Kabinett Shinzō Abe III (2. Umbildung)

Das zum zweiten Mal umgebildete dritte Kabinett Abe (japanisch 第3次安倍第2次改造内閣 daisanji Abe dainiji kaizō naikaku) regierte Japan unter Führung von Shinzō Abe von einer Kabinettsumbildung am 3. August 2016, die Abe einige Wochen nach der Senatswahl 2016 durchführte, bis zu einer erneuten Kabinettsumbildung am 3. August 2017. Bei der Wahl 2016 hatten die Regierungsparteien LDP und Kōmeitō ihre Mehrheit ausgebaut, wenige Tage später gewann die LDP durch einen Beitritt erstmals seit 1989 eine eigenständige Senatsmehrheit und hält damit Mehrheiten in beiden Parlamentskammern, die Koalition regiert aber unverändert weiter.

Kabinett Abe III (3. Umbildung)
97. japanisches Kabinett (2. Umbildung)
dai-97-dai naikaku (dai-2-ji-kaizō)
Premierminister
naikaku sōri-daijin
Shinzō Abe
Legislaturperiode 191. – 193. NV
(47. Abg.haus, 24. Senat)
Ernannt durch Kaiser Akihito
Bildung 3. August 2016
Ende 3. August 2017
Dauer 1 Jahr und 0 Tage
Vorgänger Kabinett Shinzō Abe III (1. Umbildung)
Nachfolger Kabinett Shinzō Abe III (3. Umbildung)
Zusammensetzung
Partei(en) LDP-Kōmeitō-Koalitionsregierung
ji-kō renritsu seiken
Minister 20 (2 Rücktritte)
Staatssekretäre 5 Sonderberater des Premierministers
3 parlamentarische Vizechefs des Kabinettssekretariats
25 „Vizeminister“
29 „parlamentarische Staatssekretäre“
Repräsentation
Abgeordnetenhaus
325/472

(13. Okt. 2016)
Senat
151/242

(7. Feb. 2017)
Oppositionsführer

Acht Minister aus dem vorherigen Kabinett behielten ihre Ressorts, darunter Vizepremier Asō, Chefkabinettssekretär Suga und Außenminister Kishida. Acht der neuen Kabinettsmitglieder waren vorher noch nie Minister gewesen. Alle Minister waren Abgeordnete in der Nationalversammlung: Einschließlich des Premierministers kamen 17 aus dem Abgeordnetenhaus, drei aus dem Senat (darunter beide Senatoren der Präfektur Wakayama). Bei Antritt gehörten dem Kabinett drei Frauen an; durch den Rücktritt von Verteidigungsministerin Inada waren es letztlich zwei Frauen.

Unter diesem Kabinett fanden am 23. Oktober 2016 zwei Nachwahlen zum Abgeordnetenhaus in den Präfekturen Tokio und Fukuoka statt.

