Islamische Republik

Islamische Republik (arabisch جمهورية إسلامية, DMG ǧumhūriyya islāmiyya; persisch جمهوری اسلامی, DMG ǧumhūrī-yi islāmī) ist die Selbstbezeichnung einiger Staaten, die nach eigener Auffassung teilweise oder überwiegend nach Prinzipien des Islam regiert werden sollen. Nach Ruhollah Chomeini ist eine islamische Republik wie alle anderen Republiken, nur „mit dem Unterschied, dass ihr Inhalt das islamische Gesetz ist“.[1]

Karte der Islamischen Republiken

Der Islam ist als Staatsreligion in der Verfassung einer islamischen Republik verankert, und in der Gesetzgebung findet in Teilen oder als Ganzes die Scharia Anwendung. Dennoch geht die Selbstbezeichnung mit sehr unterschiedlichen Staatsformen einher. Als Islamische Republiken bezeichnen sich Gambia (vorübergehend zwischen 2015 und 2017), der Iran, Mauretanien sowie Pakistan, das sich als erstes so nannte. Der Inselstaat der Komoren sowie der Sudan bezeichnen sich als Islamische Bundesrepublik. Die politischen Systeme bzw. Strukturen sind unterschiedlich. Mauretanien und Pakistan gelten als Präsidialrepublik, während Pakistan zugleich auch eine Bundesrepublik darstellt. Afghanistan besitzt eine für die islamische Welt verhältnismäßig demokratische Verfassung als präsidentielles Regierungssystem.

Gescheiterte Versuche, eine islamische Republik zu gründen, waren die Arabische Islamische Republik und die Islamische Republik Marokko. Im säkular geprägten Königreich Ägypten versuchten während des Zweiten Weltkriegs die islamistische Muslimbruderschaft und Jungägyptische Partei nach der Regierungskrise von 1942 eine islamische Republik zu begründen und den ägyptisch-sudanesischen König Faruq zu stürzen.

Siehe auch

Literatur

  • Abdelwahab El-Affendi: Who needs an Islamic State. Grey Seal Books, London 1991; 2. Auflage: Malaysia Think Tank, London 2008, ISBN 978-1-84426-481-0; Vorwort und Einleitung (PDF; 149 kB)

Einzelnachweise

  1. Talieye Enqelabe Eslami: Die Vorposten der islamischen Revolution. Interviews von Chomeini in Najaf, Paris und Qom. Tehran 1983, S. 261
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.