Jean Baptiste Budes de Guébriant

Jean Baptiste Budes d​e Guébriant (* 1602 i​n Plessis-Budes; † 24. November 1643 i​n Rottweil i​m Dominikanerkloster) w​ar ein Marschall v​on Frankreich.

Jean Baptiste Budes de Guébriant von Balthasar Moncornet, ca. 1642.

Guébriant stammte a​us einem a​lten Adelsgeschlecht d​er Bretagne u​nd kämpfte i​m Dreißigjährigen Krieg s​eit 1635 u​nter dem Herzog Bernhard v​on Weimar i​n Deutschland. Nach dessen Tod schloss Guébriant a​m 9. Oktober 1639 m​it den weimarischen Offizieren e​inen Vertrag, d​urch den d​ie Truppen d​es Herzogs u​nter französischen Befehl kamen. Er h​alf im Juni 1641 mit, d​ie kaiserlichen Truppen b​ei Wolfenbüttel z​u schlagen u​nd führte Ende d​es Jahres s​ein plünderndes u​nd raubendes Heer a​n den Niederrhein.

Nach seiner Erhebung zum Marschall besiegte er im Januar 1642 den kaiserlichen General Lamboy bei Kempen und kam im Herbst den Schweden, die unter Torstenson vor Leipzig in Schwierigkeiten geraten waren, zu Hilfe. Anfang 1643 schlug er sich in Württemberg, wurde aber über den Rhein gedrängt. Kardinal Mazarin gab die Devise aus: „Rottweil ist das Tor zu Schwaben“. Im Bestreben, den Krieg nach Bayern hin auszuweiten, belagerte er zweimal Rottweil, zunächst im Juli erfolglos. Im November erfolgte die zweite Belagerung, dabei wurde Guébriant von einer Kugel der rechte Ellenbogen zerschmettert und der Arm musste ihm abgenommen werden. Am sechsten Tag der Belagerungen schossen die Franzosen eine Bresche beim Mehlsack, dem Turm an der Südwestecke der Rottweiler Stadtbefestigung. Der eingeschüchterte bayerische Kommandant in Rottweil übergab die Stadt trotz heftigen Widerspruchs des Rates und der Bürger am 19. November 1643 an den Feind und die Franzosen zogen ein. Der verwundete Guébriant ließ sich von Rottenmünster ins Dominikanerkloster bringen, an seiner Wunde war der Wundbrand eingetreten. Am 24. November starb Guébriant im Dominikanerkloster. In der Winterschlacht von Tuttlingen am 24. November 1643 schlugen die kaiserlichen Truppen unter Mercy die Franzosen so, dass diese sich über den Rhein zurückziehen mussten. Nach wenigen Tagen Besetzung war Rottweil wieder befreit. Die Franzosen unter Reinhold von Rosen begruben die Eingeweide des toten Marschalls im Chor der Dominikanerkirche und nahmen den Leichnam Guébriants nach Frankreich mit, wo er in der Kathedrale Notre-Dame in Paris bestattet wurde, so entstand der Spruch:

Da Marschall Guébriant hot's Herz und d´Kuttla z'Rottweil gla. (Der Marschall Guébriant hat das Herz und die Eingeweide in Rottweil gelassen.)

Ebenfalls i​n Rottweil befand s​ich zur gleichen Zeit d​er verwundete General Georg Christoph v​on Taupadel.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes des Côtes-d'Armor. Band 2. Flohic, Charenton-le-Pont 1998, ISBN 2-84234-030-2, S. 749.
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