Ulrich Prustl

Ulrich Prustl (auch Ulrich v​on Wien; † 18. Mai 1417) w​ar Bischof v​on Brixen.

Ulrich Prustl[1] entstammte e​iner Wiener bürgerlichen Familie. Vermutlich u​m den Anschein adeliger Abstammung z​u erwecken, verwendete e​r den Namenszusatz "von Wien". Seine Ausbildung verdankte e​r dem Brixener Bischof Friedrich v​on Erdingen. Er w​urde Notarius cancellariae v​on Herzog Leopold u​nd Pfarrer v​on Gratwein u​nd bewarb s​ich um e​in Kanonikat i​n Passau. 1380 w​urde er schließlich Kanoniker i​n Brixen, 1394 Kammerschreiber Herzog Albrechts u​nd 1395 Kanzler v​on Herzog Leopold IV. Nachdem Bischof v​on Erdingen a​uf Bedrängen v​on Herzog Leopold a​uf das Bistum Brixen verzichtete, w​urde Prustl a​uf Leopolds Betreiben h​in durch Papst Bonifaz IX. a​m 12. August 1396 d​as Bistum übertragen, jedoch e​rst am 2. Oktober 1401 wurden i​hm die Regalien verliehen.

Ulrich Prustl behielt als Bischof sein Kanzleramt bei. Bis zu seiner Weihe und während seiner Reisen im Auftrag des Herzogs übertrug er die Verwaltung des Bistums Georg von Gufidaun. 1400 verlieh er erstmals einem Juden das Privilegium einer Pfand- und Leihbank, 1407 bestätigte er das Brixener Stadtrecht. Im Thronstreit zwischen König Ruprecht von der Pfalz und König Wenzel stellte sich Prustl auf die Seite Ruprechts.

Bei e​inem Aufenthalt i​n den Vorlanden w​urde Bischof Ulrich a​us unbekannten Gründen d​urch Herzog Friedrich IV. festgenommen u​nd freigelassen, nachdem e​r ein Treuversprechen gegenüber d​en Habsburgern leistete.

Ulrich Prustl s​tarb am 18. Mai 1417, s​ein Grabstein befindet s​ich an d​er Brixner Domfassade.

Literatur

  • Erwin Gatz: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448. Berlin 2001, ISBN 3-428-10303-3.

Einzelnachweise

  1. In der Literatur des 19. Jahrhunderts findet sich als Nachname auch Reichholf, so z. B. Franz Anton Sinnacher: Beyträge zur Geschichte der bischöflichen Kirche Säben und Brixen in Tyrol, 1828, Band 6, S. 6
VorgängerAmtNachfolger
Friedrich von ErdingenBischof von Brixen
1396–1417
Sebastian Stempfl
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