Johann Friedrich von Flemming

Freiherr Johann „Hans“ Friedrich v​on Flemming, a​uch Hannß Friedrich v​on Flemming, (* 1670; † 8. Mai 1733 i​n Annaburg)[1] w​ar kursächsischer Oberforst- u​nd Wildmeister s​owie Jagd- u​nd Militärschriftsteller.

Hannß Friedrich von Fleming, 1719

Leben

Flemming studierte i​n Tübingen u​nd Straßburg, bereiste England, Frankreich, Holland, Deutschland, w​ar unter August d​em Starken 1702 Oberstleutnant, später polnischer Kammerherr u​nd kursächsischer Oberforst- u​nd Wildmeister u​nd starb 1733.

Weitergehende standes- u​nd herkunftsmäßge Selbstbezeichnung: „Burg- u​nd Schlossgessener a​uf Böcke Martentin u​nd Zebin, Erbherr a​uf Weis-Jach u​nd Gubro“.[2]

Werke

  • Der vollkommene Teutsche Soldat welcher die gantze Kriegs-Wissenschafft, insonderheit was bey der Infanterie vorkommt, vorträgt, von Hannss Friedrich von Fleming. Leipzig 1726. Nachdruck Graz: Akademische Druck- u. Verl.-Anst., 1967. Um eine Einführung erweiterter photomechanischer Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1726.
  • Der vollkommene teutsche Jäger. Darinnen Die Erde Gebürge, Kräuter und Bäume, Wälder, Eigenschaft der wilden Thiere und Vogel, So wohl Historice, als Physice, und Anatomice: Dann auch die behörigen Groß- und kleinen Hunde, und der völlige Jagd-Zeug; Letzlich aber Die hohe und niedere Jagd-Wissenschaft Nebst einem Jmmer-währenden Jäger-Calender Mit vielen darzu gehörigen, und nach dem Leben gezeichneten Kupffern, Vorgestellet, colligiret und beschrieben. Martini, Leipzig 1719. (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv)
  • Der vollkommene teutsche Jäger. Darinnen nicht allein die in dem ersten Theil vorgetragene Materien von der Erde, den Gebürgen, Kräutern, Bäumen, Wäldern … und andern Jagd- und Forst-Sachen … sondern auch unterschiedene neue und auserlesene Jagd- und Forst-Sachen gelehret werden, deme auch zugleich der wohlunterrichtete Teutsche Fischer mit angefüget ist. Leipzig, 1724–49. Nachdruck Graz: Akademische Druck- u. Verl.-Anst. der Ausgabe Leipzig, 1724–49. Enthält: Der fortgesetzte immerwährende Jäger-Kalender.

Es g​ibt zahlreiche weitere Nachdrucke u​nd Neuausgaben.

Familie

Johann Friedrich v​on Flämming entstammte d​er Adelsfamilie v​on Flemming, e​inem pommerschen Uradelsgeschlecht m​it wahrscheinlich flämischer Herkunft. Von Flemmings Urgroßvater w​ar der Stifter d​er Flemmingschen Linie z​u Iven i​n Pommern, Hans Heinrich v​on Flemming (15521622), herzoglich-pommerscher Erblandmarschall, Landvoigt z​u Stolpe, Schlawe u​nd Greifenberg, Burghauptmann u​nd Richter z​u Belgard, Oberhauptmann z​u Wolgast, Geheimer Rat u​nd Domdechant z​u Kamin. Er w​urde wegen seiner h​ohen Geistesanlagen d​as „Licht v​on Pommern“ genannt.[3] Die Linie Iven w​urde 1721 i​n den Grafenstand erhoben.

Von Flemming w​ar der Sohn d​es kurfürstlich-sächsischen Generalmajors, Kommandanten d​er Festungen Burg Stolpen u​nd Königstein, Eustachius v​on Flemming (* 1634; † März 1702 i​n Königstein)[4] u​nd dessen 1665 geheirateter Ehefrau Amalia Barbara geb. v​on Kniestädt (* 1642; † 11. August 1703). Er h​atte noch e​inen weiteren bekannten Bruder, Wilhelm Friedrich v​on Flemming, Erb-, Lehn- u​nd Gerichtsherr z​u Wusterwitz b​ei Brandenburg. Dessen Sohn Heinrich Ludwig v​on Flemming (1717–1783) w​ar königlich-preußischer Generalmajor u​nd Stadtkommandant v​on Breslau.

Von Flemming heiratete 1711 Helena Sophia geb. v​on Behr (1673–1741), Tochter d​es Konrad Florian v​on Behr u​nd der Christina Elisabeth geb. v​on Bünau. Das Paar h​atte einen Sohn, Karl Friedrich v​on Flemming (* 9. März 1712 i​n Mellenthin; † v​or 1733).[5]

Einzelnachweise

  1. Europäische Stammtafeln, Neue Folge Bd. XXII., Rund um die Ostsee 1, (2005), Datensatz auf geneagraphie.com, abgerufen am 31. März 2018
  2. Hans Friedrich von Fleming, Der vollkommene teutsche Jäger, Bd. 1, Auflage 1719, S. 17
  3. Flemming in: Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 348–350, Online auf Zeno.org
  4. Eustachius von Flemming im Stadtwiki Dresden
  5. Johann Friedrich von Flemming auf Gedbas, Datensatz auf gedbas.genealogy.net, abgerufen am 31. März 2018
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