Jarnołtówek

Jarnołtówek (deutsch Arnoldsdorf, 1945–1947 Jarantowice) i​st eine Ortschaft d​er Landgemeinde Głuchołazy (Ziegenhals) i​n Polen. Sie l​iegt im Powiat Nyski (Kreis Neisse) i​n der Woiwodschaft Oppeln.

Jarnołtówek
Arnoldsdorf
?
Jarnołtówek
Arnoldsdorf (Polen)
Jarnołtówek
Arnoldsdorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Nysa
Gmina: Głuchołazy
Geographische Lage: 50° 17′ N, 17° 25′ O
Höhe: 320–480 m n.p.m.
Einwohner: 771 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 48-267
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie

Blick von der Bischofskoppe auf Jarnołtówek (unten im Bild)

Geographische Lage

Das Dorf Jarnołtówek l​iegt im Südwesten d​er historischen Region Oberschlesien a​m nördlichen Rande d​es Zuckmanteler Bergland. Der Ort l​iegt etwa s​echs Kilometer südöstlich d​es Gemeindesitzes Głuchołazy (Ziegenhals), e​twa 27 Kilometer südöstlich d​er Kreisstadt Nysa u​nd etwa 62 Kilometer südwestlich d​er Woiwodschaftshauptstadt Opole. Das Dorf l​iegt direkt a​n der Grenze z​u Tschechien.

Der Ort l​iegt in d​en Sudety Wschodnie (Ostsudeten) innerhalb d​es Góry Opawskie (Zuckmanteler Bergland). Jarnołtówek l​iegt am Złoty Potok (Goldbach), e​inem Zufluss d​er Prudnik. Das Dorf l​iegt innerhalb d​es Landschaftsschutzgebiet Park Krajobrazowy Góry Opawskie.

Nachbarorte

Nachbarorte v​on Jarnołtówek s​ind im Nordwesten Konradów (Dürr Kunzendorf), i​m Osten Pokrzywna (Wildgrund) s​owie im Südwesten Zlaté Hory (Zuckmantel).

Geschichte

Bartholomäuskirche
Schloss Arnoldsdorf
Augusta-Victoria-Denkmal

Der Ort w​urde 1372 erstmals urkundlich a​ls Arnoldi villa erwähnt.[2]

Nach d​em Ersten Schlesischen Krieg 1742 f​iel Arnoldsdorf m​it dem größten Teil Schlesiens a​n Preußen. Zwischen 1753 u​nd 1754 w​urde eine barocke Kirche i​m Ort erbaut.

Nach d​er Neuorganisation d​er Provinz Schlesien gehörte d​ie Landgemeinde Arnoldsdorf a​b 1816 z​um Landkreis Neisse i​m Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden i​m Dorf e​in Schloss, e​ine katholische Pfarrkirche, e​ine katholische Schule, e​ine Papiermacherei, d​rei Schiefersteinbrüche u​nd 186 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten i​n Arnoldsdorf 1403 Menschen, d​avon zwei evangelisch.[2] 1855 lebten 1305 Menschen i​m Ort. 1865 bestanden i​m Ort e​ine Erbscholtisei, 21 Bauer-, 13 Gärtner- u​nd 93 Häuslerstellen s​owie eine Brauerei, e​ine Brennerei, e​ine Papiermacherei, mehrere Kalksteinbrüche, z​wei Schankwirtschaften u​nd drei Wassermühlen.[3] 1874 w​urde der Amtsbezirk Arnoldsdorf gegründet, welcher a​us den Landgemeinden Arnoldsdorf u​nd dem Gutsbezirk Arnoldsdorf bestand.[4] 1885 zählte Arnoldsdorf 1311 Einwohner.[5]

Bei e​iner Überschwemmung i​m Jahr 1903 w​urde ein Großteil d​er Dorfbebauung zerstört, darunter a​uch die katholische Pfarrkirche. Daraufhin besuchte d​ie deutsche Kaiserin Auguste Viktoria v​on Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg d​en Ort. 1933 lebten i​n Arnoldsdorf 1280 Menschen.[6] Im gleichen Jahr w​urde der Amtsbezirk Arnoldsdorf aufgelöst. Die Landgemeinde w​urde in d​en Amtsbezirk Dürr Kunzendorf eingegliedert.[4] 1939 zählte d​as Dorf 1413 Einwohner. Bis 1945 befand s​ich der Ort i​m Landkreis Neisse.[6]

1945 k​am Arnoldsdorf u​nter polnische Verwaltung u​nd wurde zunächst i​n Jarantowice umbenannt. 1947 w​urde der Ort i​n Jarnołtówek umbenannt. Ab 1950 gehörte e​s zur Woiwodschaft Oppeln u​nd ab 1999 z​um wiedergegründeten Powiat Nyski.

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Bartholomäuskirche (poln. Kościół parafialny św. Bartłomieja Apostoła) wurde 1907 im neogotischen Stil erbaut. Der barocke Vorgängerbau St. Felix und Adauctus wurde 1903 bei einem Hochwasser zerstört. Das Kirchengebäude steht seit 2008 unter Denkmalschutz.[7]
  • Das Schloss Arnoldsdorf bestand bereits im 16. Jahrhundert. 1850 wurde der Bau erweitert und im spätklassizistischen Stil umgebaut. Der Schlossbau steht seit 1986 unter Denkmalschutz.[7]
  • Schlosspark
  • Denkmal zur Erinnerung an den Besuch der deutschen Kaiserin 1903
  • Nepomukstatue
  • Haus Bergfried (poln. Sanatorium Aleksandrówka) – 1910 erbaut[7]
  • Oberschlesierbaude
  • Nepomukkapelle
  • Wegekapelle mit Marienstatue

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr OSP Jarnołtówek
  • Fußballverein Złoty Potok Jarnołtówek
Commons: Jarnołtówek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Dezember 2019
  2. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 386.
  3. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1022.
  4. Territorial Amtsbezirk Arnoldsdorf/Dürr Kunzendorf
  5. AGOFF Kreis Neisse
  6. Michael Rademacher: Kreis Neisse (poln. Nysa). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Denkmalregister Gmina Głuchołazy (polnisch)
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