Hinsbeck
Hinsbeck ist ein Stadtteil von Nettetal im Kreis Viersen in Nordrhein-Westfalen.
Hinsbeck Stadt Nettetal | |
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Höhe: | 54 m |
Fläche: | 18,98 km² |
Einwohner: | 4658 (31. Dez. 2019) |
Bevölkerungsdichte: | 245 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1970 |
Postleitzahl: | 41334 |
Vorwahl: | 02153 |
Lage von Hinsbeck in der Stadt Nettetal | |
Geographie
Hinsbeck ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und innerhalb der flachen niederrheinischen Landschaft als „Bergdorf“ bekannt. Seine städtebauliche Gestalt wird wesentlich geprägt durch die Lage am Abhang der Hinsbecker Höhen, die dieses Gebiet landschaftlich dominieren. Die am Hang liegende katholische Pfarrkirche St. Peter dominiert das Ortsbild. Hinsbeck liegt am Naturpark Maas-Schwalm-Nette zwei bis drei Kilometer entfernt von den Krickenbecker Seen in der Nähe der deutsch-niederländischen Grenze bei Venlo (NL). Die hügelige Umgebung von Hinsbeck wird auch „Hinsbecker Schweiz“ genannt.
Geschichte
Die ersten schriftlichen Quellen erwähnen den Ort und Kirche 1221 als Hensbec, 1238 als Heingstbeche, 1288 als Henxbeke und um 1300 als Hengesbeke.
Die Bedeutung der Silbe „beck“ ist Hügel (aus idg. „*bheg“ = biegen, germ. „bah“, wölben) – sie beschreibt die erhöhte Lage des Ortes. Die Silbe „hengst“ hat die Bedeutung von etwas Springendem, einem Pferd (erst ab 15. Jh. männliches Pferd)[1].
Die Landschaft um den Ort sah früher wesentlich anders aus als heutzutage. Die Seen existierten noch nicht, es gab dafür ausgedehnte Moore und Bruchland. Erst im 17. Jahrhundert begann man mit dem großflächigen Torfabbau, wodurch die heutige Krickenbecker Seenlandschaft entstand. Die Hinsbecker Heide war ursprünglich mit Buchen und Eichen bewachsen; die Wälder gingen mit der Zeit durch Holzeinschlag und durch Beweidung zum Großteil verloren. So entstand eine Heidelandschaft; bereits zum Ende des 17. Jahrhunderts waren nur noch kleine Waldreste übrig. In der Mitte des 18. Jahrhunderts begann man mit der Aufforstung mit Kiefern, weite Teile blieben noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts kahl. Heute hat ein durch Samenflug entstandener Mischwald die Heideflächen nahezu verdrängt. In dieser kargen Landschaft richtete man mehrere Gerichtsstätten ein: Das Landgericht op de Geer, außerdem die Schöffenschlucht und den Galgenberg. Auf der Heide befand sich auch der im Volksmund Hellijepöttsche genannte Amandusbrunnen, von dem aus der heilige Amandus um 647 die Gegend christianisiert haben soll. Im Jahre 1369 umfasste Hinsbeck rund 90 Haushalte, was bei einer angenommenen Zahl von durchschnittlich 8 Personen pro Haushalt etwa 700 Einwohner bedeuten würde.
Hinsbeck wurde am 1. Januar 1970 nach Nettetal eingemeindet.[2] 1992 eröffnete der Golfclub 'Haus Bey'.[3][4] Zwei Jugendherbergen liegen am nördlichen Ortsrand.[5][6]
Politik
Seit der kommunalen Neugliederung im Jahr 1970 gehört die ehemals eigenständige Gemeinde Hinsbeck (Kreis Kempen-Krefeld) zur neu gebildeten Stadt Nettetal im Kreis Viersen.
Sitz der auch für Hinsbeck zuständigen Stadtverwaltung und der politischen Gremien ist der benachbarte Stadtteil Lobberich.
Kultur
Sehenswürdigkeiten
- Die katholische Pfarrkirche St. Peter wurde von dem Architekten Vincenz Statz in den Jahren 1863 bis 1867 im neugotischen Stil gebaut; der auf einem Hügel stehende Westturm kam 1882 dazu.
- Vom 28,8 m hohen Feuerwachtturm hat man eine Aussicht bis in die Niederlande.
- Textilmuseum Die Scheune in Hombergen
- Schloss Krickenbeck an den Krickenbecker Seen
- Die denkmalgeschützte Stammenmühle
- Zwischen 1992 und 2002 entstand der Kunstweg Hinsbeck. 2012 wurde das 25. Kunstwerk aufgestellt.[7]
Sport
In Hinsbeck gibt es diverse Sportvereine. Größter Sportverein ist mit rund 600 Mitgliedern der 1936 aus dem Turnverein herausgegangene VfL Hinsbeck 1900 e.V. Dieser Breitensportverein betreibt neben Leichtathletik, Turnen, Gymnastik, Tischtennis, Volleyball, Wandern und Nordic-Walking auch modernere Sportarten wie Kung Fu, Pilates und Qigong. Der SC Rhenania Hinsbeck 1919 e.V. ist mit rund 400 Mitgliedern der zweitgrößte Sportverein. Er hat neben einer Fußball- und Trimmabteilung auch eine Breitensportgruppe.
Persönlichkeiten
In Hinsbeck geboren
- Arnold Birckmann (?–1541), Buchhändler
- Franz Birckmann (?–1530), Buchhändler
- Peter Berten (1873–1960), Politiker
- Martin Ripkens (1934–2012), Autor, Filmprüfer und Filmregisseur
- Elmar Lehnen (* 1965), Organist
Mit Hinsbeck verbunden
- Jupp Rübsam (1896–1976), Bildhauer
- Heinz Lanser (* 1937), Maler und Zeichner
Literatur
- Gerhard Rehm (Red.): Hinsbeck. Beiträge zu Geschichte, Sprache und Natur einer niederrheinischen Gemeinde. Schriftenreihe des Kreises Viersen Bd. 42, Viersen 1997, ISBN 3-931242-13-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 115.
- Rheinische Post online 13. September 2017
- www.hausbey.de/chronik
- Porträt
- Sport- und Erlebnisdorf Hinsbeck, 41334 Nettetal (mit Karte)
- Information des VVV Hinsbeck (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.