Jim Roberts (Eishockeyspieler, 1940)

James Wilfred „Jimmy“ Roberts (* 9. April 1940 in Toronto, Ontario; † 23. Oktober 2015 in St. Louis, Missouri, USA) war ein kanadischer Eishockeyspieler und -trainer, der während seiner aktiven Karriere zwischen 1958 und 1978 unter anderem 1159 Spiele für die Canadiens de Montréal und St. Louis Blues in der National Hockey League auf der Position des rechten Flügelstürmers bestritten hat. Mit den Canadiens gewann er im Verlauf seiner Karriere insgesamt fünfmal den Stanley Cup. Darüber hinaus arbeitete Roberts nach seinem aktiven Karriereende zwischen 1979 und 2002 als Trainer und betreute unter anderem die Buffalo Sabres, Hartford Whalers und St. Louis Blues hauptverantwortlich. Mit den Springfield Indians aus der American Hockey League gewann er zu Beginn der 1990er-Jahre zweimal den Calder Cup.

Kanada  Jim Roberts
Geburtsdatum 9. April 1940
Geburtsort Toronto, Ontario, Kanada
Todesdatum 23. Oktober 2015
Sterbeort St. Louis, Missouri, USA
Größe 178 cm
Gewicht 84 kg
Position Rechter Flügel
Schusshand Rechts
Karrierestationen
1958–1960 Peterborough T.P.T’s
1960–1961 Royaux de Montréal
1961–1963 Hull-Ottawa Canadiens
1963–1964 Omaha Knights
1964–1967 Canadiens de Montréal
1967–1971 St. Louis Blues
1971–1977 Canadiens de Montréal
1977–1978 St. Louis Blues
Kanada  Jim Roberts
Trainerstationen
1979–1984Buffalo Sabres (Assistenztrainer)
1984–1987Pittsburgh Penguins (Assistenztrainer)
1988–1991Springfield Indians
1991–1992Hartford Whalers
1994–1996Worcester IceCats
1996–2002St. Louis Blues (Assistenztrainer)

Karriere

Roberts verbrachte seine Juniorenzeit zwischen 1958 und 1960 bei den Peterborough T.P.T’s in der Ontario Hockey Association. Mit den sogenannten Petes gewann er in der Saison 1958/59 den J. Ross Robertson Cup und spielte am Saisonende auch im prestigeträchtigen Memorial Cup mit dem Team. Zum Ende der Saison 1959/60 wechselte der Stürmer in den Profibereich und war zunächst in der Eastern Professional Hockey League aktiv. Dort lief er in den folgenden vier Jahren für die Royaux de Montréal und Hull-Ottawa Canadiens auf. In der Saison 1962/63 bestritt er zudem eine erste Partie für die Cleveland Barons in der American Hockey League.

Über die Barons und As de Québec aus der AHL sowie die Omaha Knights aus der Central Professional Hockey League empfahl sich der Angreifer für die Canadiens de Montréal aus der National Hockey League. Dort war er mit Beginn der Saison 1964/65, in der er auch an seinem ersten von drei NHL All-Star Games teilnahm, Stammspieler. Bereits in der Vorsaison hatte er erstmals für die Canadiens auf dem Eis gestanden. Roberts war zunächst bis zum Ende der Spielzeit 1966/67 für Montréal aktiv und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Stanley Cups mit dem Team gewonnen. Durch den NHL Expansion Draft 1967 gelangte der Kanadier zu den St. Louis Blues, wo er mit seinem einstigen Juniorentrainer Scotty Bowman vereint wurde. Roberts war der erste Spieler, den St. Louis verpflichtete. Bei den Blues avancierte der Flügelstürmer schnell zum Führungsspieler und war mit Beginn der Saison 1971/72 der dritte Mannschaftskapitän der Franchise-Geschichte. Noch im Verlauf des Spieljahres wurde er von den Blues im Dezember 1971 zurück nach Montréal transferiert. Dort war Bowman inzwischen Cheftrainer, nachdem er St.Louis im Sommer 1971 verlassen hatte. Im Tausch für Roberts gaben die Canadiens Phil Roberto nach St. Louis ab.

Unter dem Cheftrainer Scotty Bowman waren die Canadiens das erfolgreichste Team der 1970er-Jahre. Roberts gewann mit der Mannschaft bis 1977 drei weitere Stanley Cups, ehe er zur Saison 1977/78 noch einmal für die St. Louis Blues auflief. Im Tausch für ein Drittrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 1979 kehrte er an seine alte Wirkungsstätte zurück. Nach der Spielzeit beendete er im Alter von 38 Jahren seine aktive Karriere.

