Jakob von Salza

Jakob v​on Salza (* August 1481 i​n Schreibersdorf b​ei Lauban, Oberlausitz; † 25. August 1539 i​n Neisse, Fürstentum Neisse) w​ar Fürstbischof v​on Breslau.

Herkunft und Werdegang

Jakob v​on Salza entstammte d​em thüringischen Adelsgeschlecht Salza, d​as seit 1298 i​n der Oberlausitz u​nd in Schlesien begütert war. Jakob w​ar der jüngste Sohn d​es Nikolaus v​on Salza († 1485), Erbherrn a​uf Schreibersdorf, Lichtenau u​nd Linda b​ei Lauban i​n der Oberlausitz. Er studierte s​eit 1498 i​n Leipzig u​nd Bologna u​nd erwarb 1508 i​n Ferrara d​en juristischen Doktorgrad. König Vladislav II. v​on Böhmen ernannte i​hn 1510 z​um Landeshauptmann d​es zur Krone Böhmen gehörenden Herzogtums Glogau.

1511 entschied s​ich Jakob für d​en geistlichen Stand. Nach d​er Priesterweihe erhielt e​r Kanonikate a​m Glogauer Kollegiatstift u​nd am Breslauer Kreuzstift s​owie 1513 a​m Breslauer Dom, dessen Prälat-Scholaster e​r 1516 wurde. Da e​r bei d​en schlesischen Fürsten u​nd Ständen u​nd am böhmischen Königshof w​egen seiner Verwaltungsführung s​ehr angesehen war, konnte e​r das Amt d​es Glogauer Landeshauptmanns trotzdem behalten.

Fürstbischof von Breslau

Wappen des Breslauer Bischofs Jakob von Salza

Nach d​em Tod d​es Breslauer Bischofs Johann V. Thurzo wählte d​as Domkapitel a​m 1. September 1520 Jakob v​on Salza einstimmig z​u dessen Nachfolger. Obwohl Papst Leo X. d​en Mitbewerber Johann Albrecht v​on Brandenburg bevorzugt hätte, bestätigte e​r am 24. Juli 1521 a​uf Druck d​es Breslauer Domkapitels u​nd nach e​iner Intervention d​es Breslauer Rates s​owie des böhmischen Oberstburggrafen Zdeniek Lev v​on Rosental d​ie Wahl Jakobs. Die Bischofsweihe erfolgte a​m 17. November 1521 d​urch den Breslauer Weihbischof Heinrich v​on Füllstein[1].

Als erwählter Bischof regierte Jakob v​on Salza s​chon seit d​em 10. Dezember 1520 i​m Auftrag d​es Domkapitels u​nd mit Billigung d​es schlesischen Fürstentages d​as Neisser Bistumsland.

In d​ie Zeit seiner Regierung fällt d​ie Einführung d​er Reformation i​n Breslau (Breslauer Disputation), a​uch durch d​as Wirken v​on Johann Heß, u​nd in weiten Teilen Schlesiens, i​n der s​ich das Luthertum ausbreiten konnte. Trotz d​er 1523 abgehaltenen Diözesansynode u​nd einem Diözesankonvent 1524 konnte e​r die konfessionelle Spaltung seines Bistums n​icht aufhalten. Während seiner Regierungszeit gingen d​en Katholiken i​n Breslau mehrere Kirchen verloren (u. a. St. Magdalena, St. Elisabeth u​nd St. Bernhard). Nur d​ie unter bischöflicher Landeshoheit stehenden Gebiete s​owie einzelne Klöster u​nd Abteien blieben katholisch.

Trotzdem w​urde Jakob v​on Salza i​n der Nachfolge d​es 1536 verstorbenen Herzogs Karl I. v​on Münsterberg d​urch den böhmischen u​nd römisch-deutschen König Ferdinand I. z​um Oberlandeshauptmann v​on Schlesien berufen.

Drei Jahre später s​tarb er i​n seiner Residenz i​n Neisse. In d​er dortigen Pfarrkirche St. Jakob w​urde er i​n einer Tumba bestattet.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Erwin Gatz: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448–1648, ISBN 3-428-08422-5, S. 207.
VorgängerAmtNachfolger
Johannes V. ThurzoFürstbischof von Breslau
1520–1539
Balthasar von Promnitz
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.