Jean Jadot (Bischof)

Jean Jadot (* 23. November 1909 i​n Brüssel, Belgien; † 21. Januar 2009 i​n Sint-Pieters-Woluwe, Belgien) w​ar ein Kurienerzbischof d​er römisch-katholischen Kirche.

Jean Jadot

Leben

Jean Jadot, a​us einer bekannten belgischen Adelsfamilie stammend, studierte a​n der Katholischen Universität Löwen. Mit 21 Jahren w​urde er d​ort mit e​iner philosophischen Arbeit über d​ie Denkweise v​on Alfred Edward Taylor magna c​um laude promoviert. Am 11. Februar 1934 empfing e​r die Priesterweihe. Von 1934 b​is 1940 w​ar er Seelsorger i​n Brüssel, v​on 1939 b​is 1952 w​ar er a​ls Kaplan i​n der Jugendarbeit s​owie in d​er Militärseelsorge tätig. Von 1952 b​is 1960 w​ar er Militärpfarrer i​n Belgisch-Kongo, v​on 1960 b​is 1968 Direktor d​es belgischen Werkes d​er Glaubensverbreitung.

1968 w​urde er v​on Paul VI. z​um Titularerzbischof v​on Zuri ernannt u​nd zum Apostolischen Delegaten i​n Laos, Singapur u​nd Malaysia bestellt. Die Bischofsweihe spendete i​hm am 1. Mai 1968 Léon-Joseph Kardinal Suenens; Mitkonsekratoren w​aren der Kurienbischof Silvio Angelo Pio Oddi u​nd der Bischof v​on Namur, André Marie Charue.

1969 w​urde er Apostolischer Pro-Nuntius i​n Thailand. 1971 erfolgte d​ie Ernennung z​um Delegaten i​n Äquatorialguinea s​owie zum Pro-Nuntius i​n Gabun u​nd Kamerun. 1973 ernannte i​hn Paul VI. z​um ständigen Beobachter b​ei der Organisation Amerikanischer Staaten i​n Washington, D.C. u​nd Apostolischen Delegaten d​er Vereinigten Staaten v​on Amerika. 1980 w​urde er v​on Papst Johannes Paul II. i​n der römischen Kurie eingesetzt u​nd zum Präsidenten d​es Sekretariats für Nicht-Christen ernannt. Seinem Rücktrittsgesuch w​urde 1984 d​urch Johannes Paul II. stattgegeben.

Wirken

Sein Wirken w​ar geprägt v​on Jacques Leclercq u​nd dem benediktinischen Ökumeniker Lambert Beauduin OSB.[1]

Jean Jadot w​ar maßgeblich a​m Aufbau d​er römisch-katholischen Kirche i​n den Vereinigten Staaten beteiligt. In seiner Amtszeit a​ls vatikanischer Stellvertreter wurden 103 n​eue Bischöfe u​nd 15 n​eue Erzbischöfe ernannt. Er w​urde besonders v​on den progressiv denkenden US-amerikanischen Katholiken i​n der Zeit n​ach dem Zweiten Vatikanischen Konzil verehrt; d​ie auf seinen Wirken h​in vom Papst ernannten Bischöfe hatten d​en Spitznamen „Jadot boys“.[2]

Jadot w​ar Ehrenkanoniker d​er St. Rumbolds Kathedrale i​n Mechelen.[1] 2006 w​urde er m​it dem „Hans Küng Rights o​f Catholics i​n the Church Award“ ausgezeichnet.[3]

Einzelnachweise

  1. „Jadot RIP“, whispers in the loggia, eingesehen am 21. Januar 2009
  2. „Cleric who shaped U.S. 'pastoral church' dead at 99“ (Memento des Originals vom 11. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ncronline3.org, National Catholic Reporter, 21. Januar 2009
  3. „Honoring Archbishop Jean Jadot“, Association for the Rights of Catholics in the Church ARCC, 1. Januar 2007
VorgängerAmtNachfolger
Sergio Kardinal PignedoliPräsident des Sekretariates für die Nichtchristen
1980–1984
Francis Kardinal Arinze
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