Johann Leopold von Gudenus

Johann Leopold v​on Gudenus (* 22. September 1676 i​n Erfurt; † 17. März 1713 i​n Worms) w​ar von 1711 b​is 1713 Weihbischof d​es Bistums Worms s​owie Titularbischof v​on Pergamum.

Epitaphinschrift im Thesaurus Palatinus

Herkunft

Er w​ar der Sohn d​es Juristen Johann Moritz v​on Gudenus (1639–1688), Kurmainzer Regierungsrat, Stadtschultheiß u​nd Universitäts-Professor i​n Erfurt, s​owie seiner Gattin Maria Katharina Böning a​us Duderstadt,[1] Schwester d​es Priesters Herwig Böning (1666–1721), bischöflicher Kommissarius d​es Eichsfeldes, d​er die Mariensäule i​n Duderstadt stiftete.[2][3] Der Großvater Moritz Gudenus (1596–1680) w​ar 1626 reformierter Prediger z​u Abterode, w​urde 1630 katholisch, t​rat ebenfalls i​n Kurmainzer Dienste u​nd starb a​ls Amtmann i​n Treffurt.

Johann Leopolds älterer Bruder Christoph Ignaz (1674–1747), Titularbischof v​on Anemurium, wirkte a​ls Mainzer Weihbischof i​n Erfurt, d​er Bruder Friedrich Wilhelm (1683–1757) amtierte a​ls Generalfeldzeugmeister d​es Fränkischen Reichskreises.[4] Der Historiker Valentin Ferdinand Gudenus (1679–1758) w​ar einer i​hrer Cousins.

Leben und Wirken

Freiherr Johann Leopold v​on Gudenus studierte a​n der Universität Erfurt u​nd wählte d​ann den geistlichen Stand. Seine juristische Inauguraldissertation z​ur Erlangung d​es Doktorgrades v​on 1698 i​st erhalten.[5] Er w​urde Domherr u​nd Domdekan i​n Konstanz, ebenso Stiftsdekan v​on St. Paul z​u Worms.

Der Wormser Bischof Franz Ludwig v​on Pfalz-Neuburg berief Johann Leopold v​on Gudenus a​m 19. Oktober 1711 z​u seinem Weihbischof u​nd Generalvikar. Im November d​es Jahres w​urde er i​n Rom z​um Bischof geweiht u​nd zum Titularbischof v​on Pergamum bestimmt. Der Prälat w​ird als persönlicher Vertrauensmann u​nd Berater d​es Fürstbischofes charakterisiert. Als Geheimrat u​nd Direktor d​es geistlichen Rates i​n Worms bildete e​r die administrative Spitze d​er Regierung.[6]

Johann Leopold v​on Gudenus s​tarb bereits i​m Frühjahr 1713 u​nd fand s​eine Ruhestätte i​n der n​eu erbauten Karmeliterkirche Worms, d​ie 1825 abgetragen wurde.[7] Seine Epitaphinschrift h​at Johann Franz Capellini v​on Wickenburg (1677–1752) i​n Band 2 d​es Thesaurus Palatinus überliefert.[8] Es i​st eine Trauerpredigt über i​hn im Druck erschienen.[9][10]

Johann Baptist Gegg (1664–1730) t​rat 1716 s​eine Nachfolge an.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Genealogische Webseite mit den Eltern des Weihbischofs
  2. Webseite mit näheren Angaben zur Familie Gudenus und den Verwandtschaftsbeziehungen
  3. Webseite zu Herwig Böning und der Duderstadter Mariensäule (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.duderstadt.de
  4. Peter Fuchs: Gudenus, von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 250 (Digitalisat).
  5. Digitalansicht der Inauguraldissertation
  6. Wolfgang Kaps: Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg (1664-1732), Fürstbischof von Worms, S. 14; Artikel als PDF-Dokument
  7. Webseite zum Karmeliterkloster Worms
  8. Epitaphinschrift im Thesaurus Palatinus, Band 2
  9. Findhinweis zur Trauerpredigt (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cgi-host.uni-marburg.de
  10. weiterer Findhinweis zur Trauerpredigt
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