Jacob Gould Schurman

Jacob Gould Schurman (* 22. Mai 1854 i​n Freetown, Prince Edward Island, Kanada; † 12. August 1942 i​n New York) w​ar ein US-amerikanischer Hochschullehrer u​nd Diplomat.

Jacob Gould Schurman (1930)
Blick auf die Alte Universität (links im Bild) und die Neue Universität, den durch Spendenaktionen Jacob Gould Schurmans ermöglichten Bau (rechts im Bild)
Gedenktafel für Jacob Gould Schurman, gestiftet von den Söhnen ihrer Alma Mater der Cornell University, in Freundschaft den Söhnen der Alma Mater Ruperto Carola gewidmet, die Gedenktafel befindet sich in der Neuen Universität

Leben

Schurman h​atte niederländische Vorfahren i​n New York City. Er studierte a​m Acadia College i​n Wolfville, Nova Scotia. Im Jahr 1875 gewann e​r dabei d​ie Canadian Gilchrist Scholarship, e​in Stipendium d​er University o​f London; d​ort graduierte e​r im Jahr 1877 z​um BA u​nd im Jahr 1878 z​um MA. Weitere Studien führten i​hn an d​ie Universitäten i​n Paris, Edinburgh, Heidelberg, Berlin u​nd Göttingen.

Als Professor für englische Literatur, Politikwissenschaft u​nd Psychologie (Beschäftigung m​it der deutschen Kultur- u​nd Geistesgeschichte) lehrte Schurman a​m Acadia College (1880–1882) u​nd an d​er Dalhousie University i​n Halifax, Nova Scotia (1882–1886). Als Professor für Philosophie wirkte e​r anschließend a​n der Cornell University i​n Ithaca i​m Bundesstaat New York (1886–1892). Er w​ar von 1892 b​is 1920 a​ls Nachfolger v​on Charles Kendall Adams i​hr Präsident; anschließend f​iel der Posten a​n Livingston Farrand.

Am 20. Januar 1900 w​urde er z​um Vorsitzenden d​er Schurman-Kommission berufen, d​ie auf d​en Philippinen arbeitete.[1] Als Botschafter d​er Vereinigten Staaten w​ar er i​n China (1921–1925) u​nd Deutschland (1925–1929) tätig; z​uvor war e​r bereits v​on 1912 b​is 1913 Gesandter i​n Griechenland. Im Ruhestand l​ebte Schurman a​b 1930 i​n Bedford Hills, New York.

Werke

  • Philippine Affairs – A Retrospect and an Outlook (1902; als Vorsitzender der First United States Philippine Commission seit 1899).
  • Kantian Ethics and the Ethics of Evolution (1881)
  • The Ethical Import of Darwinism (1888)
  • Belief in God (1890, etwa: Glaube an Gott)
  • Agnosticism and Religion (1896).

Ehrungen

  • 1908 wurde er zum Mitglied der American Philosophical Society gewählt.[2]
  • Da Schurman zugunsten der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg in den USA eine große Spendenaktion startete, mit der das dringend benötigte Hörsaalgebäude seiner ehemaligen Alma Mater finanziert werden sollte, erhielt er im Mai 1928, gemeinsam mit Außenminister Gustav Stresemann, die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Heidelberger Universität.
  • Am 17. Dezember 1928 wurde Jacob Gould Schurman die Ehrenbürgerwürde der Stadt Heidelberg verliehen.
  • Bei der Einweihungsfeier des neuen, von dem Architekten und Stadtplaner Karl Gruber konzipierten Universitätsgebäudes, kam es 1931 zum ersten Mal in der Geschichte des deutschen Rundfunks zu einer Liveübertragung in die USA.
  • Im Eingangsbereich des 1931 neu errichteten Universitätsgebäudes wurde gegenüber dem Dozentenzimmer zur Ehre der amerikanischen Förderer der deutschen Universität, eine große bronzene Stifter Tafel angebracht und eine Bronzebüste des Initiators Jacob Gould Schurman aufgestellt. (Eine Anregung zu American Studies in Deutschland geht mit auf Schurman zurück).
  • Am Heidelberger Neckarufer wurde ein Abschnitt der Straßenführung nach Schurman benannt.

Literatur

  • Moser, Maynard: Jacob Gould Schurman, political activist and ambassador of good will, 1892-1942. Dissertation an der Universität von Kalifornien in Santa Barbara, 1977.
    • Buchausgabe: Arno Press, New York 1982 (Dissertations in American Biography), ISBN 978-0-405-14100-3.
Commons: Jacob Gould Schurman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. United States Rule
  2. Member History: Jacob G. Schurman. American Philosophical Society, abgerufen am 25. Dezember 2018.
VorgängerAmtNachfolger
George H. MosesUS-Gesandter in Athen
1912–1913
George F. Williams
Charles Richard CraneUS-Gesandter in Peking
1921–1925
John Van Antwerp MacMurray
Alanson B. HoughtonUS-Botschafter in Berlin
1925–1929
Frederic M. Sackett
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