Hilzhofen
Hilzhofen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pilsach im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.
Hilzhofen Gemeinde Pilsach | |
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Höhe: | 525 m ü. NHN |
Einwohner: | 83 (25. Mai 1987) |
Postleitzahl: | 92367 |
Vorwahl: | 09186 |
Hilzhofen |
Geographie
Das Dorf liegt im oberpfälzischen Jura etwa 2 km nördlich des Tales der Schwarzen Laber auf circa 525 m ü. NHN. Hilzhofen liegt an Gemeindeverbindungsstraßen, die von Eschertshofen, Dietkirchen und Unterwiesenacker zu dem Dorf führen.
Geschichte
Hilzhofen entstand wahrscheinlich in karolingischer Zeit durch fränkische Kolonisatoren.[1] 1325 ist der Ort in einer ersten Güterbeschreibung des Klosters Kastl aufgeführt – wohl ehemaliger Habsbergischer Besitz; 1410 waren dies zwei Höfe und ein Söldenlehen. Um 1500 erscheint der Ort in einem Salbuch als „Hylltzhoffen“.[2] 1622 besteht Hilzhofen aus sieben Gütern, davon zwei kastilische.[3] Am Ende des Alten Reichs, um 1800, besteht das Dorf aus acht Anwesen und dem gemeindliche Hirtenhaus; sie unterstanden hochgerichtlich dem pfalz-neuburgischen Amt Helfenberg.[4]
Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Unterwiesenacker gebildet, der dem Landgericht Parsberg zugeordnet war, ihm gehörten Unterwiesenacker, Oberwiesenacker mit der Gehermühle, Oberweickenhof, Unterweickenhof, Hilzhofen und Habertshofen an. Mit dem Gemeindeedikt vom 15. Mai 1818 wurde daraus die parsbergisch-landgerichtliche Ruralgemeinde Oberwiesenacker.[5]
In Gemeindeteil Hilzhofen lebten
- 1836 79 Einwohner (12 Häuser),[6]
- 1861 93 Einwohner (24 Gebäude),[7]
- 1871 88 Einwohner (42 Gebäude; an Großviehbestand 9 Pferde und 81 Stück Rindvieh),[8]
- 1900 98 Einwohner (15 Wohngebäude),[9]
- 1925 85 Einwohner (14 Wohngebäude),[10]
- 1937 101 Einwohner (nur Katholiken),[11]
- 1950 88 Einwohner (13 Wohngebäude).[12]
- 1987 83 Einwohner (18 Gebäude mit Wohnraum, 21 Wohnungen).[13]
Heute sind 37 Hausnummern vergeben. Im Zuge der bayerischen Gebietsreform wurde die Gemeinde Oberwiesenacker zum 1. Mai 1978 in die Stadt Velburg eingemeindet; das Dorf Hilzhofen kam zur Gemeinde Pilsach.[14]
Wasserversorgung
Im Dorf hat sich ein mechanischer Widder der ehemaligen Wasserversorgungsanlage erhalten, der von 1927 bis ca. 1980 im Einsatz war. Es handelte sich um eine stromlose Wasserhebevorrichtung, um das Wasser von gefassten Quellen an der Talflanke zur Schwarzen Laber westlich von Hilzhofen zu einem Hochbehälter nördlich von Hilzhofen zu transportieren. Das von der Quelle zunächst abwärts fließende Wasser wurde im „Windkessel“ des Widders durch natürlichen Druck in die dünnere Steigleitung zum Hochbehälter gedrückt und floss von dort aus über eine Hauptleitung ins Dorf. Um 1980 wurde der Widder durch Motoren ersetzt, um den gestiegenen Wasserverbrauch aufzufangen. Schließlich wurde Hilzhofen 1989 an die zentrale Wasserversorgung der „Prönsdorfer Gruppe“ abgeschlossen.[15]
Landschaftskino
Östlich von Hilzhofen befindet sich am Kuppenalb-Wanderweg seit 2016 ein vom Landschaftspflegeverband Neumarkt und der Gemeinde Pilsach geschaffenes „Juradistl-Landschaftskino“. Es handelt sich um wetterfeste Klappstühle, die halbkreis- und terrassenförmig fest angeordnet sind und von denen aus die Juralandschaft betrachtet werden kann.[16]
Kirchliche Verhältnisse
Hilzhofen gehörte seit altersher zur Pfarrei Dietkirchen des Klosters Kastl im Bistum Eichstätt. Von 1540 bis 1626 war mit Pfalz-Neuburg die Pfarrei und damit auch Hilzhofen evangelisch.[17]
Sonstiges
In der Nähe befinden sich mehrere Golfplätze.
Literatur
- Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1937
- Bernhard Heinloth: Neumarkt. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 16. Kommission für Bayrische Landesgeschichte, München 1967, ISBN 3-7696-9900-9 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981
Weblinks
- Hilzhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 15. Februar 2022.
- Wanderweg Kuppenalb-Schlaufe
Einzelnachweise
- Jehle, S. 5
- Jehle, S. 4, 319, 325
- Jehle, S. 336; Heinloth, S. 434
- Jehle, S. 336, 494
- Jehle, S. 536, 543
- Th. D. Popp (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 50
- Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 797
- Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern ... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1875, München 1877, Sp. 980
- Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], München 1904, Sp. 903
- Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Sp. 911
- Buchner I, S. 171
- Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950, München 1952, Sp. 787
- Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 260
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 650.
- Informationstafel am Widder
- Juradistl-Erlebnisse
- Buchner I, S. 169