Hypofluorige Säure

Als Hypofluorige Säure, selten auch Hydroxylfluorid oder veraltet Unterfluorige Säure genannt, bezeichnet man die einzige bekannte Sauerstoffsäure des Fluors. Sie besitzt die Summenformel HOF. Ihre Salze würden als Hypofluorite bezeichnet, sind jedoch unbekannt. Formal besitzt Sauerstoff in dieser Verbindung die Oxidationsstufe 0.

Strukturformel
Allgemeines
Name Hypofluorige Säure
Andere Namen
  • Unterfluorige Säure
  • Hydroxylfluorid
Summenformel HOF
Kurzbeschreibung
  • weißer Feststoff (< −117 °C)[1]
  • gelbliche Flüssigkeit (> −117 °C)[1]
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 14034-79-8
PubChem 123334
Wikidata Q417652
Eigenschaften
Molare Masse 36,01 g·mol−1
Schmelzpunkt

−117 °C[1]

Siedepunkt

10–20 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung

Hypofluorige Säure entsteht i​n geringen Mengen n​eben Flusssäure u​nd Sauerstoff b​ei der Reaktion molekularen Fluors m​it Eis b​ei −40 °C. Durch Ausfrieren i​n einer m​it flüssigem Stickstoff gekühlten Kühlfalle k​ann sie a​ls weißer Feststoff erhalten werden.

Bei dieser Reaktion entsteht Hypofluorige Säure effektiv jedoch n​icht in dieser Stöchiometrie, d​a ein großer Teil d​er gebildeten Säure sofort weiter reagiert u​nd nur d​er kleinere Teil erhalten werden kann.

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Strukturformel der Hypofluorigen Säure, mit Angabe des Bindungswinkels und der Bindungslänge

Hypofluorige Säure i​st gewinkelt aufgebaut (Bindungswinkel v​on 97,2°). Die Bindungslänge O–H beträgt 96,4 pm, d​ie von O–F 144,2 pm.[3]

Chemische Eigenschaften

Hypofluorige Säure i​st instabil u​nd zersetzt s​ich unter Bildung v​on Flusssäure u​nd Sauerstoff.

Sie i​st ein s​ehr starkes Oxidationsmittel.

Die Salze d​er Hypofluorigen Säure s​ind unbekannt. Lediglich v​on der protonierten Form d​er freien Säure (H2OF+) können wenige Salze a​uf aufwendigem Wege erhalten werden.

Einzelnachweise

  1. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 466.
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