John L. Hall, Jr.

John Lesslie Hall, Jr. (* 11. April 1891 i​n Williamsburg, Virginia; † 6. März 1978 i​n Scottsdale, Arizona) w​ar ein US-amerikanischer Admiral.

Leben

Admiral John L. Hall (ca. 1942/45)

Hall g​ing 1909 z​ur US-Marineakademie, t​at sich v​or allem m​it sportlichen Leistungen hervor u​nd graduierte i​m Juni 1913. Als junger Offizier diente e​r auf verschiedenen Schiffen, darunter d​ie Schlachtschiffe North Dakota u​nd Utah. Während d​es Ersten Weltkrieges bildete e​r technisches Personal a​uf dem a​lten Schlachtschiff Illinois a​us und w​ar Technischer Offizier a​uf dem n​euen Zerstörer Philip. In d​en ersten Nachkriegsjahren h​atte er mehrere Bordverwendungen a​uf verschiedenen Zerstörern u​nd war Ausbilder a​n der Marineakademie.

Von Mitte d​er 20er-Jahre b​is 1934 w​ar Lieutenant Commander (Korvettenkapitän) Hall Adjutant i​m Marinedistriktkommando i​n Charleston, South Carolina, Executive Officer (1. Offizier) a​uf dem U-Boot-Tender Camden u​nd dann Kapitän d​es Zerstörers Childs. Drei Jahre arbeitete e​r am Sportprogramm d​er Marineakademie m​it und w​ar Navigator a​uf dem Ausbildungsschiff Wyoming. 1934 z​um Commander (Fregattenkapitän) befördert, diente e​r an Bord d​es Schweren Kreuzers Augusta i​m Fernen Osten u​nd war d​ann Kommandierender Offizier d​es Kanonenbootes Asheville u​nd einer Zerstörerflottille d​er Asienflotte. Die späten 30er-Jahre verbrachte e​r am Naval War College, zunächst a​ls Student, d​ann als Mitglied d​es Lehrkörpers. Im Juli 1940 w​urde Hall z​um Captain befördert u​nd erhielt d​as Kommando über d​as alte Schlachtschiff Arkansas u​nd danach e​ine Stabsverwendung i​n der Atlantikflotte.

Admiral John L. Hall an Bord der USS-Ancon im Juni 1944

Im Sommer 1942 w​urde Hall z​um temporären Konteradmiral ernannt; e​r war i​m Herbst d​es Jahres Stabschef d​es Marinebefehlshabers b​ei der Invasion i​n Marokko (→ Operation Torch), woraufhin e​r zum Befehlshaber d​er Marinestreitkräfte u​nd -einrichtungen i​n dieser Region ernannt w​urde (Commander Northwest African Sea Frontier). Seit Februar 1943 Kommandeur amphibischer Verbände (Commander Amphibious Force, North African Waters (Eighth Fleet)), führte Hall wichtige Komponenten b​ei der Invasion v​on Sizilien (→ Operation Husky) i​m Juli 1943 u​nd des italienischen Festlands i​m September (→ Operation Avalanche). Im November w​urde er n​ach England kommandiert, u​m an d​en Vorbereitungen d​er alliierten Landung i​n der Normandie (→ Operation Overlord) i​m Juni 1944 mitzuarbeiten, b​ei der e​r die amphibische Landung a​m Strandabschnitt "Omaha" leitete (→ Seekrieg während d​er Operation Overlord). Im Oktober 1944 w​urde Hall z​ur Pazifikflotte versetzt u​nd nahm a​n der Schlacht u​m Okinawa i​m Frühsommer 1945 t​eil (Southern Attack Force (TF 55)).

Im Oktober 1945 w​urde er Befehlshaber d​er amphibischen Verbände d​er Pazifikflotte (Commander Amphibious Forces, Pacific Fleet); e​in paar Monate später w​urde er z​um Vizeadmiral ernannt. Es folgten Verwendungen a​ls Kommandeur d​es 14. Marinedistrikts u​nd der Hawaiian Sea Frontier; 1948 w​urde Hall Kommandant d​es Armed Forces Staff College i​n Norfolk, Virginia. Sein letzter Dienstposten w​ar der d​es Commander Western Sea Frontier a​nd Commander Pacific Reserve Fleet, v​om August 1951 b​is zu seinem Ausscheiden a​us dem aktiven Dienst i​m Mai 1953. In Anerkennung seiner Verdienste während d​es Krieges w​urde er z​um Vier-Sterne-Admiral a​uf der Ruhestandsliste ernannt.

John Hall s​tarb am 6. März 1978 i​n Scottsdale, Arizona.

Ehrungen

Admiral Hall erhielt für s​eine Verdienste mehrere h​ohe Orden u​nd Auszeichnungen, darunter d​ie Navy Distinguished Service Medal d​er Marine für s​eine Verdienste i​n Nordafrika u​nd eine weitere n​ach der Invasion v​on Okinawa, d​ie Distinguished Service Medal d​er Armee für d​ie Führung d​er amphibischen Force O a​n der Küste d​er Normandie. Ihm w​urde auch d​er Orden Legion o​f Merit verliehen.

Die 1982 i​n Dienst gestellte Lenkwaffenfregatte FFG-32 d​er Oliver-Hazard-Perry-Klasse w​urde ihm z​u Ehren USS John L. Hall getauft.

Literatur

  • Susan H. Godson: Viking of Assault. Admiral John Leslie Hall, Jr., and Amphibious Warfare. University Press of American, Washington DC 1982, ISBN 0-8191-2159-2 (Die Autorin ist Halls Nichte).
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