Hugo Wilhelm Isidor Oskar von Strempel
Hugo Wilhelm Isidor Oskar von Strempel (* 17. September 1831 in Tremessen (Kreis Mogilno); † 24. September 1897 in Walmen (Kreis St.Avold)) war ein königlich preußischer General der Infanterie und zuletzt Kommandeur der 2. Division.
Leben
Herkunft
Seine Eltern waren der Justizrat Friedrich Wilhelm Strempel (* 2. April 1803; † 28. Mai 1850) und dessen Ehefrau Cäcilie, geborene Douglas (* 29. Juni 1803).
Werdegang
Er erhielt seine Schulbildung auf dem Gymnasium in Memel und ging nach seinem Abschluss am 21. November 1848 als Freiwilliger in das 1. Infanterieregiment. Dort wurde er am 6. Juni 1849 zum Portepeefähnrich ernannt und am 10. August 1850 als Seconde-Lieutenant in das 8. Infanterieregiment versetzt. Vom 1. April 1852 bis zum 31. März 1853 in das 3. kombinierte Reservebataillon und vom 1. Mai bis zum 31. Juli 1853 in die 3. Pionierabteilung abkommandiert. Anschließend war er vom 1. Oktober 1854 bis zum 30. Juni 1857 in die Allgemeine Kriegsschule abkommandiert. Unmittelbar danach war er vom 1. Juli bis zum 30. September 1857 in die 2. Pionierabteilung kommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er am 15. Dezember 1857 untersuchungsführender Offizier und am 31. Mai 1859 zum Premier-Lieutenant befördert. Am 1. Juni 1859 wurde er zum Regimentsadjutanten ernannt. Während der Mobilmachung von 1859 kam er als Adjutant in das Generalkommando des III. Armeekorps. Danach kam er am 21. September 1859 als Adjutant in das 8. Landwehrregiment. Von dort kam er am 1. Mai 1860 in die topologische Abteilung des Großen Generalstabs, am 5. März 1863 wurde er dort zum Hauptmann befördert. Abschließend war er vom 1. Oktober 1863 bis zum 30. September 1865 als Lehrer an die Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule versetzt. In dieser Zeit nahm er 1864 am Deutsch-Dänischen Krieg teil. Vom 1. Oktober 1865 bis zum 30. September 1866 war er dann Lehrer an der Allgemeinen Kriegsakademie.
Während des Deutschen Krieges von 1866 befand er sich im Großen Hauptquartier und nahm an der Schlacht bei Königgrätz. Dafür erhielt er am 20. September 1866 den Roten Adlerorden 4. Klasse mit Schwertern, außerdem wurde er am 30. Oktober 1866 als Major in den Großen Generalstab versetzt. Von dort wurde er am 6. August 1867 in den Generalstab des IV. Armeekorps versetzt. Im Vorfeld des Deutsch-Französischen Krieges kam er am 9. Juni 1870 als Bataillonskommandeur in das 81. Infanterieregiment. Am 16. Juli 1870 wurde er in den Generalstab aggregiert und in den Stab der Armeeabteilung des Großherzogs von Mecklenburg abkommandiert. Während des Feldzuges nahm er an der Belagerungen von Metz, Toul, Soissons und Paris teil. Ferner kämpfte er in den Schlachten bei Loigny, Orleans und Beaugency sowie den Gefechten bei Dreux, Chateauneuf, La Loupe, La-Ferte-Bernard, Meung, Morec und Freteval. Dafür erhielt er am 1. November 1870 das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Am 26. Dezember 1870 wurde er als Vertreter des Chefs des Generalstabes in das VI. Armeekorps abkommandiert.
Nach dem Krieg erhielt er am 8. August 1871 auch das Eiserne Kreuz 1. Klasse und dazu am 18. August die Beförderung zum Oberstleutnant. Am 3. Oktober 1871 wurde er dann als Chef des Generalstabs des VI. Armeekorps bestätigt und am 2. September 1873 zum Oberst befördert. Außerdem wurde er am 18. September 1875 in den preußischen Adelstand erhoben.[1]
Er kam am 11. Januar 1876 als Kommandeur in das 40. Infanterieregiment und wurde dort am 15. September 1877 mit dem Kronen-Orden 2. Klasse ausgezeichnet. Am 6. April 1880 kam er als Kommandeur in die 5. Infanteriebrigade und wurde zeitgleich zum Generalmajor befördert. Am 14. Januar 1883 mit dem Roten Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub und Schwertern ausgezeichnet. Am 18. April 1885 wurde er als Kommandeur in die 2. Division versetzt und zeitgleich zum Generalleutnant befördert. Er erhielt am 23. Januar 1887 den Stern zum Roten Adlerorden und wurde am 3. Juli 1888 mit Pension zur Disposition gestellt. Zum 25. Jahrestag der Schlacht bei Orleans bekam er am 2. Dezember 1895 den Charakter als General der Infanterie und starb am 24. September 1897 in Walmen (Kreis St.Avold).
Der General war rastlos tätig und besaß ein hohes Selbstvertrauen. Er galt als hervorragender Kommandeur, aber auch als schwieriger Untergebener und Vorgesetzter. Als Kommandeur der 2. Division geriet er in Danzig mit dem Generalleutnant von Alten aneinander. Obwohl fachlich nicht im Unrecht, muss der Ton heftig gewesen sein, die Sache ging bis zum Kaiser und Strempel erhielt eine scharfe Zurechtweisung. Die nächste Auseinandersetzung hatte er mit dem General von Kleist, dieses Mal lehnte der Kaiser aber eine Einmischung ab.
Familie
Strempel heiratete am 8. Mai 1866 in Frankfurt an der Oder Theodora Mirianne Hermine von Gerlach (* 1. April 1845; † 20. Juli 1873)[2], eine Tochter des Geheimen Oberregierungsrats Johann Heinrich Eduard von Gerlach. Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Karl Wilhelm Walter (* 11. Juni 1867; † 9. April 1935), Oberst a. D., ottomanischer Generalmajor ⚭ Maria Theresia Herbertz (* 9. April 1872: † 7. Dezember 1921)
- Elisabeth Cäcile Hermine (* 28. August 1868) ⚭ 1891 Emmo von Roden, Major
- Erich Hugo Wilhelm (* 28. August 1868), Dr. jur. Geheimer Oberregierungsrat ⚭ 1909 Anna Luise Johanne Auguste Dorothea Ellinor von Kirchbach (* 18. Januar 1878)[3], Witwe des Fabrikbesitzers Robert Moll († 12. November 1905)
- Wilhelm Hugo Siegfried Arthur (* 25. März 1872), Rittmeister
Literatur
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1939], DNB 367632829, Band 9, S. 444–446, Nr. 3003
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, 1913 S. 787ff, 1907 S. 756ff
Einzelnachweise
- A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 9.
- Handbuch des preußischen Adels, Band 2, Berlin 1893, S. 260.
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 1905, S. 373.