Hilger Hertel der Jüngere
Hilger Hertel der Jüngere (* 21. März 1860 in Kevelaer; † 1918 in Münster) war ein deutscher Architekt, der – wie sein Vater Hilger Hertel der Ältere – vor allem auf dem Gebiet des katholischen Sakralbaus hervortrat.
Leben
Hilger Hertel der Jüngere war der Sohn des Münsterischen Diözesanbaumeisters Hilger Hertel (gen. Hilger Hertel der Ältere) und Bruder des Architekten Bernhard Hertel (1862–1927) und des Bildhauers Adalbert Hertel (1868–1952). Nach seinem Studium war Hertel zunächst als Regierungsbaumeister (Assessor im öffentlichen Bauwesen) in der staatlichen preußischen Bauverwaltung tätig.
Hertel war, wie sein Vater, Mitglied der katholischen Studentenverbindung V.K.D.St. Saxonia Münster im CV.
Bauwerke
Hier eine nicht vollständige Auflistung der Bauwerke, die Hilger Hertel dem Jüngeren zugeschrieben werden können:
Bild | Bauzeit | Bauwerk | Ort | Beschreibung |
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1890–1893 | St. Pankratius | Ahlen-Vorhelm | ||
1891–1892 | Rathaus | Billerbeck | Der Grundstein wurde am 27. Mai 1891 gelegt, nach nicht ganz einjähriger Bauzeit wurde das Rathaus am 7. März 1892 eröffnet. | |
1891–1894 | St. Peter | Waltrop | Erweiterung des zentralen Baus und des Querhauses | |
1892–1895 | St. Ludgerus | Borken-Weseke | ||
1893–1895 | St. Pankratius | Oberhausen-Osterfeld | ||
1898–1901 | St. Gudula | Rhede | ||
1898 | St. Josef | Ahaus-Graes | Neubau der Kapelle | |
1899 | St. Johannes | Harsewinkel-Greffen | Die zwei Mittelschiffsgewölbe und der Chor des spätgotischen Vorgängerbaus wurden zur neugotischen Hallenkirche umgebaut. | |
1899–1902 | Heilig-Kreuz-Kirche | Münster | Die Grundsteinlegung der Heilig-Kreuz-Kirche erfolgte 1899 durch Bischof Hermann Dingelstad. Nach dreijähriger Bauzeit wurde sie – zunächst als Rektoratskirche von Liebfrauen-Überwasser – geweiht. | |
1899–1900 | St. Georg | Strücklingen (Saterland) | neugotische Stufenhalle mit vorgestelltem Westturm und eingezogenem, polygonalen Chor[1] | |
1900–1902 | St. Peter und Paul | Cappeln | ||
1901 | Liebfrauenkirche | Bochum-Linden | Erweiterung der Seitenschiffe und des Querhauses[2] | |
1901–1903 | Herz-Jesu-Kirche | Gelsenkirchen-Resse | Nachdem Resse zur Rektoratspfarre erhoben wurde, konnte 1901 mit dem Bau einer Kirche begonnen werden. Die Kosten wurden auf 179.000 Mark veranschlagt. Am 25. Oktober 1903 wurde die Kirche von Bischof Hermann Dingelstad unter dem Patronat St. Petrus und Lucia eingeweiht. Seitdem die Gemeinde am 15. November 1903 zur eigenständigen Pfarrei erhoben wurde, ist die Pfarrei dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht.[3] | |
1903 | St. Pankratius | Emsdetten | Neubau des Turms | |
1908–1909, 1914 | Liebfrauenkirche | Bottrop-Eigen | ||
1909–1912 | St. Johannes Baptist | Magdeburg-Salbke | ||
1910 | St. Franziskus | Elsten | Langhaus | |
1913 | Verbindungshaus | Münster | Eigentum der V.K.D.St. Saxonia |
Literatur
- Peter Vormweg: Die Sakralbauten der Brüder Hilger und Bernhard Hertel in Münster. Studien zur Neugotik am Beispiel der Heilig-Kreuz-Kirche und der St. Josephskirche. (Book-on-Demand) VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 978-3-8364-8839-6.
- Paul Becker: Hilger Hertel d. J., Regierungsbaumeister und Architekt. In: Ostbeverner Heimatblätter (ZDB-ID 2292314-7), Band 4. Ostbevern 1993.
Einzelnachweise
- Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bremen / Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 1261.
- Rüdiger Jordan: Sakrale Baukunst in Bochum. Bochum 2003, S. 122 f.
- https://www.herz-jesu-resse.de