Hermann von Brandenstein (General, 1821)

Carl Hermann v​on Brandenstein (* 23. August 1821 i​n Leipzig; † 17. Juli 1891 i​n Dresden) w​ar ein sächsischer Generalleutnant.[1] Zur Zeit d​es Deutschen Krieges vermittelte e​r zwischen Sachsen, Österreich u​nd Preußen.

Leben

Herkunft

Hermann entstammte d​em thüringischen Adelsgeschlecht Brandenstein. Er w​ar der Sohn d​es preußischen Oberstleutnants Karl Adolf Freiherr v​on Brandenstein (1778–1854) u​nd dessen Ehefrau Frederike Albertine Adelheid, geborene von Wietersheim (1789–1857). Seine Schwester Karoline († 1848) heiratete Robert von Beust, Herr a​uf Blankenau.

Militärkarriere

Nach d​em Studium a​n der Universität Leipzig, w​o er 1839 Mitglied d​es Corps Saxonia Leipzig wurde,[2] schlug Brandenstein d​ie Offizierslaufbahn i​n der Sächsischen Armee ein. 1847 w​ar er Sekondeleutnant i​n Dresdens Reiter-Kaserne. 1851 avancierte e​r zum Premierleutnant u​nd Adjutanten. Er k​am 1857 a​ls Rittmeister i​n den Generalstab, diente i​n einem Kavallerieregiment u​nd war 1861/62 Adjutant d​es Kriegsministers Bernhard v​on Rabenhorst.[3] Als Major w​urde Brandenstein a​m 1. April 1863 z​um sächsischen Vertreter d​es IX. Armee-Korps b​ei der Bundesmilitärkommission ernannt. 1866 z​um Oberst i​m Kriegsministerium befördert, w​urde er i​m selben Jahr sächsischer Militärbevollmächtigter i​n Berlin.

Mitte Dezember 1866 stellte Brandenstein i​n einem Anschreiben z​um Entwurf d​er Verfassung d​es Norddeutschen Bundes fest, d​ass eine vollständige Annahme dieser Verfassung d​ie Aufgabe j​eder militärischen Selbständigkeit bedeuten würde. In seiner Position a​ls Militärbevollmächtigter w​ar er a​uch einer d​er vier sächsischen Bevollmächtigten i​m Bundesrat d​es Norddeutschen Bundes, n​eben dem Finanz- u​nd Außenminister Richard v​on Friesen, d​em Ministerialdirektor i​m Innenministerium Christian Albert Weinlig u​nd dem Geheimen Finanzrat Hans v​on Thümmel.[4] Als Generalmajor (seit 24. Januar 1870) bekleidete Brandenstein d​iese Ämter b​is April 1870 u​nd wurde d​ann aus gesundheitlichen Gründen i​n den vorläufigen Ruhestand versetzt. Sein Nachfolger i​m Amt w​urde Bernhard v​on Holleben genannt v​on Normann.

Nach d​er Deutschen Reichsgründung, i​n der ersten Jahreshälfte 1873, vertrat Brandenstein a​ls erfahrener Diplomat d​ie sächsischen Interessen i​m neu gegründeten Bundesrat, b​evor er endgültig a​us dem Militär- u​nd Diplomatendienst ausschied. 1874 erhielt e​r den Charakter a​ls Generalleutnant.

Ehrungen

Brandenstein w​urde mit folgenden Orden beliehen:[3]

Literatur

  • Jan Hoffmann: Die sächsische Armee im Deutschen Reich 1871 bis 1918. (webdoc.sub.gwdg.de PDF, Diss. TU Dresden 2007.)

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels. Freiherrliche Häuser. A Band IV, Band 27 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1962, S. 19.
  2. Kösener Corpslisten. 1930, 96/248.
  3. Hermann von Brandenstein. In: Stadtwiki Dresden.
  4. Die Bevollmächtigten des Bundesrates des Norddeutschen Bundes (juraforum.de)
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