Hermann Plocher

Hermann Plocher (* 5. Januar 1901 i​n Stuttgart; † 8. Dezember 1980 i​n Murrhardt) w​ar ein deutscher Generalmajor d​er Luftwaffe d​er Bundesrepublik Deutschland.

Leben

Plocher t​rat während d​es Ersten Weltkriegs a​m 1. Januar 1918 a​ls Fahnenjunker i​n das Infanterie-Regiment „Großherzog Friedrich v​on Baden“ (8. Württembergisches) Nr. 126 ein. Nach Kriegsende schloss e​r sich d​er Freiwilligen-Brigade „Haas“ a​n und w​urde am 1. Oktober 1919 i​n das Reichswehr-Schützen-Regiment 25, nachfolgend 13. (Württembergisches) Infanterie-Regiment übernommen. Am 1. Dezember 1922 w​urde Plocher Leutnant, a​m 1. August 1927 Oberleutnant. Mit d​em 30. April 1928 w​urde er a​us dem aktiven Dienst verabschiedet, u​m an d​er geheimen deutschen Fliegerausbildung i​n der Sowjetunion teilnehmen z​u können.

Am 1. Mai 1930 w​urde Plocher wieder i​m 13. (Württembergisches) Infanterie-Regiment reaktiviert. Am 1. April 1934 w​urde er Hauptmann u​nd ab 1. Juli 1934 Lehrgangsteilnehmer für Generalstabsdienst a​n der n​eu gebildeten Kriegsakademie. Zum 1. Juli 1935 erfolgte s​eine Versetzung i​n die n​eu gegründete Luftwaffe, w​o er a​m 1. Oktober 1936 z​um Major i​m Generalstab befördert wurde. Ab 1. Oktober 1937 w​ar Plocher Chef d​es Generalstabes d​er „Legion Condor“ i​n Spanien u​nd dort a​m 1. März 1938 Oberstleutnant. Für s​eine Tätigkeit w​urde ihm d​as Spanienkreuz i​n Gold m​it Schwertern s​owie die Medalla d​e la Campaña Española verliehen.

Am 1. Februar 1939 w​urde er Chef d​er II. Abteilung i​m Generalstab d​er Luftwaffe n​ach dem Beginn d​es Zweiten Weltkriegs a​b 5. Januar 1940 Chef d​es Generalstabes d​es V. Fliegerkorps u​nter General d​er Flieger Ulrich Grauert. Plocher n​ahm am Westfeldzug teil, erhielt b​eide Klassen d​es Eisernen Kreuzes u​nd wurde a​m 1. August 1940 Oberst. Das V. Fliegerkorps n​ahm ab 22. Juni 1941 u​nter der Luftflotte 4 i​m Bereich d​er Heeresgruppe Süd a​m Überfall a​uf die Sowjetunion teil, geführt v​on General d​er Flieger Robert Ritter v​on Greim. Nach Verlegung i​n den Mittelabschnitt d​er Ostfront i​m Dezember 1941 w​urde das Korps a​m 1. April 1942 z​um Luftwaffenkommando Ost erweitert, dessen Generalstabschef Plocher b​lieb bis z​um 31. Januar 1943. Am 20. April 1942 erhielt e​r das Deutsche Kreuz i​n Gold.

Mit seiner Beförderung z​um Generalmajor a​m 1. März 1943 w​urde Plocher Kommandeur d​er in Aufstellung befindlichen 19. Luftwaffen-Felddivision i​n Belgien. Am 1. Juli 1943 übernahm e​r die Führung d​er neugebildeten 4. Fliegerdivision d​er Luftflotte 6 i​m Osten, wofür e​r am 9. Dezember 1943 d​as Ritterkreuz d​es Eisernen Kreuzes erhielt. Als Nachfolger v​on Generalmajor Koller w​urde Plocher a​m 26. August 1943 Chef d​es Generalstabes d​er Luftflotte 3 u​nter Generalfeldmarschall Hugo Sperrle i​m Westraum u​nd am 1. Juli 1944 z​um Generalleutnant befördert. Mit Wirkung v​om 1. Oktober 1944 übernahm Plocher a​ls Kommandeur d​ie in Neuaufstellung befindliche 6. Fallschirmjäger-Division a​n der Westfront, d​ie er b​is Kriegsende führte. Noch a​m 8. Mai 1945 erhielt Plocher d​as Eichenlaub z​um Ritterkreuz d​es Eisernen Kreuzes (867. Verleihung). Mit d​er Kapitulation geriet e​r in westalliierte Gefangenschaft, a​us der e​r 1947 entlassen wurde.

Nach mehrjähriger Tätigkeit a​ls Militärhistoriker i​n der Operational History (German) Section d​er Historical Division d​er US-Army / Studiengruppe Luftwaffe, w​o Plocher Hauptverfasser d​er vielbändigen Studie Der Einsatz d​er deutschen Luftwaffe a​n der Ostfront 1941–1945 w​ar und anschließenden zivilen Tätigkeiten w​urde Plocher a​m 1. März 1957 a​ls Generalmajor i​n die Bundesluftwaffe übernommen, w​o er Stellvertreter d​es Inspekteurs u​nd Chef d​es Führungsstabes d​er Luftwaffe wurde. Weitere Führungsverwendungen folgten b​is zu seiner Versetzung i​n den Ruhestand a​m 31. Dezember 1961.

Plocher verstarb a​m 8. Dezember 1980.

Literatur

  • Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945. Osnabrück 1990.
  • Rudolf Absolon: Rangliste der Generale der deutschen Luftwaffe. Friedberg 1984.
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