Ingomar Pust

Ingomar Eduard Pust (* 10. Oktober 1912 i​n Villach; † 10. Februar 1998 i​n Keutschach a​m See) w​ar ein österreichischer Offizier, Alpinist, Schriftsteller u​nd Journalist, d​er für mehrere österreichische Tageszeitungen tätig war. Er entstammte e​iner Beamtenfamilie a​us Villach u​nd war Mitglied e​iner katholischen Studentenverbindung (Tauriskia Villach i​m MKV[1]). Seine Kindheit verbrachte e​r in Görz u​nd legte a​n der Villacher Höheren Technischen Lehranstalt d​ie Matura ab. Nach dieser technischen Ausbildung z​um Ingenieur w​urde er 1933 Offizier u​nd nahm 1934 a​n der Niederschlagung d​es nationalsozialistischen Juliputsches i​n Kärnten teil.[2]

Im Zweiten Weltkrieg w​ar er Batteriechef u​nd zuletzt Divisionsadjutant b​ei der Flak. Nach 1945 w​urde er Journalist b​ei der Kärntner Volkszeitung u​nd schrieb mehrere Bücher, für d​ie er t​eils heftig angegriffen wurde.[3] Sein Buch Titostern über Kärnten 1942–1945 w​urde als partisanenfeindliches Pamphlet charakterisiert, d​as „gewaltverliebte Detailbeschreibungen“ diverser Liqidierungen v​on „Deutschkärtnern“ d​urch slowenische Partisanen enthalte.[4]

Pust war Mitglied der rechtsextremen Ulrichsberggemeinschaft und des deutschnationalen Kärntner Heimatdienstes.[4] 1967 wurde er mit dem Staatspreis für publizistische Leistungen im Interesse der Geistigen Landesverteidigung ausgezeichnet. Er arbeitete jahrelang als Redakteur sowie stellvertretender Chefredakteur der Kärntner Volkszeitung und Kolumnist der Kärntner Ausgabe der Kronenzeitung.[5] Seine Kolumnen dort waren an der Grenze zum Revisionismus. Außerdem publizierte er in rechtsextremen Zeitschriften wie der Aula.[6]

Pust s​tarb am 10. Februar 1998 i​m Keutschacher Ortsteil Reauz u​nd wurde a​m Ortsfriedhof v​on Keutschach a​m See beerdigt.

Schriften

  • Südafrika im Schußfeld. Österreichischer Verlag, Klagenfurt 1975.
  • Kleiner Führer durch die westlichen Julischen Alpen und die Berge der Isonzofront 1915–17. Bergverlag Rother, München 1978, ISBN 978-3-7633-3350-9.
  • Die Steinerne Front. Auf den Spuren des Gebirgskrieges in den Julischen Alpen. Leopold Stocker Verlag, Graz u. Stuttgart 1980, ISBN 978-3-7020-0352-4 (dort zuletzt 2005, ISBN 3-7020-1095-5; danach 3. Aufl. im Ares Verlag, Graz 2009, ISBN 978-3-9024-7562-6. Lizenzausgabe unter dem Titel Die steinerne Front. Der Gebirgskrieg 1915–1918 in den Karnischen Alpen, den Juliern, am Isonzo und an der Piave, unter Verwendung des geheimen Kriegstagebuchs von Julius Kugy. Carinthia Verlag, Klagenfurt 1988, ISBN 3-85378-317-1).
  • Titostern über Kärnten 1942–1945. Totgeschwiegene Tragödien. hrsg. v. Landesleitung Kärntner Abwehrkämpferbund, Klagenfurt 1984.
  • Österreicher im Feuer. Tragödie der Tapferkeit. Druffel-Verlag, Leoni am Starnberger See 1988, ISBN 3-8061-1057-3 (dort zuletzt 1989; danach 3. Aufl. als Tragödie der Tapferkeit. Österreicher als Soldaten im Zweiten Weltkrieg im Amalthea Verlag, Wien u. München 1992, ISBN 978-3-8500-2330-6 (3., vollst. überarb. Neuauflage, unter dem Titel Österreicher im Feuer. Tragödie der Tapferkeit 1939–1945 im Ares Verlag, Graz 2013, ISBN 978-3-902732-20-0).
  • Das Kanaltal und seine Geschichte. (Mit Karl Migglautsch). Hrsg. v. Kanaltaler Kulturverein, edition k3, Klagenfurt 1995, ISBN 978-3-901088-04-9.
  • Schreie aus der Hölle ungehört. Das totgeschwiegene Drama der Sudetendeutschen. Hartmann Verlag, Sersheim 1998, ISBN 978-3-925921-31-5.

Einzelnachweise

  1. MKV-Gesamtverzeichnis 1981
  2. Schreie aus der Hölle ungehört. Hartmann Verlag, Sersheim 1998.
  3. http://www.auslandsdienst.at/press/archive/information_6.1985.htm
  4. Peter Pirker: Subversion deutscher Herrschaft. Der britische Kriegsgeheimdienst SOE und Österreich. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-89971-990-1, S. 504.
  5. Brigitte Bailer, Wolfgang Neugebauer (Bearb.): Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus. Hrsg. durch die Stiftung Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Deuticke, Wien 1994, ISBN 3-216-30099-4, S. 279.
  6. Brigitte Bailer-Galanda, Wolfgang Benz, Wolfgang Neugebauer (Hrsg.): Wahrheit und „Auschwitzlüge“. Zur Bekämpfung „revisionistischer“ Propaganda. Deuticke, Wien 1995, ISBN 978-3-216-30124-6, S. 21 und 29.
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