Hiltmannsdorf
Hiltmannsdorf (umgangssprachlich: „Hilbeʳschdoʳf“[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Seukendorf im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).
Hiltmannsdorf Gemeinde Seukendorf | |
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Höhe: | 319 m ü. NHN |
Einwohner: | 589 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 90556 |
Vorwahl: | 0911 |
Geographie
Das Dorf liegt am Südufer des Farrnbachs und ist unmittelbar von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. 0,5 km südlich des Ortes liegen die Waldgebiete Langer Strich und Lochholz, 0,5 km nordöstlich die Schmalhölzer. Gemeindeverbindungsstraßen führen zur Kohlersmühle (0,7 km westlich) und dem Taubenhof (0,3 km nördlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1241 als „Hiltmerstorff“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Hiltmar.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hiltmannsdorf 14 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Cadolzburg aus, was vom Landpflegamt Nürnberg strittig gemacht wurde. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das brandenburg-ansbachische Kastenamt Cadolzburg inne. Grundherren waren das Hochstift Bamberg (Dompropsteiamt Fürth:2 Halbhöfe, 1 Haus; Amt Herzogenaurach: 1 Gut), die Reichsstadt Nürnberg (Landesalmosenamt: 2 Halbhöfe; St.-Klara-Klosteramt: 1 Gut) und Nürnberger Eigenherren (von Grundherr: 2 Halbhöfe; von Kreß: 2 Halbhöfe; von Pömer: 1 Viertelhof; von Scheurl: 1 Viertelhof; von Zeltner: 2 Güter).[4] 1800 gab es weiterhin 14 Anwesen.[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hiltmannsdorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Seukendorf zugeordnet. Es gehörte der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Seukendorf an. Von 1821 bis 1848 unterstand 1 Anwesen in der freiwilligen Gerichtsbarkeit dem Patrimonialgericht Defersdorf, 2 Anwesen unterstanden von 1823 bis 1835 dem Patrimonialgericht Boxdorf.[6]
Baudenkmäler
- Alte Dorfstr. 15: Ehemaliges Wohnstallhaus
- Kriegerdenkmal
Religion
Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Katharina (Seukendorf) gepfarrt,[16] die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Otto (Cadolzburg) gepfarrt.[18]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Hildmannsdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 658 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 18). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 451450957, S. 109.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 126 (Digitalisat). Ebd. S. 233 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Hiltmannsdorff. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 488 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 52–53.
Weblinks
- Hiltmannsdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Hiltmannsdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Hiltmannsdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 337 (Digitalisat).
- W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 52f.
- Hiltmannsdorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 126.
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 658.
- H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 233.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 40 (Digitalisat). Dort als Hildmannsdorf aufgelistet.
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 69 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1031, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1197, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1127 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1233 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1064 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 782 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
- https://ssb-clw.kirche-bamberg.de/seelsorgebereich/ueber-den-seelsorgebereich/