Hirstein

Hirstein i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Namborn, Landkreis St. Wendel, Saarland u​nd bildet e​inen eigenen Gemeindebezirk.

Hirstein
Gemeinde Namborn
Wappen der ehemaligen Gemeinde Hirstein
Höhe: 359 m
Fläche: 5,3 km²
Einwohner: 957 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 181 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 66640
Vorwahl: 06857
Hirstein (Saarland)

Lage von Hirstein im Saarland

Geographie

Der Ort l​iegt 340 m über N.N. Der Friedenberg m​it 509 m (Grenze Hirstein z​u Mosberg-Richweiler) bildet d​en höchsten Punkt i​n der Gemeinde Namborn.

Bachläufe: Eichertsbach, Wallesbach, Dreibach.

Geschichte

Ortsgeschichte

Ersterwähnung 1397 a​ls Hirstein. Hirstein gehörte z​ur Grafschaft Veldenz, d​as vom Herzogtum Pfalz-Zweibrücken beerbt wurde. Im Zuge d​er Französischen Revolution k​am es z​ur Mairie Walhausen. Im April 1817 k​am Hirstein a​ls einziger Ort d​er heutigen Gemeinde Namborn z​um Fürstentum Birkenfeld i​m Großherzogtum Oldenburg. 1937 w​urde der Restkreis St. Wendel-Baumholder m​it dem ehemaligen Fürstentum/Landesteil Birkenfeld z​um neu gebildeten Kreis Birkenfeld. Am 20. Juli 1946 k​ommt Hirstein i​ns Saarland z​um Amt Türkismühle (ab 1. Nov. 1956 i​n Amt Nohfelden umbenannt) u​nd am 1. Mai 1947 z​um Amt Namborn.

Am 1. Januar 1974 w​urde Hirstein i​n die Gemeinde Namborn eingegliedert.[2]

Verwaltungszugehörigkeit n​ach 1794:[3]

  • 1798 bis 1814 – Mairie Walhausen
  • 1814 bis 15. April 1817 – Bürgermeisterei Walhausen
  • 16. April 1817 bis 19. Juli 1946 – Bürgermeisterei/Amt Nohfelden
  • 20. Juli 1946 bis 25. Februar 1947 – Amt Türkismühle
  • 26. Februar 1947 bis 30. April 1947 – Verwaltungsbezirk Türkismühle
  • 1. Mai 1947 bis 31. August 1951 – Verwaltungsbezirk Namborn
  • 1. September 1951 bis 30. Juni 1952 – Amt Namborn
  • 1. Juli 1952 bis 31. Dezember 1973 – Amt Oberkirchen-Namborn
  • 1. Januar 1974 bis heute – Gemeinde Namborn

Pfarrzugehörigkeit

Hirstein gehört z​ur Pfarrei Wolfersweiler u​nd Pfarrei St. Wendel. Die Bevölkerung i​st überwiegend evangelischer Religion, w​as mit i​hrer geschichtlichen Bindung a​n das s​eit 1533 reformierte Herzogtum Pfalz-Zweibrücken zusammenhängt.

Politik

Gemeindebezirk

Der Ortsrat m​it neun Sitzen s​etzt sich n​ach der Kommunalwahl v​om 26. Mai 2019 b​ei einer Wahlbeteiligung v​on 67,1 % w​ie folgt zusammen:

  • FLN: 64,47 % = 6 Sitze
  • SPD: 21,56 % = 2 Sitze
  • CDU: 13,97 % = 1 Sitz

Ortsvorsteher

  • 1974 bis 2003: Horst Gerhart, SPD
  • 2003 bis 6. Januar 2016: Manfred Gondolf, SPD
  • 7. Januar 2016 bis heute: Konrad Haßdenteufel, CDU – ab 2019 FLN

Ortswappen

Hirstein führte bereits als ehemalige selbständige Gemeinde seit 1966 ein Wappen, das heute als Ortswappen weitergeführt wird.
Beschreibung: "Unter silbernem Schildhaupt, darin drei blaue Lilien; in Schwarz drei mit den Spitzen im Dreipass zusammengestellte goldene Pflugscharen."[4]

