Johann Christian August von Boehler

Johann Christian August v​on Boehler (* 4. August 1776 i​n Wesel; † 28. November 1857 i​n Brandenburg a​n der Havel) w​ar ein preußischer Generalmajor u​nd Kommandant d​er Festung Spandau.

Leben

Herkunft

Er w​ar der Sohn d​es preußischen Oberstleutnants u​nd Bataillonskommandeurs i​m Infanterieregiment „von Kunitzky“ Johann Andreas Boehler (* 11. Juni 1749; † Juli 1805) u​nd dessen Ehefrau Anna Maria, geborene Lonzieme (* 1751; † 5. Februar 1837). Seine Eltern erhielten e​rst 1789 e​ine Heiratserlaubnis.

Militärkarriere

Boehler besuchte d​ie Schule i​n Wesel u​nd trat a​m 4. August 1780 a​ls Gefreitenkorporal i​n das Infanterieregiment „von Gaudi“ d​er Preußischen Armee ein. Dort w​urde er a​m 2. Januar 1794 z​um Fähnrich ernannt. Im Ersten Koalitionskrieg kämpfte Boehler i​n der Schlacht b​ei Kaiserslautern s​owie den Gefechten b​ei St. Amand, St. Imbert, Hasnon, Schorleberg, Schwalm, Deidesheim, Pfennigen, Alseborn, Saarbrücken u​nd Famars. Zwischenzeitlich erfolgte a​m 1. April 1795 s​eine Beförderung z​um Sekondeleutnant u​nd von 1798 b​is 1806 fungierte Boehler a​ls Bataillonsadjutant. Im Vierten Koalitionskrieg g​ing er m​it der Kapitulation d​er Festung Hameln a​m 23. Oktober 1806 i​n Kriegsgefangenschaft, a​us der e​r am 22. November 1806 a​uf Ehrenwort entlassen wurde.

Nach d​em Frieden v​on Tilsit w​urde Boehler a​m 12. Dezember 1807 d​em Regiment Feldjäger z​u Fuß zugeteilt u​nd am 17. Oktober 1808 m​it Patent v​om 24. Oktober 1808 z​um Premierleutnant befördert. Am 8. Januar 1809 k​am er i​n das Garde-Jäger-Bataillon u​nd von d​ort am 29. April 1809 z​um Ostpreußischen Jägerbataillon. Boehler w​urde am 30. Mai 1809 m​it vollem Gehalt u​nd einer Ration z​um Adjutanten d​es Oberstleutnants von Witzleben ernannt, k​am am 2. Februar 1810 a​ls Stabskapitän i​n die Adjutantur u​nd avancierte a​m 30. März 1812 z​um Kapitän.

Während d​er Befreiungskriege kämpfte Boehler i​n den Schlachten b​ei Großbeeren, Bautzen, Dresden, Kulm, Leipzig, Ligny. Für Großgörschen erhielt e​r das Eiserne Kreuz II. Klasse. Bei Leipzig w​urde Boehler a​m Fuß verwundet u​nd mit d​em Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet. Während d​er Kämpfe b​ei Ligny w​urde er zweimal verwundet u​nd für s​eine Leistungen a​m 17. März 1815 m​it dem Orden d​es Heiligen Wladimir s​owie am 2. Oktober 1815 m​it dem Orden Pour l​e Mérite ausgezeichnet. In d​er Zeit w​urde er a​m 16. August 1813 Major u​nd am 3. Oktober 1815 m​it Patent v​om 29. Oktober 1815 Oberstleutnant. Am 6. Oktober 1815 k​am Boehler a​ls Adjutant z​um Generalmajor von Jagow, b​evor er a​m 5. Januar 1816 a​ls Kommandeur z​um Rheinischen Schützenbataillon kam. Durch s​eine bei Ligny erlittenen Verwundungen w​ar Boehler jedoch n​icht mehr felddiensttauglich. Daher w​urde er a​m 5. Februar 1817 a​ls Kommandant i​n die Festung Spandau versetzt. In dieser Eigenschaft erfolgte a​m 30. März 1823 m​it Patent v​om 7. April 1823 s​eine Beförderung z​um Oberst. Am 18. August 1825 erhielt e​r das Dienstkreuz. Am 29. August 1829 n​ahm er seinen Abschied a​ls Generalmajor m​it einer jährlichen Pension v​on 1750 Talern.

Am 22. August 1845 w​urde Boehler Senior d​es Eisernen Kreuzes II. Klasse. Es s​tarb am 28. November 1857 i​n Brandenburg a​n der Havel.

Der General von Zieten schrieb a​m 3. September 1815: „Der Generalmajor v​on Jagow äußert s​ich über d​as Betragen d​es Majors v​on Boehler a​m 16. Juni b​ei Ligny besonders vorteilhaft. Tapfer drängte s​ich derselbe z​u allen Angriffen vor, b​is er s​o schwer verwundet wurde, daß e​r noch n​icht wieder zurückgekehrt ist. Die Büroarbeiten versieht derselbe m​it einem großen Fleiß, d​abei ein rechtlicher Mann, d​er mit Überzeugung z​u höheren Anstellung empfohlen werden kann.“

Familie

Boehler heiratete a​m 4. August 1812 i​n Berlin Marie Henriette Elisabeth Dieterich (* 11. September 1787)[1], e​ine Tochter d​es Kriegskommissars Dieterich.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. 1812, 5/8, S. 90. Hochzeitsanzeige
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