Im Anschluss verfolgte Roberts eine Karriere als Trainer. Zur Saison 1979/80 wurde er von den Buffalo Sabres aus der NHL verpflichtet. Dort arbeitete er bis in die Spielzeit 1982/83 hinein als Assistenztrainer unter Scotty Bowman, ehe er diesen im Verlauf der Saison auf Interimsbasis beerbte. Zur Saison 1983/84 wechselte Roberts dann wieder hinter Bowman ins zweite Glied zurück. Zwischen 1984 und 1987 fungierte der Kanadier unter Bob Berry als Assistent bei den Pittsburgh Penguins. Nach einem Jahr Pause erhielt er bei den Springfield Indians aus der American Hockey League zur Saison 1988/89 seinen ersten Posten als Cheftrainer. Mit den Indians gewann er 1990 und 1991 zweimal den Calder Cup und wurde am Ende der Spielzeit 1989/90 zudem mit dem Louis A. R. Pieri Memorial Award als bestem Trainer der Liga ausgezeichnet. Seine Leistungen bescherten ihm zur Saison 1991/92 schließlich seine erste Anstellung als Cheftrainer bei den Hartford Whalers in der NHL. Obwohl er mit dem Team die Play-offs erreichte, wurde sein Vertrag nicht verlängert.

Roberts pausierte daraufhin ein Jahr, ehe er zur Saison 1994/95 in Personalunion des Cheftrainers und General Managers für zwei Jahre bei den Worcester IceCats aus der AHL eingestellt wurde. Die Erfolge, die er zu Beginn des Jahrzehnts mit den Indians gefeiert hatte, konnte er aber nicht wiederholen. Mit Beginn der Spielzeit 1996/97 war der Ex-Spieler dann wieder als Assistenztrainer tätig – diesmal für die folgenden sechs Jahre bei den St. Louis Blues unter den Cheftrainer Joel Quenneville. Diesen ersetzte er in der Saison 1996/97 zwischenzeitlich für neun Spiele. Nach dem Spieljahr 2001/02 zog sich Roberts im Alter von 62 Jahren vollends aus dem Eishockeysport zurück.

Er verstarb am 23. Oktober 2015 in seiner Wahlheimat St. Louis an einem kurz zuvor diagnostizierten Krebsleiden im Alter von 75 Jahren.

Erfolge und Auszeichnungen

Als Spieler

  • 1970 NHL All-Star Game
  • 1973 Stanley-Cup-Gewinn mit den Canadiens de Montréal
  • 1976 Stanley-Cup-Gewinn mit den Canadiens de Montréal
  • 1977 Stanley-Cup-Gewinn mit den Canadiens de Montréal

Als Trainer

Karrierestatistik

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1958/59 Peterborough T.P.T’s OHA-Jr. 54281034 190002
1959 Peterborough T.P.T’s Memorial Cup 122132
1959/60 Peterborough T.P.T’s OHA-Jr. 486212755 1227918
1959/60 Royaux de Montréal EPHL 40004
1960/61 Royaux de Montréal EPHL 517182555
1961/62 Hull-Ottawa Canadiens EPHL 6711283942 1330318
1962/63 Hull-Ottawa Canadiens EPHL 722272978 300010
1962/63 Cleveland Barons AHL 10002
1963/64 Canadiens de Montréal NHL 150112 701114
1963/64 Cleveland Barons AHL 91344
1963/64 As de Québec AHL 20002
1963/64 Omaha Knights CPHL 4618193747
1964/65 Canadiens de Montréal NHL 703101340 1300030
1965/66 Canadiens de Montréal NHL 70551020 1011210
1966/67 Canadiens de Montréal NHL 6330316 41010
1967/68 St. Louis Blues NHL 7414233766 1841520
1968/69 St. Louis Blues NHL 7214193381 1214510
1969/70 St. Louis Blues NHL 7613173051 1623529
1970/71 St. Louis Blues NHL 7213183177 621311
1971/72 St. Louis Blues NHL 2657124
1971/72 Canadiens de Montréal NHL 517152253 61010
1972/73 Canadiens de Montréal NHL 7714183228 1702222
1973/74 Canadiens de Montréal NHL 678162439 60004
1974/75 Canadiens de Montréal NHL 795131852 112242
1975/76 Canadiens de Montréal NHL 74138217 133142
1976/77 Canadiens de Montréal NHL 455141918 143036
1977/78 St. Louis Blues NHL 754101439
OHA-Jr. gesamt 1028293789 3127920
EPHL gesamt 190207393175 2030332
CPHL gesamt 4618193747
AHL gesamt 111346 10002
NHL gesamt 1006126194320621 153201681120

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

NHL-Trainerstatistik

Reguläre Saison Play-offs Anmerkungen
Saison Team Sp S N U Pkt Sp S N Resultat
1981/82 Buffalo Sabres 4521168(50)413Niederlage im Divisions-Halbfinaleersetzte Scotty Bowman im Verlauf der Spielzeit
1991/92 Hartford Whalers 8026411365734Niederlage im Divisions-Halbfinale
1996/97 St. Louis Blues 9333(9)624Niederlage im Conference-Viertelfinaleersetzte Joel Quenneville im Verlauf der Spielzeit
Gesamt 13450602412417611

(Legende zur Trainerstatistik: Sp oder GC = Spiele insgesamt; W oder S = erzielte Siege; L oder N = erzielte Niederlagen; T oder U = erzielte Unentschieden; OTL oder OTN = erzielte Niederlagen nach Overtime oder Shootout; Pts oder Pkt = erzielte Punkte; Pts% oder Pkt% = Punktquote; Win% = Siegquote; Resultat = erreichte Runde in den Play-offs)

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.