Jan Nolte
Jan Ralf Nolte (* 30. Dezember 1988 in Bremen)[1] ist ein deutscher Politiker (AfD, ehemals CDU) und Soldat. Er ist Vorsitzender des Landesverbandes Hessen der Jungen Alternative für Deutschland und seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Biografie
Familie, Ausbildung und Beruf
Nolte wuchs im niedersächsischen Syke auf.[2] Nach dem Realschulabschluss absolvierte er eine Ausbildung zum kaufmännischen Assistenten für Fremdsprachen und Bürokommunikation. Seit 2008 ist er Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr.[3] Zuletzt versah er als Oberbootsmann in der Burgwaldkaserne in Frankenberg (Eder) seinen Dienst.[2]
Nolte ist seit 2017 mit Katrin Nolte (geb. Ziske) verheiratet, die gleichzeitig Mitarbeiterin im Bundestagsbüro von Martin Hohmann und Moderatorin bei Compact TV, dem Videokanal des Compact-Magazins von Jürgen Elsässer, ist.[4][5] Nolte bekennt sich zum russisch-orthodoxen Glauben.[3]
Politik
Das frühere CDU-Mitglied[3] trat 2014 in die AfD ein.[3] Seit 2016 ist Nolte Vorsitzender des Landesverbandes Hessen der Jungen Alternative für Deutschland[3] und AfD-Fraktionsvorsitzender im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Bei der Bundestagswahl 2017 trat er als Kandidat im Bundestagswahlkreis Waldeck an und wurde über den Landeslistenplatz 4 in den 19. Deutschen Bundestag gewählt. Nolte ist ordentliches Mitglied des Verteidigungsausschusses im Bundestag und Schriftführer.[6] Bei der darauffolgenden Bundestagswahl im September 2021 zog Nolte erneut über die Landesliste in den Bundestag ein.[7]
Kontroverse um Mitarbeiter Maximilian T.
Nolte beschäftigte als Bundestagsabgeordneter den Oberleutnant der Bundeswehr Maximilian T. als persönlichen Referenten. Gegen diesen ermittelte zeitweise der Generalbundesanwalt wegen des Verdachts, er habe zusammen mit seinem Kameraden Franco A. eine „schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet“ (siehe Terrorermittlungen gegen Bundeswehrsoldaten ab 2017).[8] T. hatte einen Hausausweis für den Deutschen Bundestag bei dessen Verwaltung beantragt. Die Bundestagspolizei verweigerte ihm diesen nach der routinemäßigen Zuverlässigkeitsüberprüfung (Abfrage in verschiedenen Datenbanken wie Inpol u. a.)[8] Im Oktober 2018 stellte die Bundesanwaltschaft das Ermittlungsverfahren gegen Maximilian T. ohne Anklageerhebung ein, einen Hausausweis erhielt er ebenfalls.[9] Der Militärische Abschirmdienst (MAD) hat Maximilian T. aufgrund seines Amtes als Schatzmeister der Jungen Alternative Sachsen-Anhalt als Rechtsextremisten eingestuft (Stand Februar 2020).[10]
Weblinks
- Kandidatenprofil Jan Nolte. AfD Landesverband Hessen, archiviert vom Original am 5. September 2017 .
- Jan Ralf Nolte, AfD. Website des deutschen Bundestages
Einzelnachweise
- Kandidatendatenbank: Jan Nolte. tagesspiegel.de, 10. Oktober 2017, abgerufen am 19. April 2018.
- Isabel Reifenrath, Marcus Pfeiffer und Dunja Sadaqi: Warum junge Menschen Parteien für sich entdecken. (Nicht mehr online verfügbar.) hr-info, 17. Juli 2017, archiviert vom Original am 27. September 2017; abgerufen am 27. September 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Kandidatenprofil Jan Nolte. AfD Landesverband Hessen, archiviert vom Original am 5. September 2017; abgerufen am 27. September 2017.
- Anne Fromm u. a.: Verhältnis der AfD zu den Medien – Fake News aus dem Bundestag. In: taz.de, 12. April 2018.
- Orde et al.: Zwischenbilanz AfD im Bundestag. In: taz.de, 2. Mai 2018. https://taz.de/Zwischenbilanz-AfD-im-Bundestag/!5499253/
- Deutscher Bundestag - Abgeordnete. Abgerufen am 22. Oktober 2020.
- Diese 50 Abgeordneten aus Hessen ziehen in den Bundestag ein. 27. September 2021, abgerufen am 28. September 2021.
- Kai Biermann, Astrid Geisler, Tilman Steffen: Fall Franco A.: Terrorverdächtiger arbeitet für AfD-Bundestagsabgeordneten. In: Zeit Online. 19. April 2018, abgerufen am 19. April 2018.
Terrorverdächtiger arbeitet für AfD-Bundestagsabgeordneten. Deutsche-Welle-Artikel auf MSN, 19. April 2018, abgerufen am 20. April 2018. - AFP: Ermittlungen gegen mutmaßlichen Helfer von Franco A. eingestellt. In: Yahoo Nachrichten. 12. Oktober 2018, abgerufen am 6. November 2018.
- AfD-Fraktionsspitze hält an Rechtsextremisten Maximilian T. fest - DER SPIEGEL