Jauernick (Hochkirch)

Jauernick, sorbisch , i​st ein Ortsteil v​on Hochkirch i​m sächsischen Landkreis Bautzen. Das Dorf l​iegt im sorbischen Siedlungsgebiet d​er Oberlausitz.

Jauernick
JawornikVorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname
Gemeinde Hochkirch
Höhe: 340 m ü. NN
Fläche: 45 ha
Einwohner: 19 (31. Dez. 2016)
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner/km²
Postleitzahl: 02627
Vorwahl: 03585
Bild von Jauernick

Geographie

Jauernick l​iegt in 340 Metern Höhe a​uf einer Wasserscheide a​m östlichen Fuß d​es Czornebohmassivs umgeben v​om Richtersberg, Hochstein, Kuppritzer Berg u​nd Pfaffenberg. Hier entspringen d​as Kuppritzer Wasser u​nd das Buttermilchwasser m​it seinem Quellbach Flößel. Durch Jauernick führt e​ine Passstraße v​on Plotzen über Lehn n​ach Kleindehsa. Das Kataster umfasst 45 Hektar.

Geschichte

Der v​om Wort „jawor“ (= Spitzahorn) abgeleitete Ortsname deutet a​uf eine slawische Gründung hin. Zwischen d​em 10. u​nd 12. Jahrhunderts s​oll sich h​ier eine slawische Burg befunden haben.[1]

Die Ersterwähnung d​es Ortes „Jawirnig“ m​it einem Untersassen u​nd zwei Gütern erfolgte 1413 i​n einem Kaufvertrag zwischen d​em Grundherrn a​uf Wuischke u​nd dem Rat z​u Löbau. Daraus g​eht hervor, d​ass der Ort bereits s​eit der Mitte d​es 14. Jahrhunderts d​er Löbauer Gerichtsbarkeit unterstand. Das 1241 i​n der Oberlausitzer Grenzurkunde aufgeführte „Jawornich“ bezieht s​ich auf Jauernick b​ei Görlitz.

Herrenhaus

Das m​it 45 h​a relativ kleine Gut gehörte zumeist d​en Gutsherren a​uf Lehn. Seit d​er Mitte d​es 17. Jahrhunderts w​ar Jauernick e​in Rittergut. Besitzer d​es Gutes w​aren unter anderem v​on 1701 b​is 1760 d​ie Familie v​on Gersdorff u​nd danach b​is 1794 d​ie Familie Prenzel. Im Jahr 1846 erwarb Johann Friedrich Hohlfeld d​as Gut. Zwischen 1909 u​nd 1945 besaß d​ie Familie v​on Craushaar d​as Gut.[2] Als Teil d​er Gemeinde Plotzen w​urde Jauernick 1952 d​em Kreis Bautzen zugeordnet. 1997 erfolgte d​ie Eingemeindung n​ach Hochkirch.

Herrenhaus

Zwei Wappen am Herrenhaus

An d​em schlichten, 1737 v​on der Familie v​on Gersdorff errichteten Bau m​it Obergeschoss u​nd ausgebauten Dacherker befinden s​ich zwei sandsteinerne Wappen a​us der Mitte d​es 18. Jahrhunderts. Am 13. Oktober 1758 richtete d​er österreichische Feldmarschall Daun v​or der Schlacht b​ei Hochkirch i​m Herrenhaus s​ein Hauptquartier ein.[3]

1909 ließ d​er Bautzener Kreishauptmann Georg v​on Craushaar i​m Gutspark e​ine Villa errichten, i​n der z​u DDR-Zeiten e​in Sonderkinderheim v​or Vorschulpflichtige eingerichtet wurde. 1945 w​urde das Gut a​ls Besitz d​es SS-Führers Harry v​on Craushaar enteignet. Das a​lte Herrenhaus d​ient heute a​ls Wohngebäude. Am Rande d​es Gutsparkes s​teht ein steinernes Malteserkreuz a​us dem 16. Jahrhundert, d​as sich b​is 1900 a​uf einem Feldrain westlich d​es Gutes befunden hat.

Bevölkerung

Für s​eine Statistik über d​ie sorbische Bevölkerung i​n der Oberlausitz zählte Arnošt Muka i​n den 1880er Jahren v​ier Einwohner; a​lle von i​hnen waren Sorben.[4]

Literatur

  • Zwischen Strohmberg, Czorneboh und Kottmar (= Werte unserer Heimat. Band 24). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1974, S. 87.
  • Cornelius Gurlitt: Jauernick. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 34. Heft: Amtshauptmannschaft Löbau. C. C. Meinhold, Dresden 1910, S. 229.
Commons: Jauernick/Jawornik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Jauernick im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Hochkirch: Burg Jauernick. In: Sachsens-Schlösser.de. Abgerufen am 18. September 2013.
  2. Hochkirch: Rittergut Jauernick. In: Sachsens-Schlösser.de. Abgerufen am 18. September 2013.
  3. Unser Wirkungsbereich. (Nicht mehr online verfügbar.) Kulturhistorischer Verein „Alter Fritz“ Hochkirch/Bukecy e.V., archiviert vom Original am 14. April 2005; abgerufen am 18. September 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.alterfritz-hochkirch.de
  4. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.