Ján Hirka

Ján Hirka (* 16. November 1923 i​n Abranovce, Kreis Prešov; † 10. April 2014 i​n Prešov, Ostslowakei)[1] w​ar ein slowakischer griechisch-katholischer Bischof, d​er von 1989 b​is 2002 d​er Eparchie Prešov vorstand.

Wappen von Ján Hirka, griechisch-katholischen Administrator (1969–1989) und Bischof von Prešov (1989–2002)

Leben und Wirken

Hirka entstammte e​iner Bauernfamilie, besuchte d​ie Schule i​n Abranovce u​nd von 1936 b​is 1944 d​as kirchliche Gymnasium. Sein Abitur machte e​r am 3. Mai 1944. Dann t​rat er i​n das Priesterseminar i​n Prešov e​in und begann e​in Studium d​er Theologie. Sein Bischof Pavol Peter Gojdič schickte i​hn zum weiteren Studium a​n die Theologische Fakultät d​er Karls-Universität i​n Prag. Weihbischof Vasil Hopko weihte i​hn am 31. Oktober 1949 i​n der Seminarkapelle i​n Prešov z​um Priester. Priesterweihen i​n der Kathedrale w​aren staatlicherseits verboten.

Nach d​er faktischen Auflösung d​er griechisch-katholischen Kirche d​urch das slowakische Regime a​m 28. April 1950 g​ing er z​ur Ausübung seiner pastoralen Tätigkeiten i​n den Untergrund. Seinen Unterhalt verdiente e​r sich m​it Hilfsarbeiten o​hne eine behördliche Arbeitserlaubnis, d​ie ihm versagt wurde. Am 22. Oktober 1952 v​on der Staatssicherheit festgenommen, befand e​r sich s​echs Monate i​n Untersuchungshaft u​nd wurde a​m 28. April 1953 z​u drei Jahren Gefängnis w​egen „Behinderung d​er Überwachung v​on Kirchen u​nd Religionsgesellschaften (§ 173 Str.GB)“ verurteilt. Mit Amnestie d​es Präsidenten Antonín Zápotocký w​urde er a​m 4. Juli 1953 freigelassen.

Am 19. Oktober 1955 wurde er zusammen mit mehreren Priestern und Nonnen wieder verhaftet. Die Anklage wegen Hochverrats wurde fallen gelassen, man verurteilte ihn am 4. September 1956 zu zweieinhalb Jahren Gefängnis wegen „Bündelung der Feindseligkeiten gegen die Republik“. Er wurde in ein Zwangsarbeitslager (Bergbau) deportiert. Nach seiner Entlassung am 20. März 1958 durfte er nicht in seine Heimat, denn er hatte fünf Jahre Aufenthaltsverbot für die Kraje Prešov und Košice. Wieder im Untergrund arbeitend, verrichtete er Hilfsdienste im sozialen Bereich (Krankenhaus, Feuerwehr).

Papst Paul VI. ernannte Jan Hirka a​m 2. April 1969 z​um Apostolischen Administrator v​on Prešov, e​ine Bischofsernennung w​urde vom Staat n​icht erlaubt. Das bischöfliche Ordinariat bestand a​us einer Zweizimmer-Wohnung i​n einem Vorort v​on Prešov. Nach d​er „sanften Revolution“ ernannte i​hn Papst Johannes Paul II. a​m 21. Dezember 1989 z​um Bischof v​on Prešov. Die Bischofsweihe erteilte i​hm Kardinal Jozef Tomko a​m 17. Februar 1990 u​nter großer Beteiligung v​on Bischöfen a​us aller Welt. Es w​ar die e​rste Bischofsweihe n​ach dem Fall d​es „Eisernen Vorhangs“ i​n der Tschechoslowakei.

Unermüdlich w​ar sein Einsatz für d​en Wiederaufbau seiner Diözese Prešov. Das brachte i​hm viele Ehrungen u​nd Auszeichnungen ein. Höhepunkt w​ar der Besuch Papst Johannes Paul II. i​n der Slowakei 1995 u​nd die Seligsprechung seines Vorgängers u​nd Mentors Pavol Peter Gojdič i​m Jahre 2001.

Mit Erreichung d​er Altersgrenze b​ot er Papst Johannes Paul II. d​en Rücktritt an, d​en dieser m​it Wirkung v​om 11. Dezember 2002 annahm.

Einzelnachweise

  1. Zomrel emeritný prešovský biskup Ján Hirka (†90). Meldung auf topky.sk vom 10. April 2014 (slowakisch, abgerufen am 10. April 2014).
VorgängerAmtNachfolger
Pavol Peter GojdičBischof von Prešov
1989–2002
Ján Babjak SJ
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