. September 2017
- Lisa Günther: Fotograf Kai Löffelbein im Interview: „Man muss Grenzen überwinden“ auf der Seite der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 27. September 2012, aktualisiert am 28. September 2012, zuletzt abgerufen am 4. September 2017
- ahem/rus: Fotograf Kai Löffelbein / „Für jede Geschichte gibt es die richtige Kamera“ auf der Seite der Süddeutschen Zeitung vom 1. Oktober 2013, zuletzt abgerufen am 4. September 2017
- Vergleiche die Untertitelung seines Fotos in der Bildergalerie auf der Seite UNICEF-Foto des Jahres, zuletzt abgerufen am 4. September 2017
- Jairo Lugo-Ocando, An Nguyen: Developing News. Global Journalism and the Coverage of "Third World" Development, London; New York, NY: Routledge, 2017, ISBN 9780415621823, p. IX; preview by Google-Books
- Sarah Dornhof: Alternierende Blicke auf Islam und Europa, Paderborn: Wilhelm Fink, 2016, ISBN 978-3-7705-5867-4 und ISBN 3-7705-5867-7, S. 116; Vorschau über Google-Bücher|
- o. V.: China at work, in: Inside Goethe Exil. Zinnober 2017, Nummer 1, Hrsg.: Goethe Exil Hannover in Kooperation mit dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover und der Stiftung Sparda-Bank Hannover, Hannover: Goethe Exil, [ohne Datum, 2017], S. 46–51