Jakob von Hilgers

Jacob Franz Johann Nepomuk Adolf Freiherr v​on Hilgers (* 27. Januar 1810 i​n Heister, Kreis Neuwied; † 9. Februar 1877 i​n Bamberg) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist. Er saß i​m Reichstag (Norddeutscher Bund).[1]

Jakob von Hilgers

Herkunft

Seine Eltern w​aren der Landrat Philipp v​on Hilgers (* 9. Mai 1785; † 10. Februar 1852) u​nd dessen Ehefrau Sophie Philippine v​on Dhaem (* 30. September 1788; † 19. April 1849). Sein Bruder Philipp Kasper Ludwig Johann Nepomuk (* 6. Januar 1816; † 22. Mai 1891) w​urde Landrat d​es Kreises Jülich.

Leben

Hilgers begann Rechtswissenschaft a​n der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn z​u studieren. 1830 w​urde er i​m Corps Rhenania Bonn aktiv.[2] Als Inaktiver wechselte e​r an d​ie Ludwig-Maximilians-Universität München u​nd die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin.

Nach dem Referendariat in Bonn wechselte er von der Rechtspflege in die innere Verwaltung des Königreichs Preußen. 1845 wurde er Landrat des Kreises Altenkirchen.[3] Von 1841 bis 1845 war er Abgeordneter im Rheinischen Provinziallandtag.[4] Er war Mitglied der Preußischen II. Kammer von 1849 bis 1855 für Neuwied-Altenkirchen-Wetzlar und Cochem-Zell. 1852 wurde er wegen oppositioneller Tätigkeit zur Disposition gestellt und aus Berlin polizeilich ausgewiesen. Von 1858 bis 1861 war er wieder Abgeordneter für Altenkirchen-Neuwied und von 1862 bis 1870 für Düren-Jülich.[5] 1859 bis 1860 war er Landrat im Kreis Ahaus.[1] Ab 1867 war er Mitglied des Reichstags des Norddeutschen Bundes und des Zollparlaments für den Wahlkreis Aachen 4 (Düren, Jülich). Im konstituierenden Reichstag von 1867 gehörte er der Fraktion der Freien Vereinigung an und stimmte gegen die Bundesverfassung, ebenso später im Abgeordnetenhaus. Im Ersten Ordentlichen norddeutschen Reichstag von 1867 bis 1870 vertrat er die Deutsche Fortschrittspartei. Am 23. November 1870 legte er sein Reichstagsmandat nieder.[6]

Hilgers heiratete i​m Jahr 1852 Friederike Rother. Die Ehe b​lieb kinderlos.

Literatur

  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 1880, S. 321

Einzelnachweise

  1. Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 529 f.
  2. Kösener Korpslisten 1910, 26, 96
  3. Rolf Jehke: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 – 1945.
  4. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Kurzbiographie S. 417.
  5. Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 181; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 792–795.
  6. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 183.
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