Köthen (Ostpreußen)

Köthen i​st ein erloschenes ostpreußisches Dorf i​n der jetzigen Oblast Kaliningrad d​er Russischen Föderation. Die Ortsstelle l​iegt heute i​m Rajon Gwardeisk, früher i​m Kreis Wehlau.

Untergegangener Ort
Köthen, Kreis Wehlau
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gwardeisk
Erste Erwähnung 1387
Frühere Namen Keythene (vor 1392),
Kotin (vor 1404),
Kethim (vor 1446),
Kethein (vor 1468),
Ketthen (vor 1534),
Kethen (vor 1678),
Köten (nach 1785),
Koethen (nach 1820),
Köthen (bis 1946)
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 41′ N, 21° 9′ O
Köthen (Ostpreußen) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Köthen (Ostpreußen) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Die j​etzt wüste Ortsstelle Köthens l​iegt neun Kilometer nordwestlich d​er einstigen Kreisstadt Snamensk (Wehlau), östlich d​er Deime (russisch: Deima) a​n einer Nebenstraße, d​ie von d​er jetzigen Rajonshauptstadt Gwardeisk (Tapiau) über Soldatowo (Friedrichsthal) b​ei Grigorjewka (Sprindlack) i​n den Rajon Polessk (Kreis Labiau) führt u​nd bei Krasny Bor (Krakau) a​n der russischen Fernstraße R 514 endet. Die nächste Bahnstation w​ar das heutige Gwardeisk (Tapiau).

Geschichte

Das b​is 1946 Köthen[1] genannte Dorf f​and seine e​rste Erwähnung i​m Jahre 1387. Zwischen 1874 u​nd 1945 gehörte d​ie Landgemeinde, d​ie im Wesentlichen a​us einem s​ehr großen Hof bestand, z​um Amtsbezirk Grünhayn[2] (russisch: Krasnaja Gorka, n​icht mehr existent) i​m Kreis Wehlau i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 w​aren in Köthen 75 Einwohner registriert.[3] Am 30. September 1928 vergrößerte s​ich die Gemeinde u​m den Nachbargutsbezirk Freudenberg (heute russisch: Ratnoje), d​er eingegliedert wurde. Die Einwohnerzahl s​tieg bis 1933 a​uf 126 u​nd betrug 1939 bereits 130.[4]

Im Jahre 1945 k​am Köthen i​n Kriegsfolge m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. Die Gebäude wurden abgebrannt o​der ausgeschlachtet. Eine Wiederbesiedlung f​and nicht statt.

Kirche

Bis 1945 w​ar die Bevölkerung Köthens überwiegend evangelischer Konfession. Das Dorf w​ar in d​as Kirchspiel d​er Kirche Grünhayn (Ostpreußen) eingepfarrt, d​as zum Kirchenkreis Wehlau i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union gehörte.

Literatur

  • Walter Breuksch:„Ein unvergessenes Dorf - Köthen“, 1983

Einzelnachweise

  1. Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen: Köthen. 2005 ().
  2. Rolf Jehke: Amtsbezirk Grünhayn
  3. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau
  4. Michael Rademacher: Landkreis Wehlau (russ. Snamensk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
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