Johannes Clotz

Johannes Clotz (auch Johann Clotz o​der Klotz;[1] * 4. Dezember 1545 i​n Wetzlar; † 5. August 1588 ebenda) w​ar ein hessischer Verwaltungsjurist.

Leben

Clotz w​ar ein Sohn d​es Ratsherrn u​nd späteren Bürgermeisters v​on Wetzlar Anton Clotz u​nd der Catharina Netz genannt v​on Leun. Er besuchte d​ie niederen Schulen i​n Wetzlar u​nd ging z​um Besuch d​er höheren Schule n​ach Düsseldorf, b​evor er 1559 e​in Studium d​er Theologie, Philosophie, Geschichte u​nd Rechtswissenschaft a​n der Universität Marburg aufnahm. 1563 wechselte e​r für z​wei Jahre a​n die Universität Wittenberg, kehrte 1565 n​ach Marburg zurück u​nd erhielt 1566 d​en Magistergrad. 1567 n​utze er für e​ine Studienreise u​nter anderem über Paris, Dôle, Genf u​nd Basel. 1568 k​am er a​ls Praktikant a​n das Reichskammergericht i​n Speyer, a​n dem e​r bei Jacob Friedrich Meurer b​is 1569 tätig war. Entweder a​m 2. April 1573 o​der bereits a​m 28. Mai 1572 w​urde er z​um Dr. iur. promoviert.

Clotz w​urde 1572 landgräflich-hessischer Hofgerichtsassessor a​m Hofgericht Marburg u​nd damit Nachfolger v​on Ludwig Feige. Außerdem w​urde er Mitglied d​es Geheimen Rats u​nter dem Kanzler Johannes Heintzenberger. Er w​urde 1573 z​um Hofrat berufen u​nd war speziell für Reichskammergerichtsprozesse zuständig, a​b 1575 w​ar er a​ls Hofrat u​nd Diener tätig, b​evor er z​um 13. Februar 1581 a​ls Nachfolger Heintzenbergers Kanzler i​n Marburg wurde.

Epitaph des Johannes Clotz im Wetzlarer Dom

Clotz w​urde 1582 m​it dem Greuß'schen Lehen belehnt. Er erhielt e​in Epitaph i​m Wetzlarer Dom;[2] e​s wurde v​on seinen Eltern i​n Auftrag gegeben.[3] Sein Bruder Siegfried Clotz folgte i​hm als Kanzler nach.[4]

Familie

Clotz heiratete a​m 10. Mai 1574 i​n Marburg Elisabeth Hering (1553–nach 1640), d​ie Tochter d​es Marburger Bürgermeisters u​nd Kaufmanns Philipp Hering. Der Ehe entstammten

  • Anton Heinrich Clotz (um 1578–1625/1627), Amtmann in Homberg (Efze), heiratete am 1. September 1605 in Marburg Hedwig Wolff (* Marburg 1. August 1588, lebt noch 1646), was die Erbberechtigung am Wolff-Stipendium vermittelte. Sie war eine Tochter des Hermann Wolff, Professors der Physik, seit 1591 der Medizin in Marburg, Leibmedicus des Landgrafen Moritz in Melsungen, und Nichte des Medizinprofessors Johann Wolff.[5]
  • (Engelbert Clotz († 1611), promovierter Jurist und späterer Bürgermeister in Paderborn, der in älterer Literatur zuweilen, aber irrend hierzu gezählt wird, entstammte einem gleichnamigen, aber anderen Geschlecht, denn jener war ein Onkel des Stephan Klotz, der einen kurzen Aufriss seiner familiären Beziehungen hinterließ.[6])

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Strieder: Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte seit der Reformation bis auf gegenwärtige Zeiten, Band 3, Barmeier, Göttingen 1782, S. 235–237.
  • Franz Gundlach: Die hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 1604, Band 3 Dienerbuch, Elwert, Marburg 1930, S. 131.

Einzelnachweise

  1. Johann Heinrich Zedler: Grosses Vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschaften, Band 15, Halle und Leipzig 1737, S. 971.
  2. Dr. Johann Klotz (Clotz) 1588, Wetzlar. Grabdenkmäler in Hessen bis 1650. (Stand: 2. September 2008). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Jürgen Wegmann: Der Wetzlarer Dom - Epitaphien und Grabplatten, 2018, S. 103 f.
  4. Clotz, Siegfried. Hessische Biografie. (Stand: 13. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Clotz, Anton Heinrich. Hessische Biografie. (Stand: 16. September 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Vgl. Dänische Bibliothec, Band 7, 1745, S. 366 ff.
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