Rodewitz (Hochkirch)
Rodewitz, sorbisch , ist ein Dorf im Osten des sächsischen Landkreises Bautzen, das zur Gemeinde Hochkirch gehört. Es zählt zum offiziellen sorbischen Siedlungsgebiet in der Oberlausitz.
Rodewitz Rodecy Gemeinde Hochkirch | |
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Höhe: | 193–216 m |
Einwohner: | 115 (31. Dez. 2016) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1965 |
Eingemeindet nach: | Pommritz |
Postleitzahl: | 02627 |
Vorwahl: | 035939 |
Windmühle Rodewitz |
Geografie
Der Ort befindet sich drei Kilometer nördlich des Gemeindezentrums Hochkirch auf 216 Metern über dem Meer. Die Nachbarorte sind Niethen im Süden und Wawitz im Westen. Im westlichen Teil des Ortes erhebt sich der alte Windmühlenberg.
Nach der Siedlungsanlage ist Rodewitz ein erweiterter Rundweiler.
Geschichte
1232 wird ein Gevehardus et Luderus frater eius de Rodeswiz erwähnt, 1391 wird dann der Ort selbst Rodewicz genannt. Der Ortsname weist auf eine Anlage als Rodungssiedlung hin. Rodewitz diente während der Schlacht bei Hochkirch 1758 als Stützpunkt für Friedrich II. von Preußen.
Bis 1965 war Rodewitz eine eigenständige Landgemeinde, seit 1935 mit dem Ortsteil Niethen. Dann wurde es zunächst nach Pommritz eingemeindet; 1993 kamen beide Orte zu Hochkirch.
Bevölkerung
Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts für den Ort eine Bevölkerungszahl von 226 Einwohnern; davon waren 195 Sorben (86 %) und 31 Deutsche.[1] Ernst Tschernik zählte in der Gemeinde Rodewitz 1956 einen sorbischsprachigen Anteil von nur noch 23,9 % der Bevölkerung.[2] Seither ist der Anteil der Sorbisch-Sprecher weiter stark zurückgegangen.
Bis 1935 sind für Rodewitz rund 190 Einwohner verzeichnet. Durch die Eingemeindung von Niethen und die Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl auf zeitweise 383. Seit den 1990er Jahren werden die Ortsteile wieder gesondert gezählt. Die Einwohnerzahlen von Rodewitz nehmen seit dem ab von rund 170 in den 1990er Jahren bis rund 130 Ende der 2000er Jahre.
Die gläubigen Einwohner sind zum größten Teil evangelisch-lutherisch. Der Ort ist seit dem 16. Jahrhundert nach Hochkirch gepfarrt.
Literatur
- Karl August Kubitz: Beschreibung der Parochie Hochkirch. In: Neue Sächsische Kirchengalerie. 1903.
- Hochkirch vor dem Czorneboh. In: Das schöne Bautzener Land. Heft 12, Bautzen 1965.
- Zwischen Strohmberg, Czorneboh und Kottmar (= Werte unserer Heimat. Band 24). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1974.
- Cornelius Gurlitt: Rodewitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 34. Heft: Amtshauptmannschaft Löbau. C. C. Meinhold, Dresden 1910, S. 512.
Weblinks
- Rodewitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954.
- Ludwig Elle: Sprachenpolitik in der Lausitz. Domowina-Verlag, Bautzen 1995, S. 246.