Judengesetz
Judengesetz ist die seit dem Mittelalter weitgehend übliche abkürzende Bezeichnung für die Gesetzgebung nicht-jüdischer Staaten in Europa betreffs der rechtlichen Stellung der Juden.
Von besonderer Bedeutung waren:
- die Gesetze zur Zeit des Mittelalters, beispielsweise das Vierte Laterankonzil von 1215[1]
- die Gesetzgebung in Staaten des Deutschen Bundes im 19. Jahrhundert, etwa in Baden 1809, Preußen 1812,[2] Bayern 1813,[3] das Gesetz in Betreff der öffentlichen Verhältnisse der israelitischen Glaubensgenossen von 1828 im Königreich Württemberg oder das Preußische Judengesetz von 1847[4]
- die Gesetze und Verordnungen im nationalsozialistischen Deutschen Reich,[5][6][7] insbesondere die Nürnberger Gesetze
Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühte man sich vor allem in Deutschland um Wiedergutmachung und Entschädigung gegenüber den Jüdischen Gemeinden wie beispielsweise mit dem Luxemburger Abkommen von 1952 sowie um die strafrechtliche Ahndung neuerlicher antisemitischer Bestrebungen.[8]
Siehe auch
Literatur
- Guido Kisch: Jewry-Law in Central Europe - Past and Present, in: ders. Ausgewählte Schriften. 2. Forschungen zur Rechts-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Juden : mit einem Verzeichnis der Schriften von Guido Kisch zur Rechts- und Sozialgeschichte der Juden. Sigmaringen : Thorbecke, 1979 ISBN 3-7995-6017-3, S. 51–77. Zuerst in: Journal of Central European Affairs, 2 (1943), S. 396–422
Weblinks
- «Kein Jud darf ohne Erlaubnis heiraten». Aargauer Zeitung, 4. Mai 2009
- Julius Streicher (Hrsg.): Die Judengesetze Großdeutschlands, bearbeitet von Peter Deeg, Verlag Der Stürmer, Nürnberg 1939. Digitalisat
Einzelnachweise
- Peter C. A. Schels: Judengesetze (Memento des Originals vom 20. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Kleine Enzyklopädie des deutschen Mittelalters, Stand: 9. März 2015
- Julius H. Schoeps: Der lange Weg zum Staatsbürger. Das Emanzipationsedikt von 1812 verbesserte die Stellung der Juden in Preußen Jüdische Allgemeine, 8. März 2012
- Robert Schlickewitz: Die Bayerische Judengesetzgebung von 1813 15. April 2009
- Rolf Willmanns: Die Rechtsverhältnisse der Juden in Preußen (ohne Jahr)
- Judengesetze (Memento des Originals vom 20. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. 1. April 1933 - 21. Dezember 1941
- Joseph Walk (Hg.): Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat. Eine Sammlung der gesetzlichen Maßnahmen und Richtlinien - Inhalt und Bedeutung. Heidelberg, Karlsruhe 1981
- Robert Strobel: Globke und die Judengesetze. Ein ZEIT-Interview mit dem Staatssekretär im Bundeskanzleramt Die Zeit, 17. Februar 1961
- Robert Strobei: Das umstrittene „Judengesetz“ Die Zeit, 11. Dezember 1959 zur Strafbarkeit wegen Volksverhetzung nach § 130 StGB
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