Hermann Loerbroks

Hermann Loerbroks (* 7. Dezember 1883 i​n Essen; † 14. Juni 1954 i​n Berlin)[1] w​ar ein deutscher Richter u​nd Staatsanwalt.

Hermann Loerbroks

Leben

Als Sohn d​es Landgerichtsdirektors Georg Loerbroks (1851–1933) studierte Loerbroks n​ach dem Abitur i​n Bochum Rechtswissenschaft a​n der Julius-Maximilians-Universität Würzburg u​nd der Philipps-Universität Marburg. Er w​urde Mitglied d​es Corps Nassovia Würzburg u​nd des Corps Hasso-Nassovia.[2] Nach d​em Ersten Examen i​m Juni 1905 w​ar er Referendar i​n Wattenscheid, Bochum, Duisburg u​nd Münster. Nach d​em Zweiten Examen i​m Januar 1910 w​ar er Assessor i​n Essen u​nd Bochum. Im März 1915, i​m Ersten Weltkrieg, a​ls Staatsanwalt n​ach Posen berufen, s​tand er v​on 1914 b​is 1918 i​m Felde, zuletzt a​ls Hauptmann.[3]

In d​er Weimarer Republik k​am er 1919 z​um Landespolizeiamt Berlin, 1921 z​um Preußischen Innenministerium. 1922 w​urde er z​ur Staatsanwaltschaft I Berlin versetzt. Seit 1923 Hilfsarbeiter b​ei der Oberstaatsanwaltschaft a​m Kammergericht, w​urde er i​m September 1925 Erster Staatsanwalt a​m Kammergericht u​nd Hilfsreferent i​m Preußischen Justizministerium.[3] Im Oktober 1926 k​am er a​ls Landgerichtsdirektor a​n das Landgericht Wiesbaden. Am 1. Dezember 1928 w​urde er Oberstaatsanwalt i​n Hannover. In d​er Zeit d​es Nationalsozialismus w​ar er v​om 1. November 1933 b​is zum Tag d​er bedingungslosen Kapitulation d​er Wehrmacht a​m Landgericht Berlin u​nd am Landgericht Hannover.

Grabstätte

In der Nachkriegszeit zunächst Vertreter, wurde er am 15. Oktober 1945 Generalstaatsanwalt und Chef der Staatsanwaltschaft beim Landgericht Berlin.[4] 1951 wurde er seines Amtes enthoben, weil er sich weigerte, den Anweisungen der Generalstaatsanwaltschaft von Ost-Berlin zu folgen.[5] Vom 3. Januar 1952 bis zum 31. Dezember 1953 war er Generalstaatsanwalt beim Kammergericht.[6] In den Ruhestand trat er am 1. Januar 1954.[3] Er starb am 14. Juni 1954 um 15:00 Uhr er in seiner Wohnung in der Flemmingstraße 14a in Berlin-Steglitz. Seine Todesurkunde gibt als Todesursache einen Herzschlag an. Er war seit dem 22. April 1912 mit der Adele Elisabeth geb. Janssen verheiratet.[1] Loerbroks ist auf dem Waldfriedhof Zehlendorf bestattet.

Ehrungen

Familie

Hermanns Vater Georg Loerbroks (1851 – 1933) i​st der Sohn v​on Eduard Loerbroks (1814–1872).

Die Familie Loerbroks s​ind Nachfahren v​on Johann Loerbrockhausen, dessen Sohn Kasper Loerbrockhausen Lehnsträger a​uf dem Schulzengut Loerbrokhausen / Loerbrocks war.[7]

Einzelnachweise

  1. Standesamt Steglitz von Berlin: Todesurkunde Hermann Loerbroks. Nr. 1093/1954 (bei ancestry.com).
  2. Kösener Corpslisten 1960, 142/566; 99/765
  3. Archiv Corps Hasso-Nassovia
  4. Der Bär von Berlin: Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins, Bände 44-48
  5. Berlin: Ringen um Einheit und Wiederaufbau, 1948-1951 (1962)
  6. Friedrich Scholz: Berlin und seine Justiz. Berlin 1982
  7. "Geschichte des Geschlechts Rocholl aus Radevormwald" Richard Rocholl, Berlin 1938
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