Heinrich von Uffeln
Heinrich von Uffeln (* 1615 auf Immenhausen; † 11. Januar 1678 in Landskrona) war er landgräflich hessen-kasselischer Generalwachtmeister, kurbrandenburgischer Generalmajor und braunschweig-lüneburgischer Generalfeldwachtmeister und dänischer General der Kavallerie.
Leben
Herkunft
Er war Angehöriger der Reichsfreiherrlichen Bastard-Linie Ufflen aus dem Geschlecht der Herren von Uffeln. Sein Vater war Johann von Uffeln, ein hessen-kasselischer Oberst und Führer des Schwarzen Regiments zu Fuß, sowie 1632/37 Herr auf Immenhausen. Einer seiner Brüder – Johann Georg von Uffeln – starb als Kommandant von Hamburg.[1]
Militärkarriere
Er ging 1635 in hessen-kasselische Dienste und wurde Fähnrich der Leibkompanie im Regiment seines Vaters. Bereits 1636 wurde er Kapitänleutnant und Führer der Kompanie. 1640 wurde er Oberstwachtmeister im Schwarzen Regiment. In den Jahren 1642 bis 1643 zog er mit den hessischen Hilfskorps unter Generalmajor von Ebersten vom Niederrhein durch Braunschweig und Franken bis zum Bodensee. 1644 wurde er Kommandant von Kirchhain.[2] Als das kaiserliche Heer unter Franz von Mercy im Frühjahr 1645 die Gegend erreichte, konnte er den Ort erfolgreich verteidigen. Am 24. Juli 1645 konnte er sich in der Schlacht bei Nördlingen auszeichnen. Mit zwei Schwadronen gelang es ihm die Hauptstellung und die dort eingegrabene Artillerie zu erobern, und so die Schlacht zu entscheiden. Am 4. August 1645 wurde er dafür zum Oberstleutnant befördert. 1646 wurde er Kommandant von Alsfeld in Hessen. Im Jahr 1647 wurde er zunächst Kommandant von Friedberg und später von Burg Rheinfels.[3] Ende 1647 wurde er Oberst und Kommandeur des Braunen Regiments. Am 2. Mai 1656 kam als Generalmajor in kurbrandenburgische Dienste. Am 7. August 1657 bekam er als Generalwachtmeister zu Fuß in Kreis Lebus Quartier. Am 1. Juni 1657 wurde er Gouverneur von Berlin und stellte dort ein Regiment auf. Unter seiner Leitung wurde auch die Stadt neu befestigt. Aber schon am 31. Januar 1660 verließ er die kurbrandenburgische Dienste. Im Jahr 1661 war er wieder in Diensten von Hessen-Kassel. Dort wurde er Geheimer Kriegsrat, Generalwachtmeister und als Chef der Schloßkompanie auch Oberbefehlshaber der hessischen Truppen. Ab 1665 war er Generalfeldwachtmeister in braunschweig-lüneburgischen Diensten, dort nahm er an der Belagerung von Braunschweig teil. 1666 wurde er als Generalfeldzeugmeister vom dänischen König Friedrich III. in das belagerte Bremen geschickt aber auf dem Weg dorthin von den Schweden gefangen genommen.[4][5] 1674 wurde er[6] Kriegsrat, danach Gouverneur von Fünen und Kommandant von Nyborg. Während des Schonischen Krieges war der Plan, dass er U. F. Gyldenløve in Norwegen unterstützen solle. Dazu sollte er mit einem Geschwader unter Markor Rodsteen übersetzen. Aber die Dänen verloren zunächst die Schlacht bei Lund und dann auch noch die Schlacht bei Landskrona. Daher ernannt ihn der dänische König Christian V. im August 1677 zum Gouverneur von Landskrona; dort sollte er die geschlagene und demoralisierte Armee reorganisieren. Die Reste der Kavallerie wurden nach Dänemark zurückgezogen, die Infanterie lag in von Seuchen verwüsteten heimgesuchten Lagern bei Landskrona. Darüber hinaus gab es Streitigkeiten zwischen Joachim Rüdiger von der Goltz und dem Kriegskommissar Hermann Meier. Dazu kamen weitere Angriffe der Schweden, Uffeln war schnell klar, dass er hier nichts machen konnte. Er bat um seine Ablösung und am 6. November 1677 kam seine Ablösung in Form des Herzogs Carl Eugen von Croy. Uffeln war aber bereits erkrankt und verblieb bis zu seinem Tod am 11. Januar 1678 in Landskrona. Er starb als königlich dänischer General der Kavallerie.
Familie
Er heiratete am 29. Mai 1649 Viktoria Dorothea von Uffeln. Sie war die Tochter seines Onkels Karl von Uffeln, General-Proviantmeister der hessischen Truppen 1632/49. Das Paar hatte zwei Töchter und zwei Söhne.
- Johann Carl († 1716), hessen-kasselischer Generalmajor und Kommandant von Kassel
- Johann Moritz (1657–1736), hessen-kasselischer Obrist und Regimentschef
- Guida Juliane († nach 1690)
- Charlotte Elisabeth († 21. Oktober 1687), ∞ Thomas Christian von Bülow (1651–1706), dänischer Offizier[7]
Literatur
- Heinrich von Uffeln. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 18: Ubbe–Wimpffen. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1904, S. 3 (dänisch, runeberg.org).
- Anton Balthasar König: Heinrich von Uffeln. In: Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen, welche sich in Preußischen Diensten berühmt gemacht haben. Band 4. Arnold Wever, Berlin 1791, S. 428 (Heinrich von Uffeln bei Wikisource [PDF]).
- Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 1, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632764, S. 13, Nr. 15.
- Werner Wiegand: Die Herren von Uffeln – ein Burgmannengeschlecht des niederen Adels zwischen Diemel und Oberweser. Band 20 des Arbeitskreises für Heimatgeschichte der Stadt Immhausen. Immhausen 1997, S. 198–224
Weblinks
- Bernd Warlich: Uffeln, Heinrich von. auf: Der Dreißigjährige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten (abgerufen am 25. September 2014)
Einzelnachweise
- Zeitschrift des Vereins für hamburgische Geschichte, Band 3, S. 278, books.google.de Die Reisen des Herren Johann Arnold von Uffele.
- Conrad Wiegand: Erdbeschreibung des Kurfürstenthums Heßen, S. 139, books.google.de
- Steht nicht in der Liste der Kommandeure
- Curieuser Geschichts-Calender, In Welchen Die vornehmsten Thaten und Geschichte Des Chur- und Fürstl. Hauses Braunschweig und Lüneburg, von Anno 1624. Biß in das 1699. Jahr in aller Kürtze vorgestellet. S. 53, books.google.de
- Johann Friedrich Gauhe: Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon, S. 2654, books.google.de
- Christoph Rommel: Geschichte von Hessen: Neuere Geschichte von Hessen; 1: Hessen überhaupt, wie es Landgraf Philipp der Großmüthige seinen Söhnen hinterlassen. Band 5, S. 422, books.google.de
- Bülow, Thomas Christian. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 3: Brandt–Clavus. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1889, S. 297–298 (dänisch, runeberg.org).