Hugo Nindl

Hugo Nindl (* 3. März 1942 i​n Axams) i​st ein ehemaliger österreichischer Skirennläufer. Er gewann i​n den 1960er-Jahren zahlreiche internationale Rennen u​nd wurde vierfacher Österreichischer Meister. Zudem w​urde er 1971 u​nd 1974 Profi-Weltmeister.

Hugo Nindl
Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 3. März 1942
Geburtsort Axams, Deutsches Reich
Karriere
Disziplin Slalom, Riesenslalom,
Abfahrt, Kombination
Verein SC Axams
Status zurückgetreten
Karriereende 1975
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt 1967
 

Karriere

Nindl begann s​chon früh m​it dem Skilauf u​nd erzielte bereits b​ei Schülerrennen einige Erfolge. Anfang d​er 1960er-Jahre w​urde er i​ns Nationalteam d​es Österreichischen Skiverbandes aufgenommen. Seine ersten internationalen Rennen bestritt e​r 1960 i​n Kitzbühel. Im Winter 1961/62 gelangen i​hm seine ersten größeren Erfolge. In Bad Ischl w​urde er dreifacher österreichischer Juniorenmeister u​nd in Arosa f​uhr er m​it zwei dritten Plätzen i​n den Riesenslaloms d​er Drei-Pisten-Rennen erstmals i​n einem internationalen Wettkampf a​uf das Podest. Im Jänner 1963 erreichte Nindl d​en dritten Platz i​n der Lauberhornabfahrt i​n Wengen u​nd den zweiten Platz i​n der Hahnenkammabfahrt i​n Kitzbühel. Bei d​en anschließenden Nordeuropa-Rennen feierte e​r seine ersten Siege: In Norefjell u​nd Narvik gewann e​r jeweils d​en Riesenslalom u​nd die Kombination u​nd in Gällivare siegte e​r im Slalom, i​m Riesenslalom u​nd in d​er Abfahrt. Im Winter 1963/64 gewann Nindl n​ur den Riesenslalom i​n Innsbruck. Zwei Wochen v​or Beginn d​er Olympischen Winterspiele 1964, d​ie in seiner unmittelbaren Heimat stattfanden, z​og er s​ich eine Verletzung zu, weshalb e​r erst i​m März wieder a​n Rennen teilnehmen konnte.

Im nächsten Winter wurde der Tiroler mit drei Siegen in Davos (13. Februar), wo er zudem Kombinations-Zweiter wurde[1][2], Ortisei (21. Februar)[3] und beim «Vail-Cup» in Vail (16. März)[4] zum stärksten Slalomläufer der Saison. Zudem wurde er in der Axamer Lizum Österreichischer Meister im Riesenslalom (5. März) und in der Kombination (7. März).
Im Winter 1965/66 blieb Nindl jedoch ohne internationalen Sieg; als beste Resultate erreichte er beim «Drei-Pisten-Rennen und Toni-Mark-Gedenkrennen» vorerst den 3. Abfahrtsrang in Saalbach am 27. Januar und als bestes Saisonergebnis den zweiten Platz im Slalom in Zell am See am 29. Januar.[5][6] Neben dem Sieg beim nur national besetzten Riesenslalom in Gries am Brenner um die «14. Brenner-Trophäe» am 2. Januar[7] und der erfolgreichen Verteidigung des österreichischen Meistertitels in der Kombination in Schwaz (außerdem Rang 3 in der Abfahrt am 25. Februar und Rang 2 im Slalom am 27. Februar[8][9]) waren noch der fünfte Platz im Hahnenkamm-Slalom und Rang 4 in der Kombination am 23. Januar[10] sowie Rang 3 im Slalom und der Kombination in Courchevel am 4./5. März[11] stärkere Ergebnisse. Auch beim Slalom am 25. März beim «Fünfländertreffen» und «Werner-Gedenkcup» in Sun Valley wurde er Dritter.[12]
Bei der Weltmeisterschaft im August 1966 startete er am 14. August nur im Slalom, verfiel dabei jedoch mit Start-Nr. 11 (ebenso wie seine Kameraden Huber, Schranz und Messner) im ersten Durchgang der Disqualifikation. Es war um seine Teilnahme sogar wegen einer schon Wochen vorher erlittenen Schulterverletzung gebangt worden, die ihn allerdings auch noch nach den Weltmeisterschaften behinderte.[13] Ende Dezember meldete sich Nindl beim Trainingskurs des Kaders in Schladming.[14] Im erstmals ausgetragenen Skiweltcup war ein zwölfter Platz im Slalom von Madonna di Campiglio, der ihm aber keine Punkte brachte (denn diese gab es nur für die ersten Zehn) sein bestes Ergebnis.[15] Allerdings erreichte er einen Sieg (Slalom in Malmberget) und mehrere Podestplätze in nicht zum Weltcup zählenden Wettbewerben und er wurde zum dritten Mal in Folge Österreichischer Meister in der Kombination.

Am 8. Jänner 1968 feierte Nindl i​m FIS-Slalom v​on Morzine e​inen weiteren Sieg. Zwei Tage später k​am er i​m Abfahrtstraining a​m Lauberhorn schwer z​u Sturz.[16] Er z​og sich e​inen Bruch d​es rechten Schienbeines zu, musste d​ie Saison beenden u​nd konnte a​uch im nächsten Winter k​eine Rennen bestreiten. Nachdem e​r auch s​eine ÖSV-Kaderzugehörigkeit verlor, wechselte e​r 1970 z​ur Profi-Rennserie i​n die USA. Dort gelangen i​hm noch große Erfolge, a​llen voran d​ie Profi-Weltmeistertitel d​er Jahre 1971 u​nd 1974. 1975 beendete Nindl s​eine aktive Karriere. Er kehrte n​ach Österreich zurück u​nd gründete d​ie Austria Racing Camps. Einige Jahre später übernahm e​r auch d​ie Leitung d​er Skischule i​n Axams.

Sportliche Erfolge

  • Profi-Weltmeister 1971 und 1974
  • 13 Siege in FIS-Rennen, weitere 19 Podestplätze
  • Vierfacher Österreichischer Staatsmeister: 3× Kombination (1965, 1966, 1967) und 1× Riesenslalom (1965)
  • Dreifacher Österreichischer Juniorenmeister (Slalom, Riesenslalom und Kombination 1962)

Literatur

Einzelnachweise

  1. «Hugo Nindl gewinnt den Slalom». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 14. Februar 1965, S. 16 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  2. «Nach Triumph: Streit um Alpencup». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 16. Februar 1965, S. 12 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  3. «Hugo Nindls zweiter Slalomsieg». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 23. Februar 1965, S. 12 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  4. «1. Nindl, 2. Schranz, 3. Digruber». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 18. März 1965, S. 12 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  5. «Bruggmann schlug die Österreicher». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 28. Jänner 1966, S. 12 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  6. «Digruber und Nindl erwachten». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 30. Jänner 1966, S. 16 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  7. «Rückstand im Riesentorlauf». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 3. Jänner 1966, S. 12 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  8. «Abfahrt: Zimmermann und Haas vorn». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 26. Februar 1966, S. 12 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  9. «Überraschung, aber keine Wachablöse». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 1. März 1966, S. 11 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  10. «Erfolge auf Pisten nur Scheinblüte?» In: Arbeiter-Zeitung. Wien 25. Jänner 1966, S. 12 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  11. «Erster Franzosensieg in der Abfahrt». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 8. März 1966, S. 13 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  12. «Ein totaler Triumph im Abfahrtslauf». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 26. März 1966, S. 12 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  13. «Nindl bis zum Slalom wieder fit». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 30. Juli 1966, S. 9 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  14. «Hugo Nindl ist endlich wieder fit». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 29. Dezember 1966, S. 10 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  15. «Film entschied gegen Schranz». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 7. Februar 1967, S. 12 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
  16. Nach Sturz am Lauberhorn: Beinbruch Hugo Nindls. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 11. Jänner 1968, S. 12 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. Digitalisat).
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