Julius Meinl III.
Julius Meinl III. (* 14. Februar 1903 in Wien; † 10. September 1991 ebenda) war ein österreichischer Unternehmer.
Julius Meinl besuchte das Schottengymnasium. Er übernahm 1933 von seinem Vater Julius Meinl II. das familieneigene Lebensmittelunternehmen Julius Meinl und expandierte inner- und außerhalb Österreichs. 1935 erwarb er die Konkurrenzfirma Kunz. 1939 hatte der Konzern bereits mehr als 1000 Filialen und Franchiseunternehmen.[1]
Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland emigrierte Meinl mit seiner jüdischen Frau nach England. 1947 kehrte er zurück und übernahm wieder die Unternehmensleitung. 1956 erneuerte er den Spar- und Kreditverein der Freunde & Angestellten der Julius Meinl AG, der 1923 von seinem Vater gegründet, aber 1943 während des Dritten Reiches liquidiert worden war. Nachdem er 1969 das Bankhaus Brunner & Co. KG. erworben hatte, wurde es 1979 mit dem Spar- und Kreditverein zur Meinl Bank vereinigt.
Er gründete auch die Lehrlingsakademie, an welcher Kaufleute ausgebildet wurden, wobei Stil und geschliffene Umgangsformen wichtige Kriterien waren. Heutzutage wird in dem Gebäude in der Wiener Lainzer Straße der Nachwuchs des Spar-Konzerns ausgebildet.[1]
1953 erhielt Julius Meinl III. den Ehrendoktor der Handelswissenschaften.
Er war mit Johanna „Hansi“ Winterstein (26. Mai 1906–21. Januar 1983), Tochter des Kunsthändlers Josef Winterstein, verheiratet. Er wurde in der Familiengruft am Dornbacher Friedhof bestattet.[2] Der gemeinsame Sohn Julius Meinl IV. war seit 1953 im Unternehmen tätig.
Einzelnachweise
- Oberösterreichische Nachrichten vom 3. Jänner 2009 Meinl-Banker begannen als Kaffeeröster, Wirtschaftsteil-Serie Dynastien
- Julius Meinl in der Verstorbenensuche bei friedhoefewien.at
Weblinks
- Literatur von und über Julius Meinl III. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Julius Meinl III. im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon) (Das dortige Foto zeigt den Vater Julius Meinl II.)