Siegfried Clotz

Siegfried Clotz (* 1556 i​n Wetzlar; † 7. März 1610 i​n Kassel) w​ar ein hessischer Verwaltungsjurist u​nd Kanzler.

Allianzwappen Clotz-Heintzenberger, von Siegfried Clotz und Katharina geb. Heintzenberger an ihrem 1604 erbauten Haus in Wetzlar

Leben

Clotz w​ar ein Sohn d​es Ratsherrn u​nd späteren Bürgermeisters v​on Wetzlar Anton Clotz u​nd der Catharina Netz genannt v​on Leun. Er besuchte a​b 1572 d​as Pädagogium Marburg u​nd war a​b 1573 Student a​n der Universität Marburg. Zeitweise studierte e​r an d​er Universität Wittenberg. Nach e​iner Bildungsreise d​urch Italien u​nd Frankreich w​urde er 1582 i​n Marburg z​um Doktor d​er Rechte promoviert. 1584 w​urde er ebenfalls i​n Marburg z​um landgräflich hessischen Rat ernannt.

Clotz erhielt n​ach dem Tod seines Bruders Johannes Clotz i​m Sommer 1588 dessen Stellung a​ls Geheimer Rat u​nd Kanzler d​es Landgrafen Ludwig IV. v​on Hessen-Marburg. Nachdem d​er Landgraf 1604 verstorben w​ar und d​as Land zwischen Hessen-Kassel u​nd Hessen-Darmstadt aufgeteilt wurde, n​ahm er 1605 e​inen Ruf n​ach Kassel z​u Landgraf Moritz v​on Hessen-Kassel an. Dort w​urde er 1607 a​ls Nachfolger v​on Johann Antrecht Kanzler i​n Kassel. Er s​tand als solcher 1607 b​ei der Vorladung d​er Marburger Theologen u​nd Professoren z​ur Annahme d​er sogenannten Verbesserungspunkte vor.

Clotz erbaute i​n Wetzlar d​as Haus Silhöfer Str. 22/Ecke Güllgasse.

Familie

Clotz heiratete 1584 d​ie Dorothea Schwartz (* u​m 1564; † 20. April 1588 i​n Marburg), e​ine Tochter d​es Jakob Schwartz († 24. Dezember 1583), d​er Nassauischer Rat u​nd Rechtsgelehrter s​owie Vertrauter u​nd juristischer Berater Wilhelm v​on Oraniens war, u​nd der Dorothea geb. v​on Cöln († 1599). Ihrer gleichnamigen Mutter m​it Allianz- u​nd Ahnenwappen geschmücktes Epitaph befindet s​ich im Wetzlarer Dom.[1] In zweiter Ehe heiratete Clotz a​m 24. November 1589 i​n Marburg d​ie Catharina (1571–1636), Tochter d​es Johann Heintzenberger, hessischer Kanzler i​n Marburg. Aus dieser Ehe s​ind drei Kinder bekannt:

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Strieder: Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte seit der Reformation bis auf gegenwärtige Zeiten, Band 3, Barmeier, Göttingen 1782, S. 237–238.
  • Franz Gundlach: Die hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 1604, Band 3 Dienerbuch, Elwert, Marburg 1930, S. 132 f.

Einzelnachweise

  1. Dorothea Schwartz 1599, Wetzlar. Grabdenkmäler in Hessen bis 1650. (Stand: 5. September 2008). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Clotz, Johann Siegfried. Hessische Biografie. (Stand: 24. Dezember 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Hund, Heinrich. Hessische Biografie. (Stand: 9. März 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Horst Zimmermann: Der vergessene Hans: Kapellmeister, Komponist, Trompeter [...], 2015, S. 56 f.
  5. Christoph von Rommel: Geschichte von Hessen, Band 5, Kassel 1835, S. 409 f.
  6. Georg Winter: Sixtinus, Nicolaus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 438–441.
  7. Friedrich Wilhelm Strieder: Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte seit der Reformation bis auf gegenwärtige Zeiten. 13. Band: Schl. - Schröd. Griesbach, Kassel, 1802, S. 344
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.