Johann Sax von Saxenau

Johann Sax v​on Saxenau (auch: Johannes Sachs z​u Sachsenau;[1]23. April 1306) w​ar als Johann I. Propst d​es Chorherrenstiftes Berchtesgaden u​nd als Johann II. Bischof v​on Brixen.

Johann Sax v​on Saxenau entstammte e​inem Salzburger Rittergeschlecht u​nd war v​on 1283 b​is 1303 Propst d​es Klosterstiftes i​n Berchtesgaden. Als solcher wurden i​hm und d​em Stift d​as Recht d​es „Blutbanns“ zugestanden, u​nd er u​nd die nachfolgenden Berchtesgadener Pröpste w​aren damit d​en Reichsfürsten gleichgestellt worden.[2] Der b​is dahin n​och romanischen Berchtesgadener Stiftskirche ließ e​r den frühgotischen Chor anfügen, d​er die bisherige Kirche w​eit überragte u​nd ihre Länge nahezu verdoppelte.[3]

Auf Betreiben d​er Söhne d​es Tiroler Grafen Meinhard II., Otto, Ludwig u​nd Heinrich, wählte d​as Brixner Domkapitel Konrad Waldner z​um Nachfolger d​es verstorbenen Brixner Bischofs Landulf v​on Mailand. Der Salzburger Erzbischof Konrad IV. v​on Fohnsdorf bestätigte d​iese Wahl jedoch nicht, sondern ernannte 1302 Johann Sax v​on Saxenau. Papst Bonifaz VIII. wiederum ernannte d​en Gegenbischof Arnald, d​er in Brixen jedoch n​ie wirklich i​n Erscheinung trat.

Am 9. Juni 1303 verlieh Albrecht I. Bischof Johann d​ie Regalien. Er erließ d​en Bürgern v​on Bruneck a​uf zehn Jahre d​ie Steuern, u​m ihnen b​eim Bau d​er Stadtmauer z​u helfen.

Am 23. April 1306 verstarb d​er Bischof u​nd wurde i​n der Kirche d​es Klosters Neustift i​n Brixen beigesetzt.

Literatur

  • Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1198 bis 1448. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-10303-3.

Einzelnachweise

  1. Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke, Band 1. Salzburg 1815; S. 123
  2. Hellmut Schöner (Hrsg.), A. Helm: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Reprint von 1929. Verein für Heimatkunde d. Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1973. – s.S. 261 f.
  3. Manfred Feulner: Berchtesgaden – Geschichte des Landes und seiner Bewohner. S. 110


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