Hendrik Mannes

Hendrik Mannes (* 19. April 1958 i​n Wuppertal) i​st ein deutscher Theaterregisseur.

Leben

Mannes w​urde von 1979 b​is 1982 a​m Schauspielstudio Simone Emmerich München ausgebildet. Es folgten Regiehospitanzen b​ei B. K. Tragelehn a​m Düsseldorfer Schauspielhaus u​nd am Bayerischen Staatsschauspiel München. 1985 g​ing Mannes a​n das Schillertheater Berlin, d​ort arbeitete e​r als Assistent d​er Dramaturgie v​or allem m​it Wolfgang Storch zusammen. 1987 gründete Mannes d​ie freie Gruppe „Rudimentär Theater“ Berlin. Neben Schauspielstücken entwickelte d​as Theater Cross-Over-Projekte u​nter Einbeziehung v​on live improvisierter Musik, Live-Overhead-Noise-Painting, Tanz, Kung Fu u​nd Eat-Art-Performance u​nter anderem i​m Kunsthaus Tacheles u​nd den Sophiensaelen Berlin. Seit 1988 arbeitet Mannes a​uch im Bereich d​es Figuren- u​nd Objekttheaters. Wichtiger Kooperationspartner s​eit 2006 i​st der Lindenfels Westflügel Leipzig. 1998 b​is 1999 w​ar Mannes Regisseur d​es Obdachlosentheaters Ratten 07 a​n der Volksbühne Berlin. Von 2003 b​is 2007 u​nd 2013 arbeitete Mannes a​ls Regieassistent v​on Peter Brook für dessen Inszenierungen Glückliche Tage u​nd Le dépeupleur / Der Verwaiser v​on Samuel Beckett.

Inszenierungen (Auswahl)

  • 1981 leonce & lena von Georg Büchner, Schauspielstudio München
  • 1982 Krankheit der Jugend von Ferdinand Bruckner, Golem Theater München
  • 1983 Die Zofen von Jean Genet, Golem Theater München
  • 1985 Fräulein Julie von August Strindberg, Künstlerhaus Bethanien Berlin
  • 1986 Endspiel von Samuel Beckett, Theater in der Tonne Reutlingen
  • 1987 Rudimentär von August Stramm, Rudimentär Theater Berlin
  • 1988 Die Polizei von Sławomir Mrożek, Rudimentär Theater Berlin
  • 1988 idiot und kasperl am elektrischen stuhl von Konrad Bayer, Figurentheater Karlsruhe
  • 1989 Der hinnige Sohn und das Publikum von Reinhard P. Gruber, Literaturhaus Berlin
  • 1989 Unverhofftes Besäufnis oder Wer seine erste Liebe nicht vergißt, wird seine letzte nicht erkennen von Daniil Charms, Figurentheater Karlsruhe
  • 1989 Verrückte Lokomotive von Stanisław Ignacy Witkiewicz, Rudimentär Theater Berlin
  • 1990 Wolokolamsker Chaussee I–V von Heiner Müller, Figurentheater Karlsruhe
  • 1990 Gesellschaft von Samuel Beckett, Figurentheater Karlsruhe
  • 1991 ReJoycin’ / Wake for James Joyce, Künstlergruppe Azoth Berlin
  • 1991 Giorni felici (Glückliche Tage) von Samuel Beckett, Rudimentär Theater Berlin
  • 1993 Arsenikblüten von Danielle Sarréra, Rudimentär Theater Berlin
  • 1994 Beglatzt, brünett von Dani Gink, Rudimentär Theater Berlin
  • 1995 Ein Monat in Dachau von Wladimir Georgijewitsch Sorokin, Rudimentär Theater Berlin
  • 1996 Flamingo Bar, figuren theater tübingen
  • 1996 Susn von Herbert Achternbusch (Crossover La Traviata und Macbeth von Giuseppe Verdi a cappella), Rudimentär Theater Berlin
  • 1997 Das Fieber von Wallace Shawn, Rudimentär Theater Berlin
  • 1997 Woyzeck, Fragmente von Georg Büchner, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
  • 1998 Iphigenie auf Tauris von Rainer Werner Fassbinder, Ratten 07 / Volksbühne Berlin
  • 1998 Die Zofen von Jean Genet, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
  • 1998 Ichundich von Else Lasker-Schüler, Hochschule der Künste Berlin
  • 1999 Das Leben und der Tod des Königs Lear von William Shakespeare, Ratten 07 / Volksbühne Berlin
  • 1999 RAF oder Die Legende von der Gerechtigkeit von Manfred Keil, Ratten 07 / Volksbühne Berlin
  • 2000 fleur d'arsenic von Danielle Sarréra, Hochschule der Künste Berlin
  • 2000 A.N.N.A. von/nach Kurt Schwitters, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
  • 2001 Orpheus Underground von/nach Vergil und Claudio Monteverdi, Ensemble Orpheus Underground Stuttgart
  • 2001 Hühnerkrimi von Alberto Garcia Sanchez, Materialtheater Stuttgart
  • 2001 Spectres mes compagnons von Charlotte Delbo, Gedenkstätte Sachsenhausen Oranienburg
  • 2002 Aufzeichnungen aus dem Kellerloch von Fjodor Dostojewski, Garn-Theater Berlin
  • 2003 Far Off Sightings of Fascinating People in the Big City / Die Wahl der fantastischen Möglichkeit von Yvette Coetzee, Friends of the Italian Opera / English Theatre Berlin
  • 2003 Götter, Glocken, Gläubige von Christiane Hess, Theater am Barg Neustadt a.Rbg.
  • 2005 Vivace – Vom Leichtsinn der Schwerkraft, Dinnershow Eckart Witzigmann Palazzo Düsseldorf (Co-Regie Andreas Wessels)
Szenenbild aus „Spleen. Charles Baudelaire: Gedichte in Prosa“, Regie Hendrik Mannes, 2006
  • 2006 Spleen. Gedichte in Prosa von Charles Baudelaire, Figurentheater Wilde & Vogel Leipzig
  • 2006 Windpomp von Yvette Coetzee, Ballhaus Ost Berlin
  • 2007 Lear von William Shakespeare, Figurentheater Wilde & Vogel Leipzig
  • 2007 Rüdiger und der Nachtexpress von Kai Schmidt, Theater Salz + Pfeffer Nürnberg
  • 2007 Die Nachtigall und die Rose von Oscar Wilde, Figurentheaterkolleg Bochum (Co-Regie Michael Vogel)
  • 2007 Das Unterösterreich von Christoph Bochdansky, Hannes Löschel und Wolfgang Vincenz Wizlsperger, Aktionsradius Augarten Wien
  • 2008 Mewa von Anton Pawlowitsch Tschechow, Kompania Doomsday Warschau
  • 2008 Was ihr wollt von William Shakespeare, Tapetenfabrik Bonn
  • 2008 Baubo von Melanie Florschütz, florschütz & döhnert Berlin (Co-Regie Werner Hennrich)
  • 2009 Die Frauen von Clare Boothe Luce, Studentisches Kulturzentrum Karlsruhe
  • 2009 Die Reise zum Mond von Lambert Mousseka Ntumba, Oberhoff & Mousseka Stuttgart
  • 2010 Streichquartett Nr. 14 d-moll D 810 Der Tod und das Mädchen von Franz Schubert, flunker produktionen Gebersdorf / Cherubin Quartett Dresden
  • 2010 Matka von Stanislaw Ignacy Witkiewicz, Teatr Malabar Hotel Warschau
  • 2010 Zirkus Šardam von Daniil Charms, Projekt Z! Berlin
  • 2010 Fitchers Vogel von Gebrüder Grimm, florschütz & döhnert Berlin
  • 2011 Alice im Wunderland von Lewis Carroll, Figurentheaterkolleg Bochum (Co-Regie Michael Vogel)
  • 2011 Songs for Alice von/nach Lewis Carroll, Figurentheater Wilde & Vogel Leipzig
  • 2015 Mutter Krausens Fahrt ins Glück von/nach Phil Jutzi, flunker produktionen Wahlsdorf / Schaubude Berlin
  • 2015 Das letzte Band von Samuel Beckett, Atelier Artacta Berlin
  • 2015 Unwahrscheinliche Wahrhaftigkeiten von Heinrich von Kleist, Westflügel Leipzig
  • 2016 Der Schaum der Tage von Boris Vian, Gruppe K plus Leipzig Stuttgart Berlin
  • 2016 Short Cuts. Die Familie Schroffenstein von Heinrich von Kleist, Westflügel Leipzig
  • 2016 Czarodziejska góra (Der Zauberberg) von Thomas Mann, Teatr Malabar Hotel Warschau / BTL Bialystok
  • 2017 Short Cuts. Penthesilea von Heinrich von Kleist, Westflügel Leipzig
  • 2017 Frankenstein oder Der moderne Prometheus von/nach Mary Shelley, Figurentheater Wilde & Vogel Leipzig
  • 2018 Try out Hamlet von William Shakespeare, Grupa Coincidentia Bialystok / LasFest Solniki 44
  • 2018 Dust – Staub – אבק, Figurentheater Wilde & Vogel Leipzig / Golden Delicious Ensemble Jerusalem Lausanne (Co-Regie Antonia Christl)
  • 2020 Home of Love, Stefanie Oberhoff / Imaginale Stuttgart
  • 2020 Zeit, du Callboy der Ewigkeit, flunker produktionen Wahlsdorf
  • 2021 Die Blumen des Bösen von Charles Baudelaire, Christl, Mannes, Wilde & Vogel Leipzig (Co-Regie Antonia Christl)

Literatur

  • Eigentlich ist alles schon da. Der Regisseur Hendrik Mannes im Gespräch. In: double, Nr. 21, Heft 3/2010, S. 20 ff., Verlag Theater der Zeit Berlin.
  • Arbeit oder Tod. Magazin über die Ratten 07 anlässlich der Premiere Maschinenstürmer. Hrsg. Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, Spielzeit 1998/99. Fotos Ute Mahler / Ostkreuz, grafische Gestaltung Bernd Frank, Redaktion Hendrik Mannes.
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