Imdevimab
Imdevimab ist ein humaner monoklonaler Antikörper, der in fixer Kombination mit dem Wirkstoff Casirivimab (REGN-COV2, Regeneron Pharmaceuticals) in den USA im November 2020 eine Notfallzulassung zur Behandlung einer leichten bis mittelschweren COVID-19-Erkrankung erhielt, wenn das Risiko besteht, dass der Patient eine schwere Verlaufsform entwickelt. Patienten, die sich im Krankenhaus befinden oder Sauerstoff benötigen, dürfen das Medikament nicht bekommen.[2]
Imdevimab (INN) | ||
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Andere Namen |
REGN10987 | |
Masse/Länge Primärstruktur | ca. 144,14 kDa[1] | |
Bezeichner | ||
Externe IDs |
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Arzneistoffangaben | ||
ATC-Code | J06BD | |
Wirkstoffklasse | COVID-19-Therapeutikum |
Seit 20. August 2021 ist die Kombination als Ronapreve in UK bedingt zugelassen,[3] in der EU erfolgte die Zulassung am 12. November 2021.[4]
Eigenschaften
Der Antikörper bindet an einen der Abschnitte des Spike-Proteins, mit dem SARS-CoV-2 an den menschlichen Zellen andockt. Dadurch wird das Eindringen des Virus in die Zelle verhindert. Die Verabreichung erfolgt durch gemeinsame intravenöse Infusion zusammen mit Casirivimab.
Der Wirkstoff ist ein Immunglobulin G1 vom Typ lambda, das rekombinant aus CHO-Zellen gewonnen wird.[1]
Studien
Die Notfallzulassung basiert auf Daten aus einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten klinischen Studie[5] an 799 nicht hospitalisierten Erwachsenen mit leichten bis mittelschweren COVID-19-Symptomen. Von diesen Patienten erhielten innerhalb von drei Tagen nach Erhalt eines positiven SARS-CoV-2-Virustests 266 eine einzige intravenöse Infusion mit je 1200 mg Milligramm Casirivimab und Imdevimab, 267 erhielten je 4000 mg Casirivimab und Imdevimab, und 266 erhielten ein Placebo. Der vorab definierte primäre Endpunkt für die Studie war eine zeitgewichtete durchschnittliche Veränderung der Viruslast ab dem Ausgangswert. Die Reduktion der Viruslast innerhalb von sieben Tagen war bei Patienten, die mit Casirivimab und Imdevimab behandelt wurden, größer als bei Patienten, die Placebo erhalten hatten. Die höchste Evidenz für die Wirksamkeit der Therapie jedoch leitete sich aus dem vorab definierten sekundären Endpunkt ab: dies war die Häufigkeit des Aufsuchens der Notaufnahme oder ein Krankenhausaufenthalt im Zusammenhang mit COVID-19 innerhalb von 28 Tagen nach der Behandlung. Bei Patienten mit hohem Risiko für das Fortschreiten der Erkrankung traten Krankenhausaufenthalte und Notaufnahmebesuche im Durchschnitt bei 3 % der mit Casirivimab und Imdevimab behandelten Patienten auf, im Vergleich dazu waren es 9 % bei den placebobehandelten Patienten. Die Auswirkungen auf die Viruslast, auf die Verringerung der Krankenhausaufenthalte bzw. Notaufnahmebesuche waren bei beiden verabreichten Dosierungen ähnlich.[2]
Die Kombination der beiden Antikörper soll einer Fluchtmutation vorbeugen.[6]
Einzelnachweise
- Emergency Use Authorization Letter from FDA to Regeneron, 21. Novemmer 2020 (PDF; 621 kB).
- Coronavirus (COVID-19) Update: FDA Authorizes Monoclonal Antibodies for Treatment of COVID-19, abgerufen am 22. November 2020.
- monoclonal antibody treatment for COVID-19 approved for use in the UK, MHRA, 20. August 2021.
- Covid-19-Antikörperpräparate: Ronapreve und Regkirona sind zugelassen. www.pharmazeutische-zeitung.de, 12. November 2021, abgerufen am 14. November 2011.
- NCT04425629 ClinicalTrials.gov, abgerufen am 22. November 2020.
- A. Baum et al.: Antibody cocktail to SARS-CoV-2 spike protein prevents rapid mutational escape seen with individual antibodies. In: Science. 15. Juni 2020, doi:10.1126/science.abd0831.