Heinrich Horwitz
Heinrich Horwitz (* 1984 in München) ist eine deutsche nichtbinäre Person, die schauspielerisch und in der Theaterregiearbeit tätig ist.
Leben
Heinrich Horwitz spielte als Kind des Schauspielers Dominique Horwitz unter dem Namen Miriam Horwitz erste Fernsehrollen. Bereits für die erste Rolle als Beppa Spitzer in der Serie Bruder Esel erhielt Horwitz 1997 gemeinsam mit Dieter Pfaff und Renate Krößner den Grimme-Preis. Nach dem Abitur wollte Horwitz ursprünglich Tiermedizin studieren, entschloss sich dann aber für ein Studium der Regie und der Choreografie an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Von 2011 bis 2013 arbeitete Horwitz zunächst als Regieassistenz am Theater und Orchester Heidelberg vor der Realisierung eigener Produktionen, neben dem Theater in Heidelberg am Schauspiel Leipzig, am dortigen Tanzarchiv, am Jungen Theater in Halle, am Staatstheater Mainz sowie an Bühnen in Schweden. Im Schauspiel hatte Horwitz Engagements an der Komödie Düsseldorf, an der Volksbühne Berlin, am Théâtre national du Luxembourg, in Heidelberg und Halle.[1][2]
Im Fernsehen war Horwitz neben einer Serienrolle in Bruder Esel unter anderem 1999 an der Seite von Dominique Horwitz in dem Ludwigshafener Tatort Kriegsspuren zu sehen.
2019 erklärte Horwitz, sich als nichtbinär zu identifizieren und als Selbstbezeichnung „divers“ zu verwenden (vergleiche die rechtliche Geschlechtskategorie Divers);[3] als Pronomen akzeptiert Horwitz alle, aber auch die Ansprache ohne geschlechtsspezifische Pronomen.[4]
Im Februar 2021 unterzeichnete Horwitz zusammen mit 184 schauspielerisch Tätigen das Manifest #ActOut, das mehr Anerkennung von sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten/Gender außerhalb der binären Geschlechterordnung männlich/weiblich auch im Film- und Fernsehgeschäft einfordert und die gesellschaftliche Diversität angemessener abgebildet sehen will.[5][4]
Filmografie
- 1996: Bruder Esel (Fernsehserie, 14 Folgen)
- 1997: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (Fernsehserie, Folge Kindersorgen)
- 1998: Gefährliche Wahrheit
- 1999: Tatort – Kriegsspuren
- 1999: Wut im Bauch
- 2005: Alphateam – Die Lebensretter im OP (Fernsehserie, Folge Sicherheitsrisiko)
- 2005: Die Rettungsflieger (Fernsehserie, Folge Sehnsüchte)
- 2007: Nachmittag
- 2007: Notruf Hafenkante (Fernsehserie, Folge Karlotta)
- 2010: Tatort – Kaltes Herz
- 2016: Der traumhafte Weg
- 2019: Der Bozen-Krimi – Mörderisches Schweigen
Weblinks
- Heinrich Horwitz in der Internet Movie Database (englisch).
- Heinrich Horwitz bei filmportal.de .
- Persönliche Website.
- Heinrich Horwitz im Gespräch: „Heinrich muss nicht unbedingt ein Mann sein“. In: Stern.de. 29. Mai 2021 (über „ein diverses Leben ohne Geschlechtergrenzen“).
Einzelnachweise
- Horwitz im Interview: „Ich will selber sagen, wo es lang geht“. In: Westdeutsche Zeitung. 12. August 2013, abgerufen am 7. Februar 2021.
- Porträt: Miriam Horwitz. In: Theaterrampe.de. 2013, abgerufen am 7. Februar 2021.
- Meldung: Kinderstar aus „Bruder Esel“ outet sich als divers. In: Queer.de. 29. Mai 2019, abgerufen am 7. Februar 2021.
- Manifest #ActOut: Die 185+ Unterzeichner:innen. In: act-out.org. Abgerufen am 20. Juni 2021.
- Julia Hemmerling: Debatte: Für mehr Diversität in Theater, Film und Fernsehen. In: MDR.de. 6. Februar 2021, abgerufen am 7. Februar 2021.