Johanneskirche (Bern)
Die Johanneskirche ist ein Kirchengebäude der Reformierten Kirche an der Breitenrainstrasse 26 in Bern.
Geschichte
Ende des 19. Jahrhunderts erfuhr die Stadt Bern einen grösseren Einwohnerzuwachs. Für die Gläubigen waren die bis dahin vorhandenen Kirchengebäude – das Münster, die Nydegg- und die Heiliggeistkirche sowie die Französische Kirche nicht mehr ausreichend, so dass sich 1872 ein Kirchenbauverein gegründet hatte, der den Kauf eines Grundstücks an der Lorrainestrasse anstrebte und Spenden für den Bau einer weiteren Kirche sammelte. Die neue Gottesdienststätte sollte wegen ihrer Lage zunächst Lorrainekirche heißen. Als ausreichend Geld vorhanden war, erhielten die Karlsruher Architekten Karl Moser und Robert Curjel den Auftrag für einen konkreten Entwurf eines Gotteshauses. Als Bauplatz erwarb der Kirchenbauverein schliesslich ein anderes Grundstück an der Ecke Breitenrainstrasse/Wylerstrasse. Die ersten Baupläne mussten nun noch einmal überarbeitet werden. Die Bauleitung übernahm der Berner Architekten Rudolf Ischer. Das Kirchengebäude war bei seiner Einweihung im Jahr 1893 der erste Berner Kirchenbau ausserhalb der Altstadt.[1]
Die genannten Baumeister Moser und Curjel schufen auch die 1902/1903 errichtete Berner Pauluskirche.
In späteren Jahren wurde ein halbrunder Chor angebaut mit grossen farbigen Fenstern. In diesem Raum steht der Taufstein.
1918 bis 1935 wirkte Karl von Greyerz als Pfarrer an der Johanneskirche.
Von 1962 bis 2002 war hier Hans Eugen Frischknecht Organist und Chorleiter.
Dem Kirchengebäude ist auch ein Gemeindehaus zugeordnet, das im kleinen Saal mit zwei Glasbildern von Walter Loosli geschmückt ist.[2]
Beschreibung
Die Kirche im neogotischen Stil besteht aus einem einschiffigen Langhaus mit polygonal abgeschlossenen Querarmen mit einer Grundfläche von 170 m² und je 45 m². Sie bietet Platz für 216 (Hauptschiff) und je 50 Personen (Querschiff). Einen Chorraum hatte sie zunächst nicht. Das Gebäude wird mit einem steilen Satteldach in Ziegeldeckung abgeschlossen. Bis auf den in die südwestliche Ecke außen eingefügten Glockenturm handelte es sich um einen symmetrisch ausgelegten Bau. Weil die Kirche auf einem Hügel entstand, bildet der Turm einen besonderen architektonischen Höhepunkt.[1] Markant ist der Giebel aus behauenen Bruchsteinen und das Portal mit darüber angeordneter und gefasster Fensterrose. Zum Portal führen einige Stufen hinauf.[3]
Die drei Chorfenster entstanden zwischen 1958 und 1961 nach Entwürfen des Zürcher Glaskünstlers Max Hunziker, sie zeigen Geschichten und Bilder aus dem Neuen Testament wie das Abendmahl Jesu und aus der Hebräischen Bibel. Die Entwürfe umfassten 51 Malereien und Zeichnungen, die aus Anlass des 100. Geburtstages von Hunziker im Herbst 2001 im Kirchgemeindehaus Johannes ausgestellt waren.[4]
Eine dreigeteilte Empore nimmt die Orgel auf und enthält 20 Plätze, auf den Seitenemporen finden je 30 Kirchenbesucher Platz.[3] Die heutige Orgel wurde 1954 durch Orgelbau Goll, Luzern, mit 40 Registern auf drei Manualen und Pedal erbaut.[5]
Weblinks
- Johanneskirche auf refbern.ch
- Schützenswertes Bauinventar Stadt Bern (PDF-Download 970 kB)
Einzelnachweise
- Website der Johanneskirche mit der Darstellung zur Geschichte (Memento des Originals vom 5. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 13. Dezember 2015.
- Loosli-Fenster im Gemeindehaus Johannes (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 13. Dezember 2015.
- Einige technische Daten der Kirche, abgerufen am 13. Dezember 2015.
- Informationen über die Chorfenster von Max Hunziker (Memento des Originals vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 13. Dezember 2015.
- Orgelverzeichnis Schweiz, abgerufen am 27. Januar 2017.