Joachim von Preußen
Joachim Franz Humbert Prinz von Preußen (* 17. Dezember 1890 in Berlin; † 18. Juli 1920 in Potsdam) war der sechste Sohn des deutschen Kaiserpaares Wilhelm II. und Auguste Viktoria.
Leben
Seine Schulzeit verbrachte Joachim, wie auch seine Brüder, im Plöner Prinzenhaus. Er trat nach seiner militärischen Ausbildung 1911 in das 1. Garde-Regiment zu Fuß ein. Bereits 1903 hatte die Hamburger Reederei Hapag den nach ihm benannten Postdampfer Prinz Joachim in Dienst gestellt.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Joachim in der Schlacht an den Masurischen Seen als Rittmeister durch einen Schuss in den Oberschenkel verwundet. Am 11. März 1916 heiratete er Prinzessin Marie Auguste von Anhalt. Diese Ehe verlief jedoch nicht glücklich. Das Ehepaar hatte seit Dezember 1916 den Sohn Karl Franz Joseph von Preußen (1916–1975).
Als seine Frau ihn mit einem Hochstapler betrog, bat Prinz von Preußen seinen Vater im niederländischen Exil um die Erlaubnis, die Scheidung einzureichen. Dies verstieß aber gegen den hauseigenen Comment, weshalb der Ex-Kaiser ablehnte. Daraufhin nahm sich Prinz von Preußen, der bereits zuvor unter erheblichen psychischen Problemen gelitten hatte, das Leben:[1] Am 17. Juli 1920 besuchte er ein Fest, das sein Cousin Friedrich Sigismund von Preußen im Schloss Glienicke gab. Nach der Rückkehr in die Villa Liegnitz, die im Besitz der Hohenzollern geblieben war, versuchte Prinz von Preußen, sich mit einem Armeerevolver zu erschießen. Schwerverletzt wurde er von seinem Bruder August Wilhelm gefunden und sofort in das nahe St. Joseph Krankenhaus gebracht.[2] Dort starb er einen Tag später am 18. Juli 1920.
Prinz Joachim wurde zunächst in der Friedenskirche Potsdam beigesetzt. Im Jahr 1931 wurde der Sarg in den Antikentempel im Schlosspark Sanssouci überführt. In dem für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Ort ruht der Prinz an der Seite seiner Mutter und weiterer Angehöriger Wilhelms II.
Siehe auch
Vorfahren
Ahnentafel Joachim Prinz von Preußen | ||||||||
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Urgroßeltern |
Wilhelm I. von Preußen |
Albert von Sachsen-Coburg und Gotha |
Christian August von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (1798–1869) ⚭ |
Ernst I. zu Hohenlohe-Langenburg (1794–1860) ⚭ | ||||
Großeltern |
Friedrich III. von Preußen |
Friedrich VIII. von Schleswig-Holstein | ||||||
Eltern |
Wilhelm II. von Preußen | |||||||
Joachim Prinz von Preußen (1890–1920) |
Weblinks
Einzelnachweise
- Stephan Malinowski: Die Hohenzollern und die Nazis. Geschichte einer Kollaboration. Propyläen, Berlin 2021, ISBN 978-3-549-10029-5, S. 207.
- Das St. Josef-Krankenhaus Potsdam der Alexianer liegt dicht am Schloss Sanssouci.