Wirtschaft und Infrastruktur

Einwohnerzahlen

  • 1819 = 154 Einwohner – Bürgermeisterei Nohfelden (Fürstentum Birkenfeld/Herzogtum Oldenburg)[5]
  • 1843 = 209 Einwohner – Bürgermeisterei Nohfelden (Fürstentum Birkenfeld/Herzogtum Oldenburg)[6]
  • 17. Mai 1939 = 689 Einwohner – Amt Nohfelden (Rheinprovinz) – Volkszählung 1939[7]
  • 14. November 1951 = 806 Einwohner – Amt Namborn (Saarland) – Volkszählung 1951
  • 6. Juni 1961 = 920 Einwohner – Amt Oberkirchen-Namborn – Volkszählung 1961 – 174 Wohngebäude[8]
  • 27. Mai 1970 = 931 Einwohner – Amt Oberkirchen-Namborn – Volkszählung 1970
  • 31. Dezember 1973 = 929 Einwohner – Amt Oberkirchen-Namborn – Gebiets- und Verwaltungsreform zum 1. Januar 1974[9]
  • 25. Mai 1987 = 998 Einwohner – Gemeinde Namborn – Volkszählung 1987[10]

Verkehr

Hirstein w​ird von d​er Bundesstraße 41 durchschnitten. Anfang d​er 1970er-Jahre w​urde das Planfeststellungsverfahren z​ur Umgehung v​on Hirstein u​nd Wolfersweiler gestoppt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Kindergarten Hirstein
Commons: Hirstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Persönlichkeiten

  • Friedel Läpple – ehemaliger Minister des Innern, wohnte von 1962 bis 1966 in Hirstein
  • Heinz Burger – ehemaliger Bürgermeister der Stadt Ottweiler
  • Herbert Müller – ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Namborn

Literatur

  • Prof. Dr. Heinrich Baldes – Die hundertjährige Geschichte des Fürstentums Birkenfeld – zur Jahrfeier 1917 – Birkenfeld 1921
  • Prof. Dr. Heinrich Baldes – Geschichtliche Heimatkunde der Birkenfelder Landschaft von der Urzeit bis 1817 nebst einer geschichtlichen Ortskunde – 1923
  • Albrecht Eckhardt – Archivalien zur Geschichte des Landesteils Birkenfeld im Staatsarchiv in Oldenburg (1817–1937) – Veröffentlichungen der Niedersächsischen Archivverwaltung – 1983
  • Albrecht Eckhardt/Heinrich Schmidt (Hg.) – Geschichte des Landes Oldenburg – Ein Handbuch (Seiten 591–636 – Der Landesteil Birkenfeld von H.Peter Brandt) – 1987
  • Das Hirsteiner Heimatbuch 1997

Einzelnachweise

  1. Einwohnerstatistik der Gemeinde Namborn – Einwohner mit Haupt- und Nebenwohnung in der Gemeinde zum 31. Dez. 2021
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 809.
  3. Dokumentendarstellung in der Orts-Chronik Heisterberg (ca. 60 Dokumente)
  4. Verliehen am 1. August 1966 (Amtsblatt des Saarlandes Nr. 60 vom 19. August 1966, Seite 593).
  5. Bevölkerungszahlen des Saarlandes 1800–1910 von Jürgen Karbach – Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend 1986/87, Seite 186 bzw. 248 (20 Jahreszahlen)
  6. Bevölkerungszahlen des Saarlandes 1800–1910 von Jürgen Karbach – Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend 1986/87, Seite 186 bzw. 248 (20 Jahreszahlen)
  7. Einzelschriften zur Statistik des Saarlandes Nr. 35 – Amtliches Gemeindeverzeichnis 11. Auflage nach dem Stande vom 27. Mai 1970 (Volkszählung) und am 31. Dezember 1971 mit einer Verwaltungskarte (mit Volkszählungen 1939–1970) – Statistisches Amt des Saarlandes 1972
  8. Einzelschriften zur Statistik des Saarlandes Nr. 24 – Gemeindestatistik 1960/61, Teil 2: Gebäude und Wohnungen – Ergebnisse der Gebäudezählung am 6. Juni 1961 – Statistisches Amt des Saarlandes 1964
  9. Statistische Berichte des Statistischen Amtes des Saarlandes – Bevölkerungsstand am 31. Dezember 1973 (alter Gebietsstand) und am 1. Januar 1974 (neuer Gebietsstand) – Ausgegeben am 9. April 1974
  10. Einzelschriften zur Statistik des Saarlandes Nr. 84 – Amtliches Gemeindeverzeichnis 13. Auflage nach dem Stande vom 31. Dezember 1989 – Statistisches Amt des Saarlandes 1990
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