Minister

2. umgebildetes Kabinett Abe III vom 3. August 2016 bis zum 3. August 2017
Ministerressort Weitere Aufgaben Minister Bild Parlamentsmandat
(Kammer, Wahlkreis, Fraktion)
Faktion
Premier Shinzō AbeAbg., Yamaguchi 4, LDP(Hosoda)
Finanzen
Besondere Aufgaben (Finanzsektor)
„Überwindung der Deflation“ (defure dakkyaku)
1. Vertreter des Premierministers (Vizepremier)[1]
Tarō AsōAbg., Fukuoka 8, LDPAsō
Allgemeine Angelegenheiten das „My-Number-System“ (mainambā seido [reformierte Sozialversicherungsnummer]) Sanae TakaichiAbg., Nara 2, LDP
Justiz Katsutoshi KanedaAbg., Akita 2, LDPNukaga
Auswärtige Angelegenheiten 4. Vertreter des Premierministers[1] Fumio KishidaAbg., Hiroshima 1, LDPKishida
Kultus und Wissenschaft „Bildungserneuerung“ (kyōiku saisei) Hirokazu MatsunoAbg., Chiba 3, LDPHosoda
Soziales und Arbeit 5. Vertreter des Premierministers[1] Yasuhisa ShiozakiAbg., Ehime 1, LDP
Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft Yūji YamamotoAbg., Kōchi 2, LDPIshiba
Wirtschaft und Industrie
Besondere Aufgaben (Organisation für Atomkraftentschädigungen & Reaktorstillegung)
„Wettbewerbsfähigkeit der Industrie“ (sangyō kyōsōryoku)
„Wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland“ (Roshia keizai bun’ya kyōryoku)
„wirtschaftliche Schäden durch Atomkraft“ (genshiryoku keizai higai)
Hiroshige SekōSen. (Klasse von 2013), Wakayama, LDPHosoda
Land und Verkehr „Maßnahmen zum Wasserkreislauf“ (mizujunkan seisaku) Keiichi IshiiAbg., Verhältnisw. Nord-Kantō, Kōmeitō
Umwelt
Besondere Aufgaben (Atomkraftkatastrophenschutz)
Kōichi YamamotoAbg., Ehime 4, LDPTanigaki
Verteidigung Tomomi Inada
(bis 28. Juli 2017)
Abg., Fukui 1Hosoda
Fumio Kishida
(kommissarisch)
Abg., Hiroshima 1, LDPKishida
Kabinettssekretariat „Verringerung der Last der Stützpunkte in Okinawa(Okinawa kichi futan keigen)
2. Vertreter des Premierministers[1]
Yoshihide SugaAbg, Kanagawa 2, LDP
Wiederaufbau „umfassend Erholung vom Atomkraftunfall von Fukushima(Fukushima gempatsu jiko saisei sōkatsu) Masahiro Imamura
(bis 26. April 2017)
Abg., Verhältnisw. Kyūshū, LDPNikai
Masayoshi Yoshino
(ab 26. April 2017)
Abg., Fukushima 5, LDPHosoda
Nationale Kommission für Öffentliche Sicherheit
Besondere Aufgaben (Verbraucher & Lebensmittelsicherheit; Katastrophenschutz)
„Maritime Angelegenheiten, Territorialkonflikte“ (kaiyō seisaku・ryōdo mondai)
„Stärkung der Zähigkeit des Landes“ (kokudo kyōjinka) [Regierungsprogramm zur Katastrophenschutzinfrastruktur]
Jun MatsumotoAbg., Kanagawa 1, LDPAsō
Besondere Aufgaben (Okinawa & Nordgebiete; Cool-Japan-Strategie; geistiges Eigentum; Wissenschaft & Technologie; Raumfahrt) IT-Politik (jōhō tsūshin gijutsu (ai-tī) seisaku) Yōsuke TsuruhoSen. (Klasse von 2016), Wakayama, LDPNikai
Besondere Aufgaben (Wirtschafts- & Fiskalpolitik) „Wirtschaftserneuerung“ (keizai saisei)
„integrierte Reform von Sozialsicherungssystem & Steuern“ (shakai hoshō・zei ittai kaikaku)
3. Vertreter des Premierministers[1]
Nobuteru IshiharaAbg., Tokio 8, LDPIshihara
Besondere Aufgaben (Geburtenrückgang; Geschlechtergleichstellung) „Aktivierung aller 100 Millionen“ (ichi-oku-sō-katsuyaku) [Regierungsprogramm zur ökonomischen und gesellschaftlichen Stabilität im demographischen Wandel]
„Reform der Arbeitsweise“ (hatarakikata kaikaku) [Regierungsinitiative zur Beschränkung extrem langer Arbeitszeiten]
„Aktivierung von Frauen“ (josei katsuyaku) [siehe Abenomics bzw. „Womenomics“]
„Sai-Challenge“ (saicharenji) [Regierungsprogramm für Berufs(wieder)einstieg]
das Entführungsproblem (rachi mondai) [siehe Entführungen japanischer Staatsbürger durch die DVRK]
Katsunobu KatōAbg., Okayama 5, LDPNukaga
Besondere Aufgaben (Regionalbelebung; Deregulierung) „ von Stadt, Mensch, Arbeit“ (machi, hito, shigoto sōsei)
„Verwaltungsreform“ gyōsei kaikaku
„nationaler öffentlicher Dienst“ (kokka kōmuin seido)
Kōzō YamamotoAbg., Fukuoka 10, LDPKishida
Staatsminister (ohne Geschäftsbereich) Olympische & Paralympische Spiele Tokio (Tōkyō orimpikku kyōgi taikai・Tōkyō pararimpikku kyōgi taikai) Tamayo MarukawaSen. (Klasse von 2013), Tokio, LDPHosoda

Rücktritte

  • Verteidigungsministerin Inada trat im Juli 2017 über eine Vertuschung von Unterlagen zu einer UN-Friedensmission im Südsudan mit den Selbstverteidigungsstreitkräften zurück.[3]

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung des Chefs des Kabinettssekretariats 3. August 2016, Nachmittag, zur ersten Kabinettssitzung: 初閣議の概要について
  2. Gaffe-prone minister Imamura bows out over Tohoku remark. In: The Japan Times. 25. April 2017, abgerufen am 26. April 2017 (englisch).
  3. Inada makes resignation official; Kishida to take on defense role for now. In: The Japan Times. 28. Juli 2017, abgerufen am 28. Juli 2017 (englisch).
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