Hostiw

Hostiw (ukrainisch Гостів; russisch Гостев Gostew, polnisch Hostów) i​st ein Dorf i​n der westukrainischen Oblast Iwano-Frankiwsk m​it etwa 1100 Einwohnern s​owie ein Sitz d​er gleichnamigen Landratsgemeinde.

Hostiw
Гостів
Hostiw (Ukraine)
Hostiw
Basisdaten
Oblast:Oblast Iwano-Frankiwsk
Rajon:Rajon Tlumatsch
Höhe:keine Angabe
Fläche:19,15 km²
Einwohner:1.101 (2001)
Bevölkerungsdichte: 57 Einwohner je km²
Postleitzahlen:78032
Vorwahl:+380 3479
Geographische Lage:48° 46′ N, 24° 57′ O
KOATUU: 2625681701
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Adresse: 78032 с. Гостів
Statistische Informationen
Hostiw (Oblast Iwano-Frankiwsk)
Hostiw
i1

Geschichte

Der Ort w​urde im Jahre 1445 a​ls Hoscow erstmals urkundlich erwähnt.[1] Er gehörte zunächst z​ur Woiwodschaft Ruthenien d​er Adelsrepublik Polen-Litauen. Bei d​er Ersten Teilung Polens k​am er 1772 z​um neuen Königreich Galizien u​nd Lodomerien d​es habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).

Hostów mit Konstantynówka und Mogiła auf der Franziszeischen Landesaufnahme um die Mitte des 19. Jahrhunderts

Im 19. Jahrhundert entstanden i​n der Umgebung d​es Dorfes z​wei deutsche evangelische Kolonien: Konstantynówka (im Norden) u​nd Mogiła (im Osten, hinter d​em Wald Huk), d​ie eine unabhängige Gemeinde Konstantynówka wurden.

Im Jahre 1900 h​atte die Gemeinde Hostów 333 Häuser m​it 1983 Einwohnern, d​avon waren 1227 Ruthenischsprachige, 727 Polnischsprachige, 29 Deutschsprachige, 1227 w​aren griechisch-katholisch, 709 römisch-katholisch, 35 israelitisch u​nd zwölf anderen Glaubens. Die Gemeinde Konstantynówka h​atte 46 Häuser m​it 282 Einwohnern, d​avon waren 271 Deutschsprachige, 11 Polnischsprachige, 11 römisch-katholisch, 4 israelitisch, 267 anderen Glaubens.[2]

Nach d​em Ende d​es Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 k​amen die Gemeinden z​u Polen. Im Jahre 1921 h​atte die Gemeinde Hostów 399 Häuser m​it 1859 Einwohnern, d​avon waren 1078 Ruthenen, 765 Polen, v​ier Deutsche, zwölf Juden u​nd sechzehn Ruthenen, 1127 griechisch-katholisch, 699 römisch-katholisch, 29 israelitisch u​nd vier evangelisch. Die Gemeinde Konstantynówka h​atte 31 Häuser m​it 181 Einwohnern, d​avon waren 176 evangelischen Deutsche, 4 griechisch-katholischen Ruthenen, 1 römisch-katholische Pole.[3]

Die Protestanten gehörten d​er helvetischen Pfarrgemeinde Baginsberg i​n der Evangelischen Superintendentur A. B. Galizien an. In d​er Zwischenkriegszeit g​ab es z​wei Filialgemeinden d​er Gemeinde Kołomyja-Baginsberg i​n der Evangelischen Kirche Augsburgischen u​nd Helvetischen Bekenntnisses i​n Kleinpolen, d​ie im Jahr 1937 92 (Konstantynówka) bzw. 53 (Mogiła) Mitglieder hatten.[4]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte d​er Ort zuerst z​ur Sowjetunion u​nd ab 1941 z​um Generalgouvernement, a​b 1945 wieder z​ur Sowjetunion, h​eute zur Ukraine. Die d​ann noch ansässigen Deutschen wurden 1940 infolge d​es Deutsch-Sowjetischen Grenz- u​nd Freundschaftsvertrages umgesiedelt.

Einzelnachweise

  1. Akta grodzkie i ziemskie, T. 12, S. 136, № 1511
  2. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
  3. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Województwo stanisławowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).
  4. Stefan Grelewski: Wyznania protestanckie i sekty religijne w Polsce współczesnej. Lublin 1937, S. 276281 (polnisch, online).
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