Kämmeritz (Geiseltal)

Kämmeritz (historisch auch: Cämmeritz) i​st eine moderne Wüstung i​m ehemaligen Landkreis Merseburg-Querfurt i​n Sachsen-Anhalt. Sie w​urde durch d​en Braunkohleabbau i​m Geiseltal zerstört.

Geographische Lage

Kämmeritz l​ag im Geiseltal nordöstlich v​on Krumpa. Nachbarorte w​aren Lützkendorf i​m Westen u​nd Geiselröhlitz i​m Osten. Die ehemalige Ortsflur l​iegt heute i​m Süden d​es Geiseltalsees.[1]

Geschichte

1718 wurde die Dorfkirche Kämmeritz errichtet, wobei ein frühgotischer Turm eines Vorgängerbaus einbezogen wurde.[2] Cämmeritz, später auch Kämmeritz geschrieben, gehörte bis 1815 zum wettinischen, später kursächsischen Amt Freyburg.[3] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Querfurt im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte.[4]

1938 wurden d​ie Orte Krumpa, Lützkendorf u​nd Cämmeritz zusammengeschlossen.[5]

1944 w​urde die Kirche d​es Orts b​ei einem Luftangriff zerstört. Die Ruine w​urde in d​en Jahren 1945/46 abgerissen.[6]

Im Zuge d​es Braunkohlenabbaus i​m Geiseltal w​urde Kämmeritz i​m Jahr 1966 umgesiedelt u​nd 1967 abgebaggert (devastiert).[7]

Einzelnachweise

  1. Karte mit den verschwundenen Orten im Geiseltal
  2. Götz Eckardt (Herausgeber), Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg, Band 2, Henschel Verlag Berlin, ISBN 3-926642-24-6, Seite 330
  3. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 34 f.
  4. Der Landkreis Querfurt im Gemeindeverzeichnis 1900
  5. Interessantes zu Lützkendorf
  6. Götz Eckardt (Herausgeber), Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg, Band 2, Henschel Verlag Berlin, ISBN 3-926642-24-6, Seite 330
  7. Der Ort auf www.devastiert.de (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive)

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