Theater Salz + Pfeffer
Das Theater Salz+Pfeffer ist ein Privattheater in Nürnberg. Es wurde 1997 eröffnet und wird von Paul und Wally Schmidt als Gesellschaft bürgerlichen Rechts betrieben.[2]
Theater Salz+Pfeffer | |
Lage | |
Adresse: | Frauentorgraben 73 |
Stadt: | Nürnberg |
Koordinaten: | 49° 26′ 50″ N, 11° 4′ 6″ O |
Architektur und Geschichte | |
Eröffnet: | 1. Feb. 1997 |
Zuschauer: | 120[1] Plätze |
Zuschauer unbestuhlt: | 140 Plätze |
Internetpräsenz: | |
Website: | Theater Salz+Pfeffer |
Es ist das einzige feste Haus für Figurentheater in der Stadt und bietet sowohl Programm für Kinder als auch Erwachsene an.[3]
Geschichte
Haus
Das Theater befindet sich im Nürnberger Ortsteil Tafelhof[4] am Frauentorgraben 73. Das Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage direkt am Nürnberger Plärrer ist ein fünfgeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach, Zwerchgiebel, Dacherkern und Sandsteinerker mit abgeschrägten Ecken im Stil des Nürnberger Neoklassizismus. Es wurde 1902 bis 1904 gebaut und steht als Objekt Nr. D-5-64-000-497 unter Denkmalschutz.[5]:S. 101
1905 eröffnete im Erdgeschoss das Ring-Café,[6] das bis 1918 als Restaurant betrieben wurde und später zum Auerbachs Keller umfirmierte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Gaststätte 1919 zum Lichtspielhaus umgebaut und erhielt den Namen Kammer-Lichtspiele. Zeitzeugen berichten, dass dort bereits in den 1920er Jahren FKK-Filme gespielt wurden. Nach unklaren Geschicken während der Weltwirtschaftskrise und in der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Kino in der damals zu 90 % zerstörten Nürnberger Innenstadt bereits in der Besatzungszeit 1946 als KA-LI, der Kurzform von Kammer-Lichtspiele, wiedereröffnet.[6] Bedingt durch die räumliche Nähe zum Nürnberger Rotlichtmilieu bediente die Programmgestaltung des Hauses ab den 1960er Jahren überwiegend Softcore-Klientel. In den 1970er Jahren rückte man dort auch von festen Spielzeiten ab. Das Programm bestand dann praktisch rund um die Uhr aus nackten Tatsachen, konnte zu jeder Zeit aufgesucht oder verlassen werden und galt bekanntermaßen als Schmuddelkino.[7] In den späten 1980er Jahren gab das Kino „Marktanteile“ zusehends an Videotheken ab, und mit dem Aufkommen des „Home-Entertainments“ war 1995 das Ende als Pornokino besiegelt.
Nach Umbau- und Modernisierungsarbeiten eröffnete am 1. Februar 1997 das Theater der Puppen im KaLi mit zunächst 90 Sitzplätzen[8] als feste Spielstätte für Thalias Kompagnons (damals noch Tristans Kompagnons) und das Theater Salz+Pfeffer.[6]
Ensemble
Das Theater Salz+Pfeffer wurde 1983 von Paul und Wally Schmidt als reines Tourneetheater gegründet und war zunächst im Ortsteil Gibitzenhof beheimatet.[9] Weitere Gruppierungen kamen hinzu. Nach 1992 wurde die zu klein gewordene Spielstätte in Gibitzenhof, die heute noch als Werkstatt dient, allmählich aufgegeben.[10]
Theater
Das Theater Salz+Pfeffer wurde 1997 in dem denkmalgeschützten Gebäude Frauentorgraben 73, dem ehemaligen Ka-Li-Kino, mit etwa 90 Zuschauerplätzen neu etabliert. 2008 schieden die ehemaligen Mitbetreiber Thalias Kompagnons aus und das Theater richtete sich von der Programmgestaltung her neu aus. 2012 wurde das Haus intensiv renoviert und die Kapazität auf 120 Plätze erweitert.[6][7] Internationale Gastspiele führten das Ensemble u. a. nach Bangalore (Indien). Unterstützt wird das Theater durch einen Förderverein, der unter anderem „Puppen-Patenschaften“ anbietet. Die erste Patenschaft übernahm der Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly.[11]
Auszeichnungen
- 1997, 1999 und 2002: „AZ-Stern des Jahres“
- 1998: Nürnberger Kulturstipendium für den Mut, zusammen mit Tristans Kompagnons das Theater im KaLi zu eröffnen.
- 2000: Bayerischer Theaterpreis für die Inszenierung Glittras Auftrag: Schutzengel in geheimer Mission
- 2003: Kulturpreis des Kulturforums Franken
- 2017: „Künstler des Monats“ der Europäischen Metropolregion Nürnberg
Heute
Das Theater sieht sich heute als „offenes Haus“ und nimmt an zahlreichen internationalen Festivals teil, beispielsweise dem Internationalen Figurentheater-Festival und dem Festival Panoptikum.[10][12]
Heute ist das Theater Salz+Pfeffer mit 100 bis 130 Vorstellungen jährlich aus dem Bereich des Kinder- und Figurentheaters nicht mehr wegzudenken und bemüht sich nach über dreißig Spieljahren um eine Verjüngung des Ensembles.[10][9]
Weblinks
Einzelnachweise
- Theater Salz+Pfeffer bei fidena.de
- Theater Salz+Pfeffer: Impressum. In: Theater Salz+Pfeffer. Abgerufen am 28. Juni 2018.
- Theater Salz+Pfeffer: Die Geschichte des Theater Salz+Pfeffer. In: Website des Theater Salz+Pfeffer. Theater Salz+Pfeffer, 27. Juni 2018, abgerufen am 27. Juni 2018.
- Bezirksdatenblatt Nürnberg 2015; Bezirk 03 Tafelhof. Stadt Nürnberg, abgerufen am 28. Juni 2018.
- Denkmalliste für Nürnberg des Bayerischen Landesamtes für Denkmalschutz (.pdf)
- Geschichte des Hauses in Bildern
- Geschichte des Theaters Salz+Pfeffer bei IHK Mittelfranken
- Umbau 1997
- Geschichte des Puppentheaters Salz und Pfeffer, Pressebericht Nordbayern.de 2013
- Theater Salz und Pfeffer im Stadtportal Nürnberg
- „Unsere PuppenPaten“ (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website des Fördervereins, abgerufen 28. Mai 2017.
- Theater Salz+Pfeffer bei regioactive.de