Jan Kubelík
Jan Kubelík (* 5. Juli 1880 in Prag; † 5. Dezember 1940, ebenda) war ein tschechischer Violinist und Komponist.
Leben
Bereits als Kind perfektionierte Kubelík sein Violinenspiel, er übte 10 bis 12 Stunden täglich. Später studierte er am Prager Konservatorium gemeinsam mit Otakar Ševčík.
Ab 1898 tourte Kubelík als Solist und begeisterte durch seine Virtuosität und sein fehlerfreies Violinenspiel, 1902 führte er die Tschechische Philharmonie nach London und er wurde mit einer Goldmedaille der Royal Philharmonic Society ausgezeichnet. Am 25. August 1903 heiratete Kubelík in Debrezin Marianne Csaky, eine Nichte des ungarischen Ministerpräsidenten Kálmán Széll.[1] Neben Auftritten und Aufnahmen als Violinist komponierte er auch, unter anderem sechs Violinkonzerte. Bei der Komposition des ersten Konzertes stand ihm der Komponist Josef Bohuslav Foerster zur Seite. 1904 erwarb Kubelík einen Teil der Grundherrschaft Kolín mit dem Schloss Býchory. Kubelík konzertierte unter anderem in den USA, Südamerika, Australien, Indien, China und der Sowjetunion. Er kaufte eine Villa im jugoslawischen Opatija.
In den 1930ern drohte Kubelík der finanzielle Ruin. Grund war der Kauf des Schlosses Rotenturm im Burgenland. Kubelík starb 1940 an einer Krebserkrankung. Er wurde auf dem Vyšehrader Friedhof beerdigt.
Kubelík spielte auf einer Stradivari, welche 1715 gebaut wurde.[2]
Sein Sohn war der Dirigent und Komponist Rafael Kubelík, literarisch ehrte ihn Carl Sandburg in Chicago Poems (1916).
Literatur
- Antonicek: Kubelík Jan. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 310.
- Jiří Dostál (Hrsg.): Jan Kubelík. Školní nakladatelství pro Čechy a Moravu, Prag 1942, (Mit Werkverzeichnis und Diskographie).
- Jan Vratislavský: Jan Kubelík. Supraphon, Prag 1978.
- František Žídek: Čeští houslisté tří století. 2. erweiterte Auflage. Panton, Prag 1982, S. 134–143.
Weblinks
Einzelnachweise
- Kubelik weds a countess (Memento des Originals vom 23. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. The New York Times, 26. August 1903
- Archivlink (Memento des Originals vom 22. Oktober